Sein spanischer Gegner präsentierte sich in den Runden zuvor in bestechender Form. Mit Siegen über Andrey Rublev und Kevin Anderson spielte sich der Linkshänder geradezu in einen Rausch und ließ seinen Emotionen freien Lauf. Thiem hingegen hatte gegen den Deutschen Peter Gojowczyk hart zu kämpfen und setzte sich knapp in drei Sätzen durch.
Die ersten beiden Punkte in der Achtelfinalpartie gingen an den Rückschläger Verdasco, der sich gleich einen Breakpoint erarbeitete und hellwach präsentierte. Thiem servierte jedoch anschließend stark und konnte sich mit einem 214-kmh-Ass aus der Affäre ziehen. Der 24-Jährige agierte in der Folge zu ungestüm und produzierte zu viele Fehler. Verdasco schnappte sich folgerichtig das Break zur 3:2-Führung. Thiems Coach Günter Bresnik beäugte die Vortsellung seines Schützlings mit besorgter Miene, da sich dieser vor allem beim Return schlecht bewegte und nicht an die Aufschlagspiele seines spanischen Kontrahenten kam. Nach 38 Minuten servierte sich Verdasco zum 6:4-Satzgewinn.
Fokus auf London
Gleich zu Beginn des Satzes sah sich die Nummer sieben der Welt einem Breakball gegenüber, den Verdasco nicht nutzen konnte. Der Lichtenwörther zeigte sich nicht nur physisch auf keinem guten Niveau; auch mental haderte Thiem mit sich und schimpfte lautstark über die eigenen Fehler. Die Streuung der Schläge Thiems war enorm und die Vorhand flog immer wieder weit hinter die Grundlinie. Bis Mitte des zweiten Satzes setzte es 19 vermeidbare Fehler auf der Vorhand des 24-Jährigen. Verdasco hingegen blieb fokussiert und verwandelte nach 82 Minuten seinen ersten Matchball zum 6:4 und 6:4.
Für den kriselnden Österreicher heißt es jetzt volle Konzentration auf die ATP Finals in London. Thiem konnte sich zum zweiten Mal hintereinander für das Turnier in der O2-Arena qualifizieren und wird sich dort mit den besten acht Spielern der Saison duellieren - Schwächen werden dort sofort bestraft.