"Sie hat einen Fehler gemacht, diesen eingestanden und ihre Strafe erhalten. Eine Wildcard halten wir durch ihre Erfolge für gerechtfertigt", sagte Turnierdirektor Markus Günthardt der Stuttgarter Zeitung: "Maria ist eine der populärsten Spielerinnen der Welt. Sie hat auch mit dazu beigetragen, das Turnier noch populärer zu machen."
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Immer mehr Kolleginnen von Sharapova, die des Meldonium-Missbrauchs überführt worden war, hatten sich kritisch über die "Freifahrtscheine" der 29-jährigen Russin bei den Turnieren in Stuttgart, Madrid und Rom geäußert. Auch bei den French Open (ab 28. Mai) darf die zweimalige Paris-Gewinnerin auf eine Startberechtigung im Hauptfeld hoffen. Ohne Wildcards müsste sich die frühere Nummer eins durch die Qualifikation quälen, da sie nach ihrer 15-monatigen Dopingsperre keine Weltranglistenplatzierung mehr besitzt.
Kerber findet es "ein wenig seltsam"
Am Rande des derzeit laufenden Turniers in Indian Wells/Kalifornien hatte unter anderem die zweimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber leise Kritik an der Vergabe der Stuttgart-Wildcard an "La Shara" geübt. Die Situation sei "ein wenig seltsam", meinte Kerber: "Wir haben so viele gute deutsche Spielerinnen, die gerade bei einem Heim-Turnier eine Wildcard bräuchten."
Die Dänin Caroline Wozniacki nannte die Vorgehensweise im Fall Sharapova "respektlos" gegenüber den anderen Spielerinnen. "Jeder verdient eine zweite Chance - auch Maria. Doch nach einer Sperre sollte eine Spielerin unten anfangen und sich wieder sportlich zurück nach oben kämpfen müssen", sagte die ehemalige Weltranglistenerste Wozniacki der BBC.
Porsche hielt an Sharapova fest
Besonders pikant ist die Tatsache, dass Sharapovas Sperre erst abläuft (25. April), wenn das Stuttgarter Turnier schon begonnen hat. Ihr Erstrundenmatch bestreitet sie dann am 26. April (Mittwoch), nachdem sie in den Tagen zuvor die Anlage wegen ihrer noch laufenden Dopingsperre gar nicht betreten darf.
Sharapova, die das Sandplatzturnier in der schwäbischen Metropole 2012, 2013 und 2014 gewann, ist seit Jahren die internationale Markenbotschafterin des Stuttgarter Turniersponsors. Der Sportwagenhersteller Porsche hielt auch in der schwierigen Zeit an dem tief gefallenen Superstar fest. "Es wurden keine Verträge gekündigt. Wir waren und sind mit ihr in engem Kontakt und haben unsere gemeinsamen Aktivitäten nur ruhen lassen, bis ein abschließendes Urteil vorlag", sagte Viktoria Wohlrapp, die Leiterin Sportkommunikation von Porsche, der Stuttgarter Zeitung.
Maria Sharapova im Steckbrief