WWE-Champion CM Punk vs. Daniel Bryan vs. Kane
Im Verlauf der Veranstaltung bekamen wir Backstage-Segmente mit allen drei Teilnehmern zu sehen. Jeweils war A.J. dabei und verpasste ihnen einen Schmatzer. Von Punk gab es dafür ein rotziges "Luck's for Losers" zurück, Bryan konnte sich ein süffisantes Grinsen nicht verkneifen und Kane knutschte gleich mal en retour. Soweit, so gut, ab zur Action! Dort fehlte die Diva, die mal wieder dermaßen Zucker aussah, dass sie das Diabetes-Risiko im Publikum und beim Autor dieser Zeilen munter in die Höhe trieb, zu Beginn.
Stattdessen kickten Punk und Bryan Kane erst mal gemeinsam in Grund und Boden, bevor sie sich zur Freude der Fans einander zuwandten. Das GoatFace wurde dann relativ früh außerhalb des Rings ausgeschaltet, woraufhin Kane CMs Rippen malträtierte, indem er ihn um den Ringpfosten wickelte und anschließend mit einer Nierenschere weiter zermürbte. Zurück im Match, zerstörte Bryan Punk mit einem sensationellen, ungemein stiff aussehenden Dropkick mitten in die Visage in der Ecke und schaltete Kane mit einem kräftigen Tritt in dieselbige aus, um anschließend weiter den Champ zu verkloppen.
In der Folge bekamen wir auch etwas Three-Way-Action mit allen drei Männern im Ring geboten, unter anderem in Form einer Variante des Doomsday Device, bei dem Kane Bryan auf den Schultern trug und Punk ihn per Springboard Flying Clotheline runter kratzte. Ein weiteres Highlight sah Daniel Kane ausschalten und Punk in den Yes-Lock nehmen. Der drehte das Submission-Move, wie schon bei Over the Limit, zu einem Pin durch.
Dieses Mal konnte sich D-Bry aber befreien, nur um den Go to Sleep einzustecken und anschließend von Kane aus dem Ring und aus dem Match genommen zu werden. Das Finish spielte sich zwischen Punk und der Big Red Machine ab, die im zweiten Versuch den Chokeslam from Hell durchbekam - doch Punk kickte bei Zweieinhalb aus dem Pin!
Kane mit dem Ansatz zum Tombstone, Punk strampelt raus, wartet noch kurz, damit A.J. genug Zeit hat, in die Halle und auf den Apron zu stürmen - und schubst das Monster in die Seile, wodurch die Diva auf den Hallenboden geschleudert wird. Ein verwirrter Kane musste dann zunächst einen Kick an den Kopf und anschließend den GTS einstecken, CM verteidigte.
Ein starker Three-Way mit für WWE-Verhältnisse hohem Anteil an drei-Mann-Action endete somit etwas eigenwillig. Abgesehen davon, dass Punk offensichtlich darauf warten musste, bis A.J. sich positioniert hatte, erschien auch die Szene im Ganzen mal wieder leicht unlogisch. Wieso kam A.J. erst so spät und nicht erst beim Chokeslam from Hell? Sei's drum, die Storyline wurde weiter voran gesponnen. Sieger und weiterhin WWE-Champion: CM Punk.
Ryback vs. Dan Delaney & Rob Grymes
Jobber-Promo, Goldberg kommt rein und schmeißt sie durch die Gegend, Ende. "Feed me more!" Bitte nicht, mehr gibt's nicht zu schreiben. Sieger: Ryback.
John Cena vs. Big Show (Steel-Cage-Match)
Erinnert sich noch jemand an die Zeit, als Big Show noch Momentum hatte? Ist gerade mal ein, zwei Wochen her - und hat sich wohl schon wieder erledigt. Zu Anfang durfte der Hüne unter den wachsamen Blicken von John Laurinaitis und Vince McMahon, die am Ring saßen, Cena natürlich dominieren und munter in das Stahlgerüst rein hämmern.
Als der Chain Gang Soldier dann ungefähr zur Halbzeit das Blatt wenden konnte, wurde Big Johnny aktiv, kloppte einen Referee nieder und verhinderte, dass sein Namensvetter den Käfig durch die Tür verlassen konnte. Dafür setzte es eine von VinnieMac und die beiden gerieten tatsächlich aneinander.
