17 Matches in Folge war der 36-jährige Schweizer erfolgreich geblieben, schon im Halbfinale hatte Federer gegen Borna Coric allerdings hart zu kämpfen gehabt. Im Endspiel von Indian Wells fand der 20-fache Major-Sieger in Juan Martin del Potro allerdings seinen Meister: Der Argentinier siegte nach 2:42 Stunden mit 6:4, 6:7(8) und 7:6 (2) und holte sich damit seinen 22. Titel auf der ATP-Tour.
Del Potro spielte den ersten Satz beinahe makellos: Zwar war die Bilanz bei den direkt erzielten Punkten mit jeweils elf ausgeglichen, der Mann aus Tandil leistete sich im Gegensatz zu Federer aber nur drei leichte Fehler. Das entscheidende Break gelang dem leichten Außenseiter zum 3:2. Nach 34 Minuten hatte del Potro mit einem Zu-Null-Spiel Satz eins mit 6:4 auf seiner Seite.
Zu Beginn von Durchgang zwei musste der Titelverteidiger gleich wieder zwei Breakbälle abwehren, diesmal ließ Federer sein Aufschlag nicht im Stich. Als Returnspieler allerdings kam der 20-fache Major-Champion nicht richtig ins Match, del Potros Service funktionierte im Grunde perfekt. Bis zum zehnten Spiel: Da eröffneten sich Federer plötzlich zwei Breakchancen, gleichbedeutend mit Satzbällen. Den ersten wehrte del Potro mit einem Vorhandschuss ab, beim zweiten segelte ein Ball Federers ins Aus. Die Entscheidung musste im Tiebreak fallen.
Sieben Satzbälle notwendig
Dort vergab Federer drei Satzbälle, den letzten mit einem Doppelfehler. Den insgesamt sechsten Satzball für den Schweizer wehrte del Potro mit einem Aufschlag auf den Körper ab, vergab indes mit einem einfachen Vorhandfehler seiner ersten Matchball. Seine siebte Chance nutzte Federer dann, das Stadion stand Kopf.
Vor dem Entscheidungssatz tauschte sich del Potro intensiv mit Stuhlschiedsrichter Fergus Murphy aus - das Publikum hatte immer wieder den Aufschlagrhythmus des Argentiniers gestört. Bis zum neunten Spiel dominierten die Aufschläger - dann nutzte Federer mit einem risikoreichen Rückhand-Return seine zweite Breakchance im Satz. Bei eigenem Service vergab Federer zunächst drei Matchbälle, del Potro schaffte tatsächlich den Ausgleich. Noch einmal ging es ins Tiebreak.
Zwei Doppelfehler im Tiebreak
Federer leistete sich gleich zu Beginn einen Doppelfehler, del Potro legte mit einem perfekten Rückhand-Return nach, stellte schnell auf 3:0. Federer erholte sich nicht mehr, servierte gleich noch einen Doppelfehler. Einen Matchball wusste der Schweizer noch abzuwehren, nach 2:42 Stunden verwertete del Potro seinen zweiten Championship-Punkt.
Im direkten Vergleich hatte Federer vor Indian Wells mit 18:6 Siegen die Nase vorne, auch die letzten beiden Partien in Basel und Shanghai hatte der Baselbieter für sich entschieden. Das letzte ganz große Duell, im Viertelfinale der US Open 2017, war allerdings an del Potro gegangen. Beide Spieler reisen nun weiter nach Miami - dort hatten sie im letzten Jahr gegeneinander gespielt, Federer glatt in zwei Sätzen gewonnen.