WrestleMania kann kommen

Maurice Kneisel
27. Januar 201408:15
Daniel Bryan und Bray Wyatt stahlen beim Royal Rumble die Show2014 wwe, inc. all rights reserved
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Im Consol Energy Center von Pittsburgh fielen die ersten Entscheidungen im Hinblick auf WrestleMania 30: Batista sicherte sich den Sieg im Royal Rumble und wird nach aktuellem Stand auf Randy Orton treffen, der mithilfe der Wyatt Family seine WWE World Heavyweight Championship gegen John Cena verteidigte. Brock Lesnar zerstörte die Big Show und Roman Reigns knackte Kanes Rumble-Rekord. Im Interview mit SPOX sprach zudem Seth Rollins über einen der wichtigsten Events des Jahres.

WWE Tag Team Champions Cody Rhodes & Goldust vs. The New Age Outlaws (Kickoff Match)

Der Kickoff begann erwartungsgemäß mit dem patentierten Auftritt der Outlaws, bei dem Road Dogg dem Publikum in Pittsburgh kräftig einheizte. Im Match konnten die Veteranen nach stürmischem Beginn der Brotherhood das Tempo merklich rausnehmen und kontrollierten Goldust. Nach dem Hot Tag übernahm Cody die Kontrolle und streckte beide Gegner mit einem sehenswerten Springboard Double Dropkick zu Boden. Road Dogg kam zurück und wollte seinen Pump Handle Slam zeigen, doch Rhodes konterte diesen in die Cross Rhodes. In letzter Sekunde brach Gunn das Cover auf, knockte Goldust vom Apron und verpasste Cody, der zuvor Road Dogg per Beautiful Disaster ausgeschaltet hatte, den Fame Asser zum Titelwechsel. Sieger und neue WWE Tag Team Champions: The New Age Outlaws.

Daniel Bryan vs. Bray Wyatt

Wyatt kam mit Luke Harper und Erick Rowan zum Ring, die gleich zu Beginn Bryan ablenkten. Nach einem Topé von Daniel gegen Harper wollte Rowan ihn attackieren - und wurde vom Referee mitsamt seinem Tag-Partner der Halle verwiesen. Während Bray noch mit den beiden sprach, segelte das Goatface schon wieder aus dem Ring und streckte ihn nieder.

Nachdem er wenig später außerhalb des Rings mit dem linken Bein voran in die Ringtreppe lief, sellte Wyatt fortan eine Knieverletzung, auf die Bryan sich nun konzentrierte und ihm unter anderem eine Leg Lock/Curb Stomp-Kombo verpasste. Schließlich drehte Bray das Blatt und ging auf Daniels lädierten Schädel los. In der Folge kontrollierte er sein ehemaliges Familienmitglied minutenlang, bis der nach einem Konter per Running Elbow sowie mit zwei Kickserien zurückkam.

Nach einer Super Hurricanrana nahm Bryan Geschwindigkeit auf, doch Wyatt stoppte seine Comeback-Serie in vollem Lauf. Das Tempo blieb hoch, unter anderem gab es einen spektakulären Tornado DDT zu bestaunen, bevor Daniel einen Sister Abigail-Ansatz aufrollen und Bray anschließend in den Yes Lock nehmen konnte.

Doch per Biss in die Hand befreite sich Wyatt und konzentrierte sich erneut auf den Kopf seines Rivalen. Als Bryan per Topé auf den draußen wartenden Wyatt zu segelte, fing der ihn in der Luft ab und hämmerte ihn prompt per Sister Abigail in die Barrikade, was für eine Szene! Er rollte Daniel zurück in den Ring und verpasste ihm erneut seinen Finisher. Sieger: Bray Wyatt.

Big Show vs. Brock Lesnar

Schon vor dem Ringgong gingen beide Männer aufeinander los. Lesnar schnappte sich gleich einen Stuhl und prügelte damit wieder und wieder auf Show ein. Erst nach einigen Minuten wurde das Match angeläutet - und Brock rannte mit dem Stuhl in Händen mitten in die WMD. Der Ex-UFC-Champ rollte sich daraufhin aus dem Ring, wohin ihm Big folgte und nun die Oberhand hatte.

