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Sebastian Ofner spielt am Freitag um das Kitzbühel-Finale
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Die wundersame Reise von Sebastian Ofner in Kitzbühel geht weiter: Der Steirer besiegte Renzo Olivo mit 6:3, 1:6 und 6:3 und spielt am Freitag um den Einzug in sein erstes ATP-Finale.

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Von Jens Huiber aus Kitzbühel

Kurz nach 16 Uhr ist auf dem Center Court des Tennisstadions in Kitzbühel plötzlich die Mittellinie in den Fokus des allgemeinen Interesses gerückt: Sebastian Ofner schlug zum Satzgewinn auf, setzte beim ersten Versuch den Ball deutlich seitlich ins Aus. Musste dann schnell und souverän einen Breakball abwehren - und steuerte bei der zweiten Chance auf den Satzgewinn mit dem Service wieder die Mitte des Feldes an. Diesmal passte der Schuss um Millimeter, Gegner Renzo Olivo und der Stuhlschiedsrichter konnten sich schnell darauf einigen.

6:3, so hatte der Lokalmatador auch schon seine zweite Runde gegen Pablo Cuevas am Mitwoch begonnen.

Renzo Olivo aber hatte das Drehbuch des Achtelfinales genau studiert, er wusste, dass seine Chance kommen würde. Tatsächlich holte sich der Argentinier gleich das erste Aufschlagspiel von Ofner im zweiten Durchgang, auch das zweite, stellte schnell auf 5:0. Ofner schaffte immerhin ein Ehrenspiel, durfte damit den dritten Satz eröffnen.

Pausenlos

Sebastian Ofner hatte sich kurz vor Mittag mit seinem Coach Andreas Fasching eingespielt, letzterer trifft die Kugel immer noch sehr ordentlich - auch Fasching war in jungen Jahren mit Ambitionen im Tennissport gesegnet. Die frisch gewonnene Popularität des Mannes aus Bruck an der Mur wird von den Fans auf der Anlage seit Tagen lustvoll ausgenutzt, Ofner posiert direkt für Selfies oder als Hintergrundanimation für Urlaubsgrüße aus der legendärsten Sportstadt der Alpen.

Am Mittwoch hatte gegen Ende des zweiten Aktes der Regen eine Pause von mehr als einer Stunde erzwungen, auch am Tag darauf baute sich eine Wolkenfront in Richtung Kitzbühel auf. Diesmal aber blieb es trocken, Ofner musste seinen Rhythmus vor beinahe voll besetzten Rängen nach dem kurzen zweiten Satz schnellstmöglich wiederfinden.

Gegen den Spielverlauf

Renzo Olivo aber hatte sich besser auf das Spiel seines Gegners eingestellt, vor allem auf dessen Rückhand, mit der Ofner die Punkte diktiert. Bei seinen ersten beiden Aufschlagspielen in der Entscheidung hatte der Österreicher zu kämpfen, dann holte er sich mit einem Angriff über die Rückhand das Break zum 3:1. Olivo schlug umgehend zurück.

Der Argentinier schien nun der bessere Mann zu sein, musste dennoch seinen Aufschlag zum 3:5 abgeben. Ofner schien erstmals im gesamten Turnier nervös zu werden, musste zwei Breakbälle abwehren. Sicherte sichdann aber mit einem spektakulären Matchball den Einzug in das Halbfinale, wo er entweder auf Joao Sousa oder Gerald Melzer treffen wird.

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