Nikoloz Basilashvili folgt Leonardo Mayer ins Finale am Rothenbaum

Von Florian Heer
Nikoloz Basilashvili, Hamburg
© Florian Heer

Nikoloz Basilashvili ist Leonardo Mayer ins Finale am Hamburger Rothenbaum gefolgt. Im von einem Gewittersturm unterbrochenen Halbfinale setzte sich der Georgier mit 7:5, 0:6, 6:1 gegen den Chilenen Nicolas Jarry durch, der am Vortag den topgesetzten Dominic Thiem (Österreich) ausgeschaltet hatte.

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Zwei Qualifikanten, ein ungesetzter Jungstar und ein zweimaliger Champion standen im Halbfinale der German Tennis Championships in Hamburg. Leonardo Mayer und Nikoloz Basilashvili erreichten das Endspiel in der Hansestadt. Das ATP-500-Event am Rothenbaum sorgt damit erneut für Überraschungen.

Titelverteidiger Mayer zufrieden: "Viel Kampf, viel Kraft - und Herz"

Leonardo Mayer, der bereits in den Jahren 2014 und 2017 die silberne Schiffsschraube entführen konnte, zog erneut in das Endspiel des mit 1.619.935 Euro dotierten Sandplatzturniers ein. Mit 7:6 (8:6), 4:6, 7:6 (9:7) besiegte er nach zwei Stunden und 50 Minuten im ersten Match des Tages den slowakischen Qualifikanten Jozef Kovalik.

"Ich habe ein sehr gutes Match gegen einen großartigen Gegner gespielt," sagte Mayer im Anschluss an seinen Sieg: "Es war eine sehr starke Partie mit viel Kampf, viel Kraft und Herz auf dem Court. Das hat mir geholfen, sehr gut zu spielen und das Match zu gewinnen. Es war eine Partie bis an meine Grenzen - mit vielen wichtigen Punkte. Heute habe ich zum Glück gewonnen," gab sich die Nummer 36 der Welt zufrieden.

Mayer wunderte sich etwas über das Klima im hohen Norden. "Es war auch heute sehr warm. Das ist das erste Mal, dass ich in Hamburg bei diesen Temperaturen gespielt habe, aber das ist mir egal. Ich liebe es, hier zu spielen."

Hamburg-Fan Mayer weiterhin "auf Spanisch" unterwegs

Mayers Antworten auf die Fragen der Journalisten erfolgen im Übrigen noch immer auf Spanisch. Bereits bei seinem ersten Überraschungserfolg vor vier Jahren brachte er die Veranstalter ins Schwitzen, als er vor der abschließenden Pressekonferenz verlauten ließ, nur sehr schlecht Englisch zu sprechen.

Schnell wurde damals noch ein Linienrichter als Dolmetscher hinzugezogen. Ob es in diesem Jahr wieder dazu kommt, wird in hohem Maße von seinem Gegner am Sonntagnachmittag abhängen. Dieser wird Nikoloz Basilashvili heißen. Der Qualifikant aus Georgien gewann eine "Achterbahnfahrt" im folgenden zweiten Halbfinale gegen Nicolás Jarry.

Die Geschichte mit dem aus dem Verkehr gezogenen Dach

Beim Stand von 4:3 und Break vor für Jarry wurde das Match aufgrund eines Regenschauers für gut zwei Stunden unterbrochen.

Nach einer sonnenreichen Woche mit Temperaturen über 30 Grad in der Hansestadt wurde just zu Beginn dieses Samstags von den Veranstaltern bekannt gegeben, dass das Dach auf dem Center-Court aus "funktions- und sicherheitstechnischen Gründen" für den Rest der Turnierlaufzeit nicht mehr zur Verfügung stünde.

Durchhänger und Comeback von Basilashvili

Im Anschluss an die unfreiwillige Unterbrechung und unter nun kühleren Bedingungen verlor Jarry den Faden. Nach zuvor sehr stabilen Aufschlagspielen konnte Basilashvili das Service des Chilenen im zehnten Game zum ersten Mal durchbrechen. Zwei Spiele später holte er sich auch den Eröffnungsdurchgang.

Jarry, der bereits im Halbfinale von Rio de Janeiro sowie im Endspiel von Sao Paulo stand, gab sich aber noch nicht geschlagen. Ganz im Gegenteil. Der knapp Zweimeter-Mann aus Südamerika holte sich mit drei Breaks in Folge den zweiten Satz im Eiltempo von nur 23 Minuten.

Erstes Duell zwischen Mayer und Basilashvili

Basilashvili schien sich seine Kräfte jedoch gut eingeteilt zu haben, um zu Beginn des finalen Durchgangs fulminant durchzustarten. Der 26-jähirige aus Tiflis, der seit kurzem von Jan de Witt betreut wird, schaffte erneut zwei Breaks in Folge zur 4:0 Führung. Drei Spiele später servierte er das Match aus.

"Es war ein bisschen ein Test der Emotionen heute. Nicolas hat richtig stark begonnen, aber die veränderten Bedingungen nach dem Regen kamen meinem Spiel besser zu gute. Es wurde langsamer und ich konnte seinen starken Aufschlag von verschiedenen Positionen retourniere", sagte Basilashvili und betonte: "Das Finale hier zu erreichen, bedeutet mir wirklich viel. Es wird jedoch ziemlich hart gegen Leonardo, der weiß wie man in Hamburg gewinnt."

Basilashvili erreicht sein drittes Endspiel auf der ATP-World-Tour. In Kitzbühel 2016 sowie in Memphis im vergangenen Jahr zog er jeweils den Kürzeren. Mayer und der Georgier werden zum ersten Mal aufeinandertreffen.

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