Zurück im Ring, schien Show weiter am Drücker, bis Lesnar ihn plötzlich schulterte, mit dem Hünen einmal durch den Ring lief und ihn anschließend per F-5 auf die Matte schickte. Sieger: Brock Lesnar. Anschließend sellte Brock noch kurzzeitig die WMD, bevor er sich erneut den Stuhl schnappte und damit immer weiter auf seinen geschlagenen Gegner einprügelte. Auch der Referee musste noch etwas einstecken, bevor das Biest gemeinsam mit Paul Heyman die Halle verließ.

WWE World Heavyweight Champion Randy Orton vs. John Cena

Gleich zu Beginn des Matches wurde das Publikum laut - und skandierte "Daniel Bryan!" Orton tat es mit einem Grinsen ab und nahm Cena dafür in seinen Side Headlock of Doom. Während er das Match zu Beginn dominierte, machten die Fans unter anderem mit "Randy Savage"-, "Y2J"- und "Undertaker"-Chants weiter. Randy ließ sich immer wieder von den Rufen ablenken, bis er schließlich im Attitude Adjustment-Ansatz landete. SPOX

Doch der Champ strampelte sich heraus und verpasste Cena stattdessen einen DDT. Wenig später folgte der nächste AA-Ansatz, doch dieses Mal konterte Randy mit seinem Trademark Backbreaker. Hangman's DDT vom Apron nach draußen hinterher, die Viper hatte einmal mehr die Kontrolle. Zurück im Ring, sollte der RKO folgen, doch stattdessen landete er im STF, schaffte es aber in die Seile.

Bei einem weiteren AA-Versuch bekam der Referee Randys Beine ins Gesicht und ging zu Boden, bevor Cena Orton erneut in den STF nahm. Der tappte sofort aus - aber natürlich ohne Ergebnis. Stattdessen nutzte Orton die kurze Verwirrung, holte seinen Titel in den Ring und streckte John damit nieder. Das anschließende Pin ging bis Zwei. "This is awful" fand das Publikum.

Wenig später kam das Attitude Adjustment durch - doch Orton kickte seinerseits bei Zwei raus! RKO im Gegenzug, doch auch Cena befreite sich aus dem Pin. Was jetzt? Orton versuchte es mit dem Punt, doch Cena wich aus und nahm ihn erneut in den AA-Ansatz. Randy befreite sich und nahm nun Cena in den STF! Da Cena erwartungsgemäß nicht aufgab, musste er auch noch seinen zweiten eigenen Finisher, den AA, einstecken, doch auch dieses Mal reichte das Cover nicht.

Orton war nun sichtlich frustriert - und kassierte den RKO, doch wieder der Kickout. Cena versuchte nun, Orton den Super-AA zu verpassen, doch der befreite sich und kassierte stattdessen den Tornado DDT sowie den STF. Plötzlich kam der Titantron-Einspieler der Wyatts und das Trio stand am Ring. Cena war kurzzeitig abgelenkt - und kassierte den RKO. Sieger und weiterhin WWE World Heavyweight Champion: Randy Orton. Nach dem Match mischten die Wyatts Cena noch kräftig auf, zum Abschluss verpasste Bray dem Cenation-Anführer die Sister Abigail.

Seite 2 - 30-Superstar Royal Rumble Match und Fazit

30-Superstar Royal Rumble Match

Als Kane als Fünfter ins Match kam, schienen CM Punks Siegeschancen in akuter Gefahr, doch der Best in the World schaltete den Director of Operations erstaunlich schnell aus - dachte man zumindest. NXT-Rookie Alexander Rusev feierte überraschend als sechster Teilnehmer sein Main Roster-Debüt, während sich der Ring allmählich füllte. Nachdem der Bulgare ausgeschieden war, schnappte er sich den hinterhersegelnden Kofi Kingston, rammte ihn in die Barrikade und malträtierte ihn mit Kniestößen.

