Von Jens Huiber aus London
Das erste Mal schickte Alexander Zverev seinen Schläger nach dem dritten Spiel auf die Reise. Das Auftaktmatch der deutsche Nummer eins gegen Marin Cilic war bis dahin ausgeglichen verlaufen, das Scoreboard wies dennoch den Kroaten als 3:0-Führenden aus. Die Anzahl der Mishits nahm danach nicht wesentlich ab. Zverev blieb aber dran, wehrte in mehrere Breakbälle ab, schaffte das Comeback zum 4:5, rettete sich ins Tiebreak.
Zverev vergab zunächst bei eigenem Aufschlag zwei Satzbälle, gewann nach einer feinen Variation die Kurzentscheidung doch noch mit 7:5 und den zweiten Satz nach einer Spielzeit von 2:06 Stunden mit 7:6 (1). Im zweiten Match der Gruppe Guga Kuerten treffen am Abend Turnierfavorit Novak Djokovic und Debütant John Isner aufeinander.Zverev mit starker Bilanz gegen Cilic
Beide Spieler versuchten, ihr Spiel aggressiv anzulegen, Cilic gelang dies öfter. Der US-Open-Champion von 2014 leistete sich allerdings auch mehr Fehler als Zverev. Der gebürtige Hamburger hätte im zweiten Satz früh für klare Verhältnisse sorgen können, vergab im ersten Aufschlagspiel des Kroaten eine Breakchance. Dass Cilic auf 4:3 davon zog, nahm Zverev mit der Gelassenheit eines Mannes, der in den bisherigen seches Matches mit dem US Open-Sieger von 2014 fünf gewonnen hatte. Cilic half beim Re-Break zum 4:4 freundlich mit, Zverev nahm drei einfache Vorhandfehler seines Gegners dankend an.
Zverev hatte sich am Vormittag mit Peter Torebko, dem deutschen Hitting-Partner für die Finals-Teilnehmer, eingeschlagen. Cilic war nur mit Coach Ivan Cinkus auf den Court gekommen. Gegen Marin Cilic aber, so scheint es, findet Alexander Zverev immer einen weg, um wieder in ein Match zurückzukommen.
Den ersten Matchball holte sich der Deutsche beim Stand von 5:4 mit einem unerreichbaren Vorhand-Return, Cilic wehrte ab, konnte ausgleichen. Wieder musste ein Tiebreak entscheiden, wieder war Zverev der Spieler mit dem solideren Spiel. Die deutsche Nummer eins zog auf 5:1 davon, dreimal hatte Cilic eine Vorhand verzogen, einmal bot dieser einen Doppelfehler an. Die nächsten Matchbälle erarbeitete sich Alexander Zverev mit einem Rückhand-Schuss, nach 2:06 Stunden war der erste Sieg in der Tasche.