Danielle Collins hat auch John Isner begeistert

Danielle Collins, zweifache NCAA-Meisterin
© getty

Der Weg an die Weltspitze im Tennis kann über verschiedene Pfade führen. Der Halbfinal-Einzug von Danielle Collins in Miami legt etwa eine Ausbildung an einem College nahe.

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Das Sport-Vereinswesen in den USA ist mit jenem in Deutschland oder Österreich nicht vergleichbar. Es ist nämlich nicht existent, zumindest nicht in den großen Mannschaftssportarten Football, Basketball und auch Eishockey. Die sportliche Ausbildung liegt in den Händen pädagogischer Anstalten, beginnend mit der High School, dann dem College. Die National Football League (NFL) oder die National Basketball Association (NBA) müssen in diesem System nichts in die Nachwuchsförderung investieren, die Universitäten stellen den Profiteams über die sogenannte "Draft" beinahe fertige Spieler zur Verfügung.

Das funktioniert, weil mit wenigen Ausnahmen für junge Sportler kein anderer Weg besteht, sich in diesen Ligen zu etablieren.

Beim Tennis sieht es indes anders aus. Wer am College reüssiert, hat zwar gute Voraussetzungen, später als Profi seinen Lebensunterhalt zu verdienen - Garantie dafür gibt es allerdings keine. Danielle Collins, zweifache College-Meisterin, hat mit ihren Erfolgen in Indian Wells - und vor allem in Miami, wo sie erst im Halbfinale an Jelena Ostapenko gescheitert ist - bewiesen, dass auch ein späterer Einstieg in den Tenniszirkus von Erfolg geprägt sein kann. Gerade auf Seiten der Damen eher die Ausnahme.

Zverev und Sock zu talentiert

John Isner andererseits hat es Danielle Collins nicht gleichtun können. Im College. Isner erreichte zwar als Student an der University of Georgia das NCAA-Endspiel 2007, verlor dort allerdings gegen Somdev Devvarman, der für die University of Virginia angetreten war. Nach seinem Finaleinzug in Miami nahm Isner zu seinem eigenem Weg und jenem von Danielle Collins Stellung.

"Das College ist die richtige Wahl für jene Spieler, die diese Entscheidung bewusst getroffen haben", erklärt der US-Amerikaner. "Man reift als Person und wird auch ein besserer Tennisspieler."

"Ich rede da von mir, von Steve Johnson, Kevin Anderson und natürlich Danielle", so Isner weiter. "Ihr Erfolgslauf hier war großartig, und sie hat auch in Indian Wells sehr gut gespielt. College-Tennis kann einem Spieler sehr weiterhelfen. Man lernt zu gewinnen." Kleine Einschränkung allerdings: Wenn man derart talentiert wie Jack Sock oder Alexander Zverev sei, dann könne man auf die Jahre am College gerne verzichten. Der Erfolg würde sich dann auch nach einem direkten Einstieg einstellen.

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