Da Kofi anschließend auf der Barrikade liegen blieb und entsprechend den Hallenboden nicht berührt hatte, war er noch nicht ausgeschieden. Stattdessen stand er auf, nahm Anlauf und sprang von dort auf den Apron, um ins Match zurückzukehren. Kein Rumble ohne den obligatorischen Kingston-Spot! Als er wenig später aus dem Ring baumelte, versuchte Swagger, ihn mit dem Fuß voran vom Apron zu drängen.

Doch der Ghanaer zog dem Real American den Stiefel aus und nutzte die Verwirrung, um in den Ring zurück zu kehren. Sekunden später kam überraschend Kevin Nash zum Ring und eliminierte prompt Swagger. Als nächster betrat Roman Reigns den Rumble und schaltete kurz nacheinander Kingston, Ziggler und Nash aus. Gemeinsam mit seinen Shield-Kollegen schickte er wenig später auch den Great Khali übers oberste Seil.

Goldust revanchierte sich für das Vorjahr, indem er seinen Halbbruder rauswarf, nur um gleich hinterher geschickt zu werden. Dann feierte Sheamus sein Comeback, wurde jedoch gleich vom Shield attackiert, woraufhin sich jedes Mitglied den Brogue Kick einfing. An Nummer 20 kamen Los Matadores in die Halle - doch die Teilnahme ging an El Torito, der unter anderem CM Punk eine Headscissor verpassen durfte, bevor Fandango ihn rauswerfen wollte - und stattdessen von dem Bullen eliminiert wurde.

Bei Reigns hatte El Torito dann weniger Glück und wurde nach draußen auf Fandango geschleudert. Cesaro kam rein und verpasste nacheinander Cody und Punk kurze Swings, bevor er Rollins eine halbe Ewigkeit durch den Ring schleuderte. Noch ein Highlight gefällig? JBLs Musik ertönte bei Startnummer 24 und er schlenderte gemütlich vom Pult in den Ring. Als er Cole allerdings sein Jackett rausreichte, nutzte Reigns die Gelegenheit und warf den Wrestling God gleich wieder raus.

Anschließend räumten die Wyatts auf und schalteten kurz nacheinander Miz und Jey Uso aus. Rowan blieb jedoch nicht lange im Ring; er fiel als Erster Batista zum Opfer, als dieser an Nummer 28 den Ring betrat. Ryback und Alberto Del Rio folgten prompt. Vor dem letzten Teilnehmer brüllte das Publikum sich mit lauten "Yes"-Rufen in Stimmung - und buhte dann die tatsächliche Nummer 30, Rey Mysterio, kräftig aus.

Reigns eliminierte wenig später Harper... und wäre anschließend fast von Ambrose ausgeschaltet worden. Stattdessen schickte er im Gegenzug Dean, Rollins und Cesaro auf einmal raus - Kanes Rekord für die meisten Eliminierungen der Rumble-Geschichte war eingestellt. Als Punk gerade aufdrehte, tauchte Kane plötzlich wieder auf und zog ihn nach draußen, um dort weiter auf den Straight Edge Savior loszugehen und ihn per Chokeslam durch das spanische Kommentatorenpult zu schicken.

In der Halle wurde ein weiterer "Daniel Bryan"-Chant laut, die letzten drei Teilnehmer waren derweil Reigns, Batista und Sheamus. Unter lauten "NO!" Rufen prügelte The Animal auf beide Männer ein. Sheamus meldete sich per Brogue Kick-Versuch zurück, doch Batista duckte sich ab. Noch einmal stürmte Sheamus daneben, Batista wich erneut aus und Reigns warf den Iren raus - sein 13. Opfer, Rekord gebrochen!

