Andrey Rublev gilt als einer der größten Nachwuchshoffnungen auf der ATP-Tour. Durch seinen Triumph bei der letztjährigen Ausgabe der Croatia Open in Umag schaffte er es zum ersten Mal in das Rampenlicht des Tenniszirkus zu rücken. Und das auf ganz besondere Art und Weise: Ihm gelang das seltene Kunststück, als Lucky Loser das Event in Istrien zu gewinnen. Es war sein erster und bisher einziger ATP-Titel.
Rublev hatte zuletzt mit Rückenproblemen zu kämpfen
In diesem Jahr kehrte Rublev nach Umag zurück. Allerdings unter völlig anderen Vorzeichen. An Nummer 4 des mit 501.345 Euro dotierten Sandplatzturniers gesetzt, blieb dem Jungstar der anstrengende Gang durch die Qualifikation erspart. Sogar ein Freilos in der ersten Rund war drin.
Der Moskowiter hatte jedoch im Vorfeld der Veranstaltung mit einer hartnäckigen Rückenverletzung zu kämpfen. Seine Titelverteidigung in Umag sollte gleichzeitig sein Comeback auf die Tour sein. In seinem ersten Match seit April zeigte Rublev aber sogleich, dass er sich im Goran-Ivanisevic-Stadion pudelwohl fühlt.
"Fühlt sich an, als hätte ich fünf Sätze gespielt"
Nach harten Kampf und mit einem Break im finalen Durchgang in Rückstand besiegte er den kanadischen Teenager Félix Auger-Alisassime schließlich noch in drei Sätzen. "Das war mein erstes Match nach drei Monaten Verletzungspause, und es war einfach unglaublich. Die Atmosphäre war riesig. Ich bin aber auch richtig müde. Es fühlt sich heute für mich an, als hätte ich eigentlich fünf Sätze gespielt," sagte Rublev und wirkte sichtlich erschöpft, als das Match am Donnerstagabend kurz vor Mitternacht endete.
Die fehlende Spielpraxis war wohl auch ausschlagend in seinem Viertelfinalfinal-Match gegen Robin Haase, die Nummer 6 der Setzliste. Der 31-jährige Niederländer agierte am Freitagnachmittag frischer sobald es in die längeren Ballwechsel ging. Haase nahm Rublev zweimal den Aufschlag ab und ging nach zwei Sätzen und dem finalen Spielstand von 6:3, 7:6(6) nach einer Stunde und 38 Minuten siegreich vom Platz.
"Obwohl ich nicht so gut serviert habe, lief das Match gut," gab sich Haase hinterher zufrieden. "Die Bedingungen hier sind nicht einfach. Auch wenn es heute nicht so heiß war, brachte uns die hohe Luftfeuchtigkeit jedoch wiederum arg ins Schwitzen. Das zieht dir viel Energie aus dem Körper."
Zwei Argentinier im Halbfinale
Nach dem Aus für den Titelverteidiger geht es für Haase ins zweite Halbfinale der Saison. Er erreichte die Runde der letzten vier in Auckland zu Beginn des Jahres und trifft in Umag nun auf Guido Pella. Die Nummer 72 der Welt aus Argentinien besiegte den Serben Dusan Lajovic 7:6(3), 7:5 und ist einer von zwei Gauchos, die noch im Turnier vertreten sind.
Pellas Landsmann Marco Trungelliti hatte anschließend keine Probleme mit dem Russen Evgeny Donskoy. Nach 72 Minuten stand es 6:1, 6:4 für den Qualifikanten aus Argentinien. Trungelliti wird es nun mit Marco Cecchinato zu tun bekommen. Der 25-jährige Italiener bezwang Laslo Djere aus Serbien 6:4, 6:1 im letzten Match des Abends.