Die erste Final-Niederlage 2017 hat Venus Williams noch leicht verschmerzen können - schließlich trug sich diese in Melbourne zu, gegen Schwester Serena, die ihr letztes Match vor der Babypause rechtschaffen problemlos gewann. Die Pleite gegen Garbine Muguruza in Wimbledon hat da wohl deutlich mehr geschmerzt, wie auch der Abschluss der Saison in Singapur, wo Venus wieder das Endspiel erreichte - dort aber, zum ersten Mal überhaupt in ihrer Karriere, gegen Caroline Wozniacki verlor.
Dennoch: Venus Williams hat die abgelaufene Kampagne an Position fünf der Welt beendet, eine Leistung, die umso höher zu bewerten ist, als dass die fünffache Wimbledon-Siegerin bereits 37 Jahre alt ist. Und dennoch nicht ans Aufhören denkt - wie sie in einem Gespräch mit dem Magazin Entrepreneur betonte. Im Gegenteil.
Doppeltes Gold in Sydney
"Irgendwie scheint es, als ob Tokio 2020 am Horizont ist. Wäre das nicht wild? Ich versuche jedenfalls, bis dahin dabei zu bleiben", sagte Venus. Die Aussichten wären natürlich verlockend - 20 Jahre, nachdem sie in Sydney Gold im Einzel und im Doppel geholt hat, könnte Venus Williams auch in der japanischen Hauptstadt um Medaillen kämpfen. Dass sie zu großen Anlässen ebenfalls zu den aussichtsreichsten Kandidaten zählt, hat Venus in Rio de Janeiro gezeigt - dort gewann sie mit Rajeev Ram die Silbermedaille.
Seit Jahren ist die US-Amerikanerin aber auch abseits des Courts aktiv, etwa mit ihrer eigenen Modelinie. Aber auch an der Universität, wo sie einen Abschluss in Design anstrebt. Keine ganz einfache Sache. "Ich habe endlich gelernt, worum es in der Schule geht. Man muss sich das Beste heraussuchen und seine Zeit weise gebrauchen. Das habe ich vielleicht zu spät erkannt. Ich bin immer mit der Tennis-Mentalität an die Sache heran gegangen - mit Perfektion, Perfektion, Perfektion."