Von Florian Goosmann aus Stuttgart
Tennis ist manchmal ein merkwürdiges Spiel. Ein Blick auf die Statistik im Match zwischen Maria Sharapova und Caroline Garcia zeigt recht deutlich, wieso: Sharapova schlug 39 Winner, Garcia 25. Sharapova machte 25 unerzwungene Fehler, Garcia ebenso. Sharapova gewann 106 Punkte, Garcia 104. Das Match ging dennoch an die Französin, 3:6, 7:6 (6), 6:4 hieß es nach knapp drei Stunden Spielzeit für die Weltranglisten-Siebte.
Für Maria Sharapova war es das vierte Match ohne Sieg, im Gegensatz zu ihrem Auftritt in Indian Wells und ihrer Niederlage gegen Naomi Osaka sollte jedoch das Positive hängenbleiben - und das tut es vermutlich, "wenn auch nicht schon jetzt", wie sie in der Pressekonferenz analysierte. Aber: "Es war eine Verbesserung zu den letzten Events, an denen ich teilgenommen habe."
Sharapova ist wieder mit Thomas Högstedt vereint, dem ruhigen Schweden, der sie bereits in den Jahren 2010 bis 2013 betreut hatte, bevor Sven Groeneveld das Ruder in die Hand nahm. Vom Dänen trennte sich Sharapova nach dem Indian-Wells-Auftritt, das sie, wie sie sagte, nicht zwingend hätte spielen sollen - Sharapova war hier bereits am Arm angeschlagen. "Aber es hat mir geholfen, eine schwierige Entscheidung zu treffen."
Die Trennungsphase sei "eine schwierige Zeit gewesen, vor allem mit einer Person, mit der man so viele Erfolge hatte, der ein unglaublicher Coach und Mentor ist, vor dem du eine Menge Respekt hast. Aber wir haben beide gefühlt, dass es der richtige Zeitpunkt ist."
Sharapova in Stuttgart: "Ich liebe die Arbeit"
Mit Neu/Alt-Coach Hogstedt habe sie eine paar großartige Trainingswochen hinter sich, "er hat eine großartige Arbeitsmoral", schwärmte Sharapova, "und da bin ich voll dabei." Auch dass Högstedt in den letzten Jahren einige Male gegen sie gecoacht habe, sei gut. "Ich bin froh über das Feedback, das ich von ihm bekomme."
Ob es dauerhaft mit dem 54-jährigen Ex-Profi weitergeht, weiß die ehemalige Weltranglistenerste noch nicht. "Wir haben keinen schriftlichen Vertrag und gehen das Woche für Woche an. "Aber ich liebe die Arbeit - und das ist immer ein wichtiger Punkt in einem solchen Prozess."