Jede Menge Licht und Schatten

Von Maurice Kneisel
The Rock beendete CM Punks Titelregentschaft nach 434 Tagen
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WWE Champion CM Punk vs. The Rock

Punk dominierte das Match in der Anfangsphase überraschend deutlich. Das Blatt wendete sich erst, als er kurz nacheinander zunächst bei einer Aktion im Ring und anschließend bei einem Sprung nach draußen auf seinem operierten Knie landete und daraufhin die wiederaufgebrochene Verletzung sellte. Der Rock nutzte die Gelegenheit und konzentrierte sich in der Folge verstärkt auf die Schachstelle des Champs.

Als er seinen Sharpshooter ansetzen wollte, befreite CM sich und nahm den Great One seinerseits in den Anaconda Vice. Der befreite sich wiederum, indem er seinen Gegner einrollte. Anschließend versuchte Rocky sich am Rock Bottom, doch Punk konterte erneut - und landete stattdessen doch noch im Sharpshooter. Nach dem Griff ins Seil musste der People's Champ lösen, doch der Schaden war angerichtet. Wenig später standen beide Männer auf dem spanischen Kommentatorenpult, Punk setzte zu einem Move an - doch plötzlich kollabierte der Tisch.

Rocky kam als Erster wieder auf die Beine, verhinderte den Countout und verpasste CM draußen den Rock Bottom, bevor er ihn in den Ring zurück rollte. Das Cover bis 1, 2... doch Punk kickte raus! Als nächstes setzte Rocky zum People's Elbow an - und im nächsten Moment ging das Licht in der Halle aus. Während man als Zuschauer herzlich wenig sah, grölte Michael Cole immer wieder "It's The Shield! I think it's The Shield!" Ein lautes Krachen, das Licht ging wieder an und The Rock lag k.o. auf den Überresten des zweiten Kommentatorenpults. Punk rollte aus dem Ring, versicherte Cole und dessen Kollegen einmal mehr: "I've got nothing to do with The Shield", beförderte Rocky zurück in den Ring und pinnte ihn. Sieger und weiterhin WWE-Champion: CM Punk.

Doch während CMs Siegesfeier kam Vince McMahon in die Halle, um ihm den Titel abzuerkennen. The Rock stoppte den Boss und erklärte, er wolle Punk den Titel persönlich abnehmen, woraufhin Vince das Match neu starten ließ. CM war einmal mehr am Drücker, doch dann kam Rocky zurück. Spinebuster, People's Elbow, Titelwechsel! Nach zehn Jahren war es soweit: Sieger und neuer WWE-Champion: The Rock.

Fazit

Für das Royal Rumble-Match wie den gesamten Pay-per-View gilt: stark begonnen, stark nachgelassen. Del Rio vs. Big Show war äußerst ansehnlich, mit dem Wurf von der Deko durch den Tisch sowie Shows Ausflug in die Barrikade baute man neue Elemente im Vergleich zum ersten Last Man Standing-Match zwischen den Beiden ein. Zudem war das Finish zwar nicht ganz frisch - John Cena hatte so schon 2010 bei Extreme Rules Batista übertölpelt - doch die Aktion passte hervorragend zu Del Rios und Rodriguez Charakteren. Von daher: alles richtig gemacht! Beim recht kurz gehaltenen Tag-Match schienen die Zeichen vorab auf Titelwechsel zu stehen, doch stattdessen schickte man Bryan und Kane als Champs und Einheit in den Royal Rumble - angesichts der späteren Entwicklung auch absolut in Ordnung.

Und dann das große Highlight, das wohl kaum jemand auf dem Zettel hatte: Chris Jericho kehrte zurück und lieferte gemeinsam mit Dolph Ziggler eine sensationelle Leistung ab. Momente, in denen man Gefahr lief, bis zum Herzkasper auszumarken. Im krassen Kontrast dazu stand leider das lieblose Finish: Zunächst durften nacheinander Y2J und Orton alle verbleibenden Leute mit ihren Trademark Moves niederkloppen, nur um anschießend selbst eliminiert zu werden, dann standen sich die drei Vorzeige-Faces gegenüber und die Auslese begann.

Der Sieg für John Cena ging voll in Ordnung, so hat man den Weg für eine Neuauflage Cena vs. Rock geebnet und kann theoretisch mit einem Three-Way, bei dem auch Punk mitmischt, noch einen drauflegen. Aus Marketingsicht eine logische Entscheidung. Nur war das Finale leider so unspannend und lieblos dahin geklatscht wie lange nicht. Zu keinem Zeitpunkt - nicht, dass der Schlagabtausch sonderlich lange gedauert hätte - hatte man auch nur im Entferntesten das Gefühl, Ryback könne Cena tatsächlich ausschalten und das Match für sich entscheiden. Sehr schade.

Punk vs. Rock war kein schlechtes Match, aber sicher auch kein wrestlerisches Highlight. Die Stimmung in der Halle konnte sich hören lassen und wurde vor allem nach dem Neustart überragend, als die Rock-Fan-Fraktion noch mal groß aufdrehte. Die Lösung mit der unsichtbaren Shield-Attacke war innovativ, der anschließende Restart mit erwartungsgemäßem Rock-Sieg hingegen altbekannt. Nun ist der People's Champ also tatsächlich WWE-Champion; bleibt abzuwarten, ob er nun auch als solcher präsent sein wird, oder ob wir ihn auf der Road to WrestleMania regelmäßig nur auf dem Titantron bewundern dürfen.

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