Was haben Amanda Anismova, Marketa Vondrousova, Aryna Sabalenka, Caroline Dolehide und Naomi Osaka gemeinsam? Sie sind alle nicht älter als 20 Jahre und haben in Indian Wells etablierte Spielerinnen aus dem Turnier geworfen. Bislang sprach die Tennisgemeinde stets von den jungen Wilden auf der ATP-Tour. Dass sich auch bei den Damen einiges an der Teenie-Front tut, ist in Kalifornien nicht zu leugnen.
Anismova zum Beispiel hat sich mit gerade einmal 16 Jahren gegen die erfahrene Anastasia Pavlyuchenkova glatt mit 6:4 und 6:1 durchgesetzt. Furchtlos und entschlossen ging die US-Amerikanerin zu Werke und steht in der nächsten Runde in ihrem Heimatland.
Nur zwei Jahre älter ist Vondrousova, die die Britin Johanna Konta aus dem Turnier beförderte. In einer engen Partie setzte sich die junge Tschechin mit 7:6 (5) und 6:4 durch und sorgte bei der Miami-Gewinnerin für große Ernüchterung.
Muguruza und Kuznetsova raus
Vondrousova trifft in der kommenden Partie auf eine ebenfalls junge Spielerin. Sabalenka schaltete auf ihrem Weg in die nächste Runde die Vorjahresfinalistin Svetlana Kuznetsova aus. 6:4 und 6:3 stand nach dem Matchball auf der Anzeigentafel und Sabalenka machte das Teenie-Duell gegen ihre ein Jahr jüngere Kontrahentin Vondrousova perfekt.
Die ebenfalls 19-jährige Caroline Dolehide kämpfte Dominika Cibulkova in drei Sätzen nieder und trifft nun auf die Weltranglistenerste Simona Halep. Die Älteste im Quintett der jungen Damen ist Naomi Osaka, die bereits in der ersten Runde mit dem Sieg über Maria Sharapova für Furore sorgte, behielt auch gegen Agnieszka Radwanska die Nerven. Mit einem klaren 6:2 und 6:3-Sieg trifft die Japanerin nun auf die US-Amerikanerin Saschia Vickery.
Die 22-Jährige sorgte vor allem bei den spanischen Fans für Ernüchterung. Vickery setzte sich gegen die Ex-Nummer-eins und Wimbledonsiegerin Garbiñe Muguruza in drei Sätzen durch und zeigte vornehmlich in dritten Satz mit einem klaren 6:1, was sie draufhat. "Das ist die größte Nacht meines Lebens, ich kann es noch gar nicht glauben. Ich habe all die Jahre so hart gearbeitet und es bislang nie richtig geschafft", sagte Vickery mit leuchtenden Augen. Nach dem Verlust des ersten Satzes hatte sie auch im zweiten Durchgang schon mit 0:3 zurückgelegen.
Nach dem verwandelten Matchball verschränkte die Überraschungstäterin die Arme zu einem "W" vor ihrer Brust und erklärte auf der Pressekonfernz den Grund dafür: "Es war ganz klar für Wakanda-Forever. Ich liebe diesen Film und habe ihn schon viermal gesehen." Allein zweimal in den Tagen von Indian Wells. Wakanda ist ein erfundenes Land, das eine wichtige Rolle im derzeit laufenden Kinofilm "Black Panther" spielt. Im neuen Marvel-Streifen wird eine Figur namens Shuri dargestellt, die ursprünglich aus Guyana kommt - dem Geburtsland von Vickerys Mutter. Dieser Bezug mache den Film so besonders für sie.
Es scheint so, als würde das Turnier in Indian Wells zu Teenie-Festspielen werden und die etablierte Konkurrenz sich warm anziehen müssen.