Darko Grncarov brachte es in den vergangenen Monaten zu einiger Berühmtheit: Er überstand ein halbjähriges Koma nach einem Schlaganfall. Er hatte mit Serena Williams, der ATP- und WTA-Tour prominente Twitter-Follower. Er äußerte sich kritisch über Tennys Sandgren und Margaret Court und versicherte, auch nicht gegen Novak Djokovic auf der Margaret Court Arena spielen zu wollen. Er holte sich Glückwünsche von Martina Navratilova ab. Er gab der BBC ein Interview. Er hatte mehr als 200 Fan-Accounts auf Twitter. Er gab mehrfach zu Protokoll, bald bei den großen Turnieren aufzulaufen und bedankte sich für die Wildcards. Er gab Tennismedien Interviews zu seinem Comeback. Er wurde von Adidas angeschrieben, wie schön es doch sei, dass er zu ihrer Familie gehöre. Er stellte Videos von sich ins Netz und eine persönliche Nachricht von Serena Williams.
Das Problem: Darko Grncarov existiert gar nicht - zumindest nicht als Tennisprofi. Seine offizielle Bilanz: ein 0:6, 0:6 als Junior gegen einen erfolglosen Juniorenspieler und ein Walkover, ein Nichtantritt also, bei den Herren.
US-Tennisjournalist Ben Rothenberg (u.a. New York Times) hat in einer verrückten Story für die Website slate.com die ganze Geschichte um "Tennisprofi" Darko Grncarov zusammengestellt. Vor allem in Zeiten von Fake News äußerst lesenswert!