"Beckers Einfluss wird überschätzt"

Von red
Boris Becker, seit Sommer 2017 Head of Men´s Tennis im DTB
© Jürgen Hasenkopf

Deutschland muss am Wochenende in Portugal gewinnen (beide Einzel am Freitag ab 12 Uhr im kostenlosen LIVESTREAM auf SPOX und tennisnet.com, das ganze Wochenende live auf DAZN). Wir haben uns bei den Tennis-Experten umgehört, was das Team von Michael Kohlmann zu erwarten hat.

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Wie groß ist die Gefahr, dass Deutschland aus der Weltgruppe absteigt?

Oliver Faßnacht (DAZN/Eurosport): Wir haben vier Spieler unterschiedlicher individueller Stärke, in aktuell guter Form - Spieler, die auf ihren Einsatz brennen. Für Michael Kohlmann ergeben sich diverse taktische Aufstellungsmöglichkeiten. Unser Vorteil: Struff/Pütz . Ein erfolgreiches, eingespieltes Doppelteam - mit Titel aus Genua angereist, in der Bundesliga seit 2014 ungeschlagen.

Alexander Antonitsch (Eurosport): Naja, für mich ist mit dieser Aufstellung dieser Länderkampf völlig offen. Sousa ist ein äußert gefährlicher Spieler und ein großer Fighter. Und auch wenn Elias etwas zurück gefallen ist, ist er im Davis Cup immer für eine Überraschung gut! Bin schon gespannt, ob Yannick Hanfmann (er hat ja als einziger Sousa bisher besiegt) zum Einsatz kommt.

Jörg Allmeroth (tennisnet): Auswärtsspiele im Davis Cup sind fast immer eine Gefahr, selbst aus einer scheinbar überlegenen Position heraus. Aber die hat Deutschland hier gar nicht. Deshalb: Der Fahrstuhl kann nach unten rauschen. Hoffnung: die zuletzt gute Form von Struff und Stebe. Aber die Atmosphäre dort in Portugal wird höllisch sein.

Uwe Semrau (DAZN): Die Gefahr ist 60:40 pro Abstieg. Die Portugiesen werden den deutschen Spielern die Hölle heiß machen. Wer von den deutschen Akteuren hat schon Erfahrungen gemacht mit einem Hexenkessel auswärts? Richtig, lediglich Boris Becker...

Marcel Meinert (SKY): Das Abstiegsrisiko ist für mich höher als 50 Prozent. Schon im Vorjahr wäre man auf heimischer Asche gegen Polen fast abgestiegen. Jetzt geht es auswärts auf dem gleichen Belag gegen einen stärkeren Gegner zur Sache, während das deutsche Team nominell schwächer besetzt ist. Auf Jan-Lennard Struff lastet noch mal ein größerer Druck als im Vorjahr. Ihm wäre zu wünschen, dass er seine Leistung in einem ganz wichtigen Moment abrufen kann, ansonsten könnte es richtig eng werden.