Ausführliche Interviews mit Alexander Zverev, zumal auf Deutsch, sind eine knappe Ressource. Gerald Kleffmann von der Süddeutschen Zeitung hat mit der Nummer drei der Welt in London ein bemerkenswertes Gespräch geführt. Im Folgenden einige Auszüge.
Alexander Zverev über ...
... seinen Wettkampftrieb:
Wenn etwas ohne Wettbewerb ist, wird mir langweilig. Egal, was ich mache.Auch an einem freien Tag muss ich etwas mit Competition machen. Das ist Teil meiner Persönlichkeit. Wenn ich mit meinem Bruder Mischa zusammen bin, ist es immer so, dass wir um was spielen. Der Gewinner macht sich dann über den Verlierer lustig.
... die Opfer, die seine Eltern für die Tenniskarriere ihrer Söhne erbringen mussten:
Mir ist immer klar, auf was sie verzichtet haben. Das hilft mir absolut, auf dem Boden zu bleiben. Ich weiß, dass man auf etwas verzichten muss, um irgendwo hinzukommen im Leben. Deshalb möchte ich jede Chance nutzen und besser werden. Ich bin meinen Eltern unendlich dankbar.
... über die Coaching-Mentalität seines Vaters Alexander sr.:
Natürlich kann er streng sein. Aber er ist mehr der Ruhige. Er würde nie anfangen zu schreien.Im Tennis haben Eltern ja manchmal Kontrolle über alles bei ihren Kindern. Sie wollen Kontrolle über das persönliche Leben, über Freunde. Er ist sehr klug. Er versteht, dass er der Tennislehrer ist. Und mein persönliches eben ist mein persönliches Leben.
... über seine Emotionen auf dem Platz:
Ich zeige meine Emotionen ganz automatisch, weil ich voll in einem Match abtauche. Ich finde, wenn man im Tennis keine Emotionen zeigt, signalisiert man darüber hinaus auch, dass es einem nicht so wichtig ist. Ich möchte, dass die Zuschauer sehen, wie sehr ich jedes Match gewinnen möchte. Ich werde meine Emotionen nicht bändigen. Sie sind Teil von mir.
Das gesamte Interview mit Alexander Zverev gibt es in der aktuellen Wochenend-Ausgabe der Süddeutschen Zeitung.