Donnerstagnachmittag, um kurz nach 13 Uhr war es also raus: Rafael Nadal wird Spanien in der Davis-Cup-Viertelfinalbegegnung gegen Deutschland anführen und sein erstes Match seit Januar dieses Jahres bestreiten. Zuvor wird allerdings einer anderer für die Gastgeber in die Stierkampfarena in Valencia steigen. David Ferrer wird den Showdown mit seinem Match gegen Deutschlands Nummer eins, Alexander Zverev, am Freitag eröffnen.
Valencias Lokalmatador
Für den 36-jährigen dürfte es sich dabei um einen besonderen Einsatz handeln. Ferrer wurde nur unweit von Valencia im beschaulichen Jávea, eine Hafenstadt im Norden der Costa Blanca geboren. Sein Bruder Javier betreibt dort eine Tennisakademie und die Promenade der 25.000 Einwohnerstadt trägt sogar den Namen des ehemaligen Weltranglistendritten. Wenn die Stadt Valencia mit Tennis in Verbindung gebracht wird, ist dabei oft der Name Ferrer involviert.
Von 1995 bis 2015 war die Metropole am Turia ein jährlicher Stopp auf der ATP-World-Tour. Dreimal hieß der Sieger David Ferrer. In den späteren Jahren, als das Event in der futuristischen Ciudad de las Artes y de las Ciencias stattfand, war der spanische Bücherfan zusammen mit Juan Carlos Ferrero Miteigentümer an der Turnierrechten. Im Jahr 2016 wurde schließlich die Lizenz nach Antwerpen verkauft.
Auch wenn Ferrer wohl seinen Höhepunkt als Spieler hinter sich hat ist der Dauerrenner auf dem Platz nicht klein zu kriegen. Über 1.000 Matches hat er auf der ATP-World-Tour bestritten, 27 Titel errungen. Eine beeindruckende Karriere, auch ohne einen Grand-Slam-Titel gewonnen zu haben.
Besonderes Davis-Cup Debut
Und nun soll mit dem Davis-Cup in seiner Heimatstadt noch ein besonderes Highlight folgen. "Das wird eine spezielle Begegnung für mich. Noch nie habe ich in diesem Wettbewerb in Valencia gespielt," freut sich der Weltranglisten 33. auf sein Debut.
Es wird Ferrers erster Auftritt für Spanien sein seit die Iberer vor zwei Jahren in den World-Group-Play-Offs Indien mit 5-0 besiegten. Insgesamt hat der erfahrene Sandplatzspezialist 31 Begegnungen für Spanien bestritten und 27 Einzelmatches davon gewinnen können.
Heißer Tanz für Zverev
Nun geht es gegen Alexander Zverev. Viermal standen sich die beiden bereits gegenüber. Ferrer war zwei Mal erfolgreich. Die letzten beiden Matches konnte allerdings der deutsche Jungstar für sich verbuchen. Gerade erst vor zwei Wochen, gewann Zverev in der dritten Runde der Miami Open in drei Sätzen.
"In Miami war es schon sehr eng. Die Bedingungen hier sind allerdings anders. Ich werde versuchen vom ersten Moment an sehr konzentriert zu agieren und hoffentlich den ersten Punkt holen", gibt ein zuversichtlicher Ferrer nach der Auslosung zu Protokoll.
Für Zverev kann es also ein heißer Tanz werden gegen den eigentlichen Lokalmatadoren mit Heimpublikum im Rücken auf Sand anzutreten.