Die persönliche Bilanz von Boris Becker gegen Andre Agassi fällt leicht negativ aus: Von 14 Begegnungen mit dem US-Amerikaner hat Becker fünf gewonnen, darunter allerdings mindestens zu zwei Gelegenheiten, die den deutschen Tennisfans in Erinnerung geblieben sind. 1989 nach Zwei-Satz-Rückstand im Halbfinale im Davis Cup, sechs Jahre später in der Vorschlussrunde von Wimbledon, wo wieder Agassi den besseren Start hinlegte, am Ende aber Becker triumphierte. Zumindest in diesem Match, im Finale erwies sich Pete Sampras als zu stark.
Seit den French Open 2017 verbindet die mehrfachen Major-Sieger noch eine Sache: Beide hat Novak Djokovic als Coaches angeheuert, während der zwei erfolgreichen Becker-Jahre stand auch Marian Vajda als Trainer in Lohn und Brot, nun ist es Radek Stepanek, der das Duo Djokovic-Agassi erweitert.
In der Bild-Zeitung zeigte sich Becker durchaus zuversichtlich über die Chancen der Liaison zwischen seinem Ex-Schützling und Agassi - auch wenn er sich ein kleine Spitze nicht verkneifen konnte. Er könne sich schon vorstellen, dass Djokovic in einer ruhigen Minute denke: War dovch eigentlich ziemlich gut die Zeit mit Becker.
Sehr gute Voraussetzungen
Aber: "Agassi ist eine sehr gute Wahl. Wir werden bereits in Melbourne eine viel engere Zusammenarbeit sehen." Tatsächlich hatten sich Agassi und Djokovic in Roland Garros erst richtig kennen gelernt, den zweiten und bis dato letzten gemeinsamen Auftritt gab es in Wimbledon. Dort musste Novak Djokovic gegen Tomas Berdych aufgeben, wird erst in Doha Anfang 2018 sein Comeback auf der Tour geben.
Agassi bringe nach Ansicht von Boris Becker jedenfalls alles mit, was einen erfolgreichen Coach ausmache: Er war die Nummer eins der Welt, er habe Grand-Slam-Turniere gewonnen, er hätte auch keine Angst davor, unangenehme Wahrheiten auszusprechen. Und natürlich sei ein mann wie Andre Agassi finanziell nicht auf den Job bei Novak Djokovic angewiesen. "Das alles sind gute Faktoren, um mit einem Superstar zusammenzuarbeiten."