Wer Serena Williams bestellt, weiß, was die beste Tennisspielerin der letzten Dekade, womöglich aller Zeiten, liefert: Höchstgeschwindigkeit vom ersten bis zum letzten Ballwechsel. Taktische Spielchen sind Serena im Grunde nie zu unterstellen - wenn die US-Amerikanerin auf dem Court steht, dann immer, um auf das Ganze zu gehen.
Wenn nun also Patrick Mouratoglou, der langjährige Coach von Williams, in einem Gespräch mit CNN andeutet, dass sein Schützling noch nicht zu 100 Prozent sicher ist, ob sie ihren Titel in Melbourne verteidigen wird, dann ist ein späteres Comeback als eigentlich geplant durchaus vorstellbar.
"Serena bereitet sich auf 2018 vor", erklärte also Mouratoglou. "Sie trainiert und bringt sich wieder in Form." Was aber noch nicht heiße, dass sie definitiv in Australien an den Start gehe. "Ich werde bald in Florida zu ihr stoßen. Wir werden uns genau ansehen, wie ihr Körper reagiert. Und dann werden wir eine Entscheidung treffen, was die Australian Open anbelangt."
Immer noch fast Top 20
Serena sei grundsätzlich alles zuzutrauen, das sagt andererseits Na Li. Die Chinesin, zweifache Major-Siegerin, hat mit ihrer ehemaligen Konkurrentin auf dem Court keine guten Erfahrungen gemacht: In zwölf Matches ging Na Li nur einmal als Siegerin vom Platz. Die emotionale Seite sei aber eine andere Geschichte: "Ich könnte das aber nicht durchziehen. Mit einem Baby, das so jung ist, könnte ich die Familie nicht verlassen."
In der Weltrangliste wird Serena Williams immer noch auf Position 22 geführt - und das, obwohl die 36-Jährige 2017 nur zwei Turniere spielen konnte: Der Auftakt in Auckland verlief mit der Achtelfinal-Niederlage gegen Madison Brengle außerhalb der Norm, ein paar Tage später in Melbourne gab es auf ihrem Weg zum 23. Einzel-Major-Titel in sieben Matches keinen einzigen Satzverlust für Serena zu verdauen.