Naomi Osaka ist eine schüchterne Person, die ungern ihre Gefühle gezeigt. "Ich spreche eigentlich nie Leute an und bin gerne für mich", hat die 21-Jährige unlängst verraten. Und doch sieht man es der Japanerin an, wenn sie gerührt ist.
Bei ihrem lange geheimgehaltenen Besuch in Haiti, dem Geburtsland ihres Vaters Leonard Francois, zeigte sich Osaka tief bewegt. Es war ihre erste Stippvisite im Karibikstaat seit ihrem Durchbruch auf der ganz großen Sport-Bühne, seit den magischen Tagen von New York, als sie Tennis-Geschichte schrieb.
Haitis Außenminister Boccit: "Naomi ist eine Inspiration"
Begleitet wurde der Schützling des Münchner Coaches Sascha Bajin auf seiner Reise in der "Off Season" von seinem Daddy und seiner japanischen Mutter Tamaki.
"Sie ist eine Inspiration für unsere jungen Tennisspieler und -spielerinnen", erklärte via Twitter Außenminister Edomond Bocchit, der Osaka einen rauschenden Empfang in Port-au-Prince bereitete.
Die Heimat ihrer Mutter hatte die vor den Toren New Yorks aufgewachsene Osaka bereits wenige Tage nach ihrem Überraschungs-Coup von Flushing Meadows besucht. Der Turnierplan machte es möglich.
Auch in Asien war die Weltranglistenfünfte, die sich trotz ihres starken Bezugs zu den USA als "hundertprozentige" Japanerin fühlt, umjubelt worden. Trotz des Trubels um ihre Person hatte Osaka beim Turnier in Tokio das Endspiel und danach in Peking das Halbfinale erreicht.