46 Duelle hatten Federer und Novak Djokovic bereits gegeneinander bestritten, 24 gingen an den Serben, der ab kommenden Montag zurück an der Spitze der Weltrangliste geführt werden wird. Für Federer war es das Halbfinale bei einem ATP-Event Nummer 201, Djokovic ging mit einer Serie von 21 gewonnen Matches in Folge in die Partie. Die Zahlen ließen auf ein Gigantenduell schließen und das war es auch.
Die Gladiatoren hielten sich nicht lange zurück und die Zuschauer in Paris-Bercy bekamen früh tolle Ballwechsel mit starken Winnern zu sehen. Vor allem Federer wirkte hungrig und frisch, hatte der Schweizer in den vergangenen drei Aufeinandertreffen mit dem Serben jeweils das Nachsehen.
Schnelle Punkte waren in der Anfangsphase der Partie kaum zu sehen. Djokovic und Federer spielten mit enormem Tempo, variierten mit einem gelegentlich eingestreuten Slice und verzückten das Publikum mit hervorragend herausgespielten Punkten. Federers Spielplan war klar: Mit dem Rückhandslice den Rhythmus von Djokovic zu durchbrechen, um dann blitzschnell in den Angriffsmodus zu schalten.
Federer wehrte fünf Breakbälle im ersten Satz ab und erzwang einen Tiebreak, musste dort nach 1:11 Stunden Spielzeit Djokovic den Vortritt mit einem knappen 6:8 lassen.
Federer gibt nicht auf
Auch in Satz zwei verlor das Match nicht an Spannung, beide Akteure gaben nicht nach und vor allem Federer spielte die beste Partie der vergangenen Wochen.
Die physischen Vorteile waren jedoch auf Djokovic' Seite, der auch nach fast zwei Stunden intensivem Tennis nicht müde wirkte. Das erste Break der Partie sollte jedoch Federer gelingen, der im richtigen Moment zuschlug und sich den Satzausgleich mit 7:5 sicherte.
Djokovic strauchelt, verliert aber nicht
Auch zu Beginn des dritten Durchgangs war Federer spielbestimmend und erarbeitete sich zwei Breakbälle, die Djokovic jedoch abwehren konnte. Der hochklassige Schlagabtausch zwischen den beiden Tennis-Giganten entwickelte sich zu einem Nervenspiel.
Federer war Mitte des Entscheidungssatzes der bessere Spieler und hatte keinerlei Probleme beim eigenen Service. 44 Winner halfen dem Schweizer die Ballwechsel kurz zu halten und sparte dabei Energie.
Djokovic wusste sich jedoch zu helfen und behielt einen kühlen Kopf. Die Djokovic-Falle schnappte schließlich im Tiebreak zu und der 31-Jährige ging auch im 22. Match in Folge als Sieger vom Platz.
Djokovic trifft im Endspiel auf den Russen Karen Khachanov. Der Masters-Endspiel-Debütant setzte sich mit einer sensationellen Leistung gegen Dominic Thiem glatt in zwei Sätzen mit 6:4 und 6:1 durch.