Die 31 Jahre alte Italienerin war im August 2017 vom unabhängigen Gericht des Tennis-Weltverbandes ITF zunächst nur für zwei Monate suspendiert worden. Gegen dieses Urteil zogen die italienische Anti-Doping-Staatsanwaltschaft sowie auch Errani selbst vor den CAS.
Neben der Sperre waren Errani auch alle Ergebnisse im Zeitraum vom 16. Februar bis 7. Juni 2017 aberkannt worden. Die bereits verbüßte Sperre rechnete der CAS auf das neue Strafmaß an, die Paris-Finalistin von 2012 ist damit nach acht Monaten im Februar 2019 wieder spielberechtigt. Die frühere Nummer fünf der Welt wird im Ranking inzwischen auf Position 72 geführt.
In einer am 16. Februar 2017 genommenen Urinprobe von Errani waren Spuren von Letrozol, einem hormonellen und metabolischen Mittel, gefunden worden. Sie hatte den Verstoß in einer Anhörung eingeräumt. Sie behauptete, das Medikament habe ihre Mutter einnehmen müssen, da sie vor zehn Jahren an einem Tumor erkrankt war. Bei der Zubereitung von Pasta für die Familie habe die Mutter die Speise aus Versehen mit Letrozol kontaminiert. Der CAS stufte den Vorgang als ein leichteres Vergehen ein.
Mögliches Karriere-Ende für Errani?
Errani selbst zeigte sich vom Urteil tief enttäuscht. "Ich bin angewidert von dieser Angelegenheit", schrieb sie in einem längeren Brief, den sie auf Twitter veröffentlichte. "Ich habe noch nie eine leistungssteigernde Substanz eingenommen. Ich liebe Tennis viel zu sehr, um so etwas zu tun." Sie habe immer versucht, ein gutes Vorbild zu sein - auf und neben dem Platz. "Ich habe diesem Sport mein Leben gewidmet und glaube nicht, dass ich all das verdiene."
Errani schließt offenbar auch ein Karriere-Ende nicht aus. "Ich weiß nicht, ob ich nach alledem noch mal die Kraft und das Verlangen spüren werde, wieder Tennis zu spielen."