Davis Cup: "Ein perfektes Wochenende": Marin Cilic macht Kroatien glücklich

Von tennisnet/SID
Davis Cup, Kroatien
© getty

Marin Cilic hat Kroatiens Team gegen Titelverteidiger Frankreich zum zweiten Triumph im Davis Cup geführt und ein ganzes Land glücklich gemacht.

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Marin Cilic, Borna Coric und Co. tanzten in kroatischen Flaggen gehüllt im Kreis und bespritzten sich mit Champagner. Im Hexenkessel von Lille behielt das Tennisteam vom Balkan die Nerven und holte sich zum zweiten Mal nach 2005 den Triumph im Davis Cup.

"Man wird nicht jeden Tag Weltmeister"

Vor den Augen ihrer Staatspräsidentin Kolinda Grabar-Kitarovic verdarben die Kroaten Gastgeber und Titelverteidiger Frankreich die Siegesparty - und revanchierten sich zumindest ein bisschen für das verlorene Finale der Fußball-WM im Sommer in Russland. "Man wird nicht jeden Tag Weltmeister", sagte Cilic, nachdem er den entscheidenden dritten Punkt zum 3:1 geholt hatte: "Es war ein perfektes Wochenende, wir haben alle davon geträumt. Ich bin unglaublich stolz auf das Team."

Die Begegnung im Fußball-Stadion des OSC Lille war das letzte Davis-Cup-Finale im alten Modus, der Weltverband ITF steht trotz aller Kritik zu seinen radikalen Reformplänen. Anstelle von vier über das Kalenderjahr verteilten Runden mit Heim- und Auswärtsspielen in der Weltgruppe wird es Ende November 2019 in Madrid erstmals ein Finalturnier für 18 Mannschaften geben.

Cilic schließt weitere Davis-Cup-Teilnahmen nicht aus

Der Termin und der Modus des neuen Davis Cup hatten in den vergangenen Monaten für viele Diskussionen gesorgt. Etliche Topspieler, darunter auch Deutschlands frischgekürter ATP-Finalsieger Alexander Zverev, haben ihre Teilnahme an dem neugeschaffenen Event bereits kategorisch ausgeschlossen.

Cilic, der US-Open-Sieger von 2014, gehört nicht dazu. "Das wird ein großer Umbruch, ein wichtiges Kapitel meines Lebens endet hier", sagte er zwar, bekräftigte aber auch: "Es ist geplant, dass wir unseren Titel beim Finalturnier verteidigen. Ich hoffe, dass ich dort spielen kann."

Doch die Gedanken an die Zukunft und die Reformpläne waren am Sonntag noch weit weg. Stattdessen genossen die Kroaten den Triumph in vollen Zügen, nachdem sie 2016 beim Finale vor heimischer Kulisse in Zagreb noch leer ausgegangen waren.

Doppelerfolg schürte französische Hoffnungen

Als Cilic am Sonntag nach 2:22 Stunden seinen dritten Matchball zum 7:6 (7:3), 6:3, 6:3 gegen Lucas Pouille verwandelte, gab er den Startschuss für eine große kroatische Party in Lille. Der Weltranglisten-Siebte hatte bereits am Freitag sein erstes Einzel gegen Jo-Wilfried Tsonga gewonnen, zudem siegte Borna Coric gegen Jeremy Chardy.

Nach dem 6:4, 6:4, 3:6, 7:6 (7:3) von Nicolas Mahut/Pierre-Hugues Herbert gegen Ivan Dodig/Mate Pavic im Doppel am Samstag hatten die Franzosen kurzzeitig auf die Wende gehofft, doch Cilic behielt im Duell mit dem sechs Jahre jüngeren Pouille in den entscheidenden Momenten die Nerven.

Kein Happy End für Yannick Noah

Frankreichs Kapitän Yannick Noah musste bei der Jagd nach dem elften Titel auf seine Spitzenspieler Richard Gasquet und Gael Monfils verzichten. Nach seiner Niederlage im Einzel am Freitag klagte zudem Tsonga über Leistenprobleme. Für das Match gegen Cilic war zunächst Chardy vorgesehen, auch Tsonga und Herbert hatten sich am Sonntagmorgen noch eingespielt. Doch Noah gab nach längerem Zögern Pouille den Vorzug. Der 24-Jährige konnte jedoch nur im ersten Durchgang mit Cilic mithalten.

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