Kein Satzverlust, ja, nicht ein einziges Aufschlagspiel musste er abgeben - Novak Djokovic ist durch das vorletzte ATP-Masters-1000-Turnier der Saison regelrecht gesurft. Und holte sich mit dem 6:3 und 6:4 nach 96 Minuten Spielzeit gegen Borna Coric seinen vierten Titel in Shanghai und den 32. in der zweithöchsten Kategorie im Herrentennis.
Coric hielt zu Beginn gut mit, musste im sechsten Spiel allerdings seinen Aufschlag abgeben, nachdem eine Vorhand hinter der Grundlinie eingeschlagen war. Djokovic ließ im gesamten ersten Satz keinen einzigen Breakball zu, holte sich nach 38 Minuten das 6:3.
Djokovic gewinnt auch elftes Finale in China
Die Ausgangssituation hätte für Coric nicht schwieriger sein können: Djokovic hatte vor dem Endspiel von Shanghai zehn Mal ein Titelmatch in China erreicht - und ebenso oft gewonnen. Darüber hinaus hat der Serbe die letzten 17 Matches erfolgreich bestritten, hatte 24 Sätze am Stück für sich entschieden.
Die Vorstellungen der beiden Endspielteilnehmer von Shanghai waren durchwegs beeindruckend gewesen, vor allem in der Vorschlussrunde: Da hatte Djokovic Alexander Zverev ebenso wenig eine Chance gelassen wie Coric Titelverteidiger Roger Federer.
Und Novak Djokovic startete auch Durchgang zwei gleich wieder mit einem Break, ein Genickschlag, von dem sich Coric nicht mehr erholen sollte. Auch wenn sich der Kroate in einem länger als zwölf Minuten dauernden Spiel noch einmal zum 1:2 herankämpfte. Zum Vergleich: Djokovic benötigte lediglich 79 Sekunden, um auf 3:1 zu stellen.
Djokovic in der Weltrangliste nur noch knapp hinter Rafael Nadal
Danach gab es allerdings eine Premiere: den ersten Breakball von Coric, den Djokovic aber abwehrte. Bei 5:3 aus Sicht des Favoriten konnte Coric bei eigenem Service zunächst drei Matchbälle abwehren - den dritten setzte der 14-fache Major-Sieger aus Belgrad mit einem Smash ins Aus. Als Aufschläger allerdings blieb Djokovic makellos, gewann das letzte Spiel des Finales zu null.
Mit seinem vierten Sieg in Shanghai rückt Novak Djokovic in der ATP-Weltrangliste bis auf 215 Punkte an Rafael Nadal heran, Borna Coric wird am Montag mit Platz 13 ein neues Karriere-Hoch erreicht haben.