Jelena Dokic musste in ihrem Leben schon einiges mitmachen. Mit nur 17 Jahren hatte sie 1999 das Wimbledon-Halbfinale erreicht und auf dem Weg die Titelverteidigerin Martina Hingis mit 6:2, 6:0 demontiert. Aus der ganz großen Karriere wurde allerdings erst mal nichts - vor allem aufgrund ihres gewalttätigen Vaters Damir, der seine Tochter öffentlich beschimpfte, sich mit Journalisten prügelte und letztlich im Knast landete, weil er gedroht hatte, die australische Botschafterin in Belgrad mit einer Bombe in die Luft zu jagen.
Nachdem sie sich angeblich 2013 mit ihrem Vater versöhnt hatte, musste Jelena Dokic an anderer Stelle kämpfen: Eine Schilddrüsenerkrankung war dafür verantwortlich, dass die ehemalige Nummer vier der Welt massiv an Gewicht zunahm. "Ich wog genau das Doppelte, und es war eine große Herausforderung, das Gewicht wieder zu verlieren", sagte Dokic in einem Interview mit dem Daily Telegraph. "Ich habe nun die Hälfte geschafft. Es ist weiterhin Arbeit. In den nächsten sechs Monaten will ich weitere 30 Kilogramm loswerden."
Aber, so Dokic, es gehe nicht ums Abnehmen alleine, sondern darum, sich gut zu fühlen, gesund zu ernähren und den Lebensstil dauerhaft zu ändern. Nach ihrem Karriereende 2013 habe sie ihre Krankheit entwickelt, die nicht nur für die Gewichtszunahme gesorgt, sondern sie schwach und müde gemacht und so ihre Anstrengungen, fitter zu werden, unterbunden habe. "Ich wollte mehrmals aufgeben, aber es ging darum, beharrlich und positiv eingestellt zu bleiben." Ernährungstechnisch habe sie zuckerhaltige Getränke und Snacks aufgegeben, dafür grünen Tee mit Ingwer und drei Liter Wasser pro Tag getrunken. Mittlerweile steht Dokic auch bei einem Hersteller für Proteinshakes unter Vertrag.
Für Dokic steht am 13. November ein aufregender Tag bevor: Dann erscheint die Autobiografie der Wahl-Australierin. Passender Titel: "Unbreakable".
Auch ein Comeback auf der Tennistour scheint für die mittlerweile 34-Jährige nicht ausgeschlossen. Dies sei jedoch eine Entscheidung, die sie nicht so einfach treffen könne. Aktuell genieße sie es, täglich zu spielen, ohne die Intension, auf die Tour zurückzukehren. Aber: "Wenn sich das zu mehr entwickelt, wie wettkampfmäßig zu spielen, wäre es ein Traum."