Im Ring versuchte sich Cena derweil am Attitude Adjustment und wurde stattdessen mit der WMD ausgeknockt. Nun wäre es an Big gewesen, aus der Tür zu spazieren - wenn da nicht Johns Superfreunde Brodus Clay, Zack Ryder, Santino, Alex Riley und Kofi Kingston gewesen wären. Mit vereinten Kräften verhinderten sie, dass der Riese den Käfig verließ und revanchierten sich so für die Kloppe der letzten Wochen.
Cena zeigte das AA und kletterte auf den Käfig, wurde aber von einem wild die Krücke schwingenden Big Johnny aufgehalten. Derweil versuchte Show sein Glück mal wieder durch die Tür - und Cena ließ sich vom Gerüst auf den Hallenboden fallen. Anschließend musste Laurinaitis noch das Attitude Adjustment durch das spanische Kommentatorenpult (wodurch auch sonst?!) einstecken, während Vince ihm sein bezauberndes "YOU'RE FIIIIIIRED!" ins Ohr säuselte.
Cena mal wieder mit einem Erfolg, was aus Big Show wird, bleibt abzuwarten und Mr. Excitement wird in Zukunft wohl eine nicht ganz so hoch dekorierte Rolle bekleiden müssen. Sieger: John Cena.
Fazit
Klarer Fall von Übergangs-Pay-per-View, bei dem sich letzten Endes nicht viel getan hat. Die großen Überraschungen blieben ebenso aus wie ein Titelwechsel. Der Fokus lag eindeutig auf den beiden Main Events, die reichlich Zeit spendiert bekamen, Christian vs. Rhodes hätte derweil gerne etwas länger gehen dürfen. Sheamus vs. Ziggler wird man aller Qualitäten der beiden Männer und vor allem des Showoffs zum Trotz bald wieder vergessen haben, der Matchlänge und Vielzahl an angesetzten Submission-Griffen zum Trotz hatte man zu keinem Zeitpunkt ernsthaft das Gefühl, Dolph könne sich tatsächlich den Titel holen.
Erwartungsgemäßes gab es auch Triple H's Promo zu hören: der Cerebral Assassin erklärte, Brock Lesnar und er seien beide Kämpfer und Arschtreter. Doch nach der hinterlistigen Attacke des Biestes sei er wieder fit und bereit für ein Match beim SummerSlam. Wenn Brock kein Feigling sei, würde er sich ihm dort stellen und die beiden laufenden Storyline-Klagen gegen die WWE fallen lassen. Auf Deutsch: der Weg für den kommenden Main Event beim "SummerFest" (schöne Grüße an Jeremy Piven!) ist geebnet, feine Sache.
Weshalb man zwar das reichlich überflüssige Tuxedo-Match vorab ankündigte, die klar ansehnlicheren Matches Sin Cara vs. Hunico und vor allem den Tag-Team-Four-Way aber außen vor ließ, bleibt das Geheimnis der WWE. Ich wage weiterhin zu bezweifeln, dass man auf diese Weise mehr PPVs verkauft, denn kein Mensch erwartet doch ernsthaft, dass kurzfristig noch ein echtes Highlight auf die Card gepackt wird.
Apropos Lückenfüller: wie oft soll Ryback eigentlich noch exakt das gleiche Match abziehen, wann ändert sich mal IRGENDETWAS? Selbst drei Jobber müsste man mittlerweile als Sensation ansehen. Unterhält dieser Schund außer den dazu angehaltenen Kommentatoren eigentlich jemanden? Auf diese Weise bekommt man ihn weder over, noch findet irgendeine Entwicklung statt.
Und nochmal apropos, dieses Mal zum Thema Entwicklung: nach dem groß angelegten Aufbau wirkte der Einsatz von A.J. im Three-Way reichlich unspektakulär. Bei RAW wird man sehen, ob sie sich nun gegen Punk wendet, doch zumindest ein früheres Auftauchen am Ring hätte Sinn gemacht. Dem Match nimmt das natürlich nichts von seiner Klasse, es war das unumstrittene Highlight des Abends und das einzige auf der No-Escape-Card, an das man sich Ende des Jahres noch erinnern wird.