Zverev setzte sich in einem Tenniskrimi nach 3:54 Stunden gegen den erst 18 Jahre alten Davis-Cup-Debütanten de Minaur 7:5, 4:6, 4:6, 6:3, 7:6 (7:4) durch. Im entscheidenden Satz hatte er bereits 0:3 in Rückstand gelegen. Struff unterlag dem formstarken Kyrgios, der Anfang Januar bereits das ATP-Turnier in Brisbane gewonnen hatte, nach 1:37 Stunden 4:6, 4:6, 4:6.
Am Samstag (4.00 Uhr MEZ/DAZN) steht das Doppel auf dem Programm, wer auf beiden Seiten zum Einsatz kommt, entscheidet sich erst kurzfristig. Gesetzt scheinen zumindest die Spezialisten Tim Pütz (Frankfurt) und John Peers, der im Doppelranking an Position vier geführt wird. An Pütz' Seite wird entweder Zverev oder Struff auflaufen, Peers' Partner könnte Kyrgios sein.
Zverev fühlt sich trotz seines Marathonmatches zum Auftakt bereit für drei Spiele. Am Sonntag (3.00 Uhr MEZ/DAZN) muss er im Spitzeneinzel gegen seinen Kumpel Kyrgios antreten und sich im Vergleich zum Match gegen de Minaur gewaltig steigern. Nach gutem Beginn habe er die Konzentration verloren und den Youngster, der im Januar in Brisbane (Halbfinale) und Sydney (Finale) erstmals auf sich aufmerksam gemacht hatte, "ins Spiel gebracht".
Alex Zverev behält die Nerven
Nervös wurde Zverev jedoch nicht, auch nicht, als er beim Stand von 0:3 im fünften Durchgang einen Breakball gegen sich hatte. "Alles hing von mir ab: Ich habe die Punkte und Fehler selbst gemacht", sagte der 20-Jährige: "Das ist aber ein gutes Gefühl. Wenn man zurückliegt, kann man selbst wieder zurückkommen." Das tat Zverev und behielt im Tiebreak die Nerven. "Ich wusste, dass am Ende der Aufschlag extrem wichtig wird und habe daher extra meinen Fokus darauf gelegt", sagte er.
Die deutsche Mannschaft hatte zuletzt vor vier Jahren die erste Davis-Cup-Runde erfolgreich überstanden. Im vergangenen Jahr sicherte die Mannschaft von Kapitän Michael Kohlmann in Portugal ohne Spitzenspieler Zverev den Klassenerhalt in der Weltgruppe. Damals holte Struff zwei Punkte.
Der Sieger der Partie in Australien spielt im Viertelfinale (6. bis 8. April) entweder gegen Großbritannien oder Spanien. Der Verlierer muss im September in der Relegation um den Verbleib im Kreis der 16 besten Tennisnationen kämpfen, die den Titel unter sich ausmachen.