Nach einem ersten Angriff von Batista kam Reigns zurück, setzte zum Superman Punch an - und rannte mitten in ein Spear von Batista, das die Fans mit lauten Buh-Rufen quittierten. Spear von Reigns im Gegenzug! Doch den anschließenden Versuch, ihn rauszuwerfen, konterte Batista und schickte stattdessen Roman übers oberste Seil.

Reihenfolge des Ausscheidens (Startnummer in Klammern): Damien Sandow (3.), Kane (5.), Alexander Rusev (6.), R-Truth (13.), Jimmy Uso (9.), Jack Swagger (7.), Kofi Kingston (8.), Dolph Ziggler (12.), Kevin Nash (14.), The Great Khali (16.), Cody Rhodes (4.), Goldust (10.), Fandango (19.), El Torito (20.), JBL (24.), The Miz (18.), Jey Uso (23.), Erick Rowan (25.), Ryback (26.), Alberto Del Rio (27.), Big E Langston (29.), Rey Mysterio (30.), Luke Harper (22.), Antonio Cesaro (21.), Dean Ambrose (11.), Seth Rollins (2.), CM Punk (1.), Sheamus (17.), Roman Reigns (15.). Sieger: Batista (28.).

Fazit

Am Ende des Royal Rumble stand in erster Linie die Einsicht, dass fast alle Entwicklungen im Hinblick auf WrestleMania, über die seit Wochen spekuliert wurde, tatsächlich eingetroffen sind: Batista sicherte sich den Rumble-Sieg und wird nach aktuellem Stand in New Orleans auf Randy Orton treffen. Roman Reigns knackte Kanes Rekord für die meisten Eliminierungen bei einem Royal Rumble und lieferte gleichzeitig Grund für das anstehende Ende des Shield.

Die Rhodes-Brüder dürften als Tag Team ebenfalls Geschichte sein und Sheamus kehrte erwartungsgemäß zurück. Zudem baute man mithilfe des Übergangsgegners Kane CM Punks WrestleMania-Fehde gegen Triple H auf und startete das Programm zwischen John Cena und Bray Wyatt. Überraschungen waren entsprechend Mangelware, wenn man von den Auftritten von Kevin Nash, JBL und dem kleinsten Teilnehmer der Rumble-Geschichte, El Torito, sowie dem Main Roster-Debüt von Alexander Rusev absieht. SPOX

Positiv bleibt festzuhalten, dass man es zu Beginn durch die New Age Outlaws und Daniel Bryan hervorragend verstanden hat, die Fans heiß zu machen. Bryan vs. Wyatt war das eindeutige Highlight des Abends, bei dem Bray vor allem beim Finish auch wrestlerisch endlich ein Highlight setzen konnte. Brock Lesnar wurde durch die Abfertigung der Big Show für die kommenden Aufgaben over gebracht und Reigns im Rumble in den Himmel gepusht.

Auf der Gegenseite steht, dass man sowohl mit dem WWE-Titelmatch als auch dem Sieg für Batista extrem negative Reaktionen zog, die keinesfalls im Sinne der WWE sein können. Das Publikum war - wie seit Monaten in jeder einzelnen Halle - klar auf Seiten von Daniel Bryan, den man aber im Opener clean verlieren und trotz der frühen Positionierung des Matches auf der Card nicht zusätzlich im Rumble starten ließ.

Sollte man nun tatsächlich auf ein Eins-gegen-Eins zwischen Orton und Batista bei WrestleMania setzen, während Daniel Bryan ein kurzes Midcard-Match gegen Sheamus bestreiten muss, darf man sich im Zweifelsfall auf noch negativere Reaktionen gefasst machen. Obgleich die WrestleMania-Buyrates, wie in jedem Jahr, wieder stimmen werden, kann dies mit Sicherheit nicht im Sinne der Verantwortlichen sein, insbesondere auch angesichts der Medienwirksamkeit des PPV-Flaggschiffs. Der Kurs scheint größtenteils schon fix zu sein und es liegt nun an der WWE, das Ruder noch in die richtige Richtung zu reißen.