Rafael Nadal weiß beinahe mit jeder Art von Ball umzugehen: Die Nummer eins der Tennis-Weltrangliste beherrscht neben seinem ureigensten Fachgebiet auch die Kunst des Fußballspiels - und weiß auch auf dem Golfkurs zu gefallen. Womöglich nicht ganz in den Dimensionen von Yevgeny Kafelnikov oder Mardy Fish, die sich beide auf professioneller Ebene zu beweisen versucht haben. Aber doch gut genug, um die markanten Unterschiede zwischen dem Golf- und Tennissport zu beschreiben.
Es gebe beim Tennis Dinge, die schwieriger seien, erläuterte Nadal nun gegenüber der spanischen Marca, allerdings auch ein paar beim Golf. Der größte Unterschied besteht aber wohl in der Unumkehrbarkeit der Ereignisse auf dem Tenniscourt. "Man geht jeden Tag hinaus und spielt - mit der Möglichkeit, zu verlieren", so Nadal. "Im Golf verliert man nicht, man hat vier Tage Zeit, um zu spielen - und wenn man am Ende Vierter oder Fünfter wird, hat man ein gutes Turnier gespielt."
Hoffnung für Tiger
Tatsächlich besteht im Golfsport natürlich die Möglichkeit, den Cut nach zwei Tagen zu verpassen - und somit das Wochenende vor dem TV-Gerät verbringen zu müssen. Die Möglichkeit, einen schwachen Donnerstag mit einer guten Freitagsrunde auszugleichen, besteht im Tennis allerdings nicht. "Im Tennis endet es eigentlich immer damit, dass man verliert: im Finale, im Halbfinale, im Viertelfinale. Das Wort "Verlieren" macht den Tennissport besonders hart."
Ein Mann, der sich über Jahre nicht mit dem Verlieren zufrieden geben wollte (und musste), ist Tiger Woods. Der US-Amerikaner, Gast von Nadal bei den US Open, bereitet sich gerade wieder auf ein Comeback vor. "Wenn er in der Lage ist zu trainieren, wird er wieder um Titel kämpfen. Ich weiß nicht, wie weit er ist. Aber ich hoffe, dass er wieder Woche für Woche bei den Turnieren antreten kann."