Eine Demonstration von Dominanz

Beim SummerSlam im Staples Center von Los Angeles zerstörte Brock Lesnar John Cena und sicherte sich die WWE World Heavyweight Championship. Roman Reigns besiegte Randy Orton, Seth Rollins konnte sich mithilfe von Kane, der Lumberjacks und des Koffers gegen Dean Ambrose durchsetzen.

Rob Van Dam vs. Cesaro (Kickoff Match)

Gute Stimmung gleich zu Beginn der Show, beide Männer wurden lautstark begrüßt. RVD dominierte zunächst, bis Cesaro das Blatt mit einem Finger ins Auge wendete. Der Swiss Superman imitierte sogar Van Dams Rolling Thunder, statt der Senton-Landung setzte es allerdings den Double Stomp. Van Dam kam mit mehreren Moonsaults zurück, fing sich aber mehrere gewaltigen Uppercuts ein. Nach einem Running Big Boot und Two-Count sah es gut aus für Cesaro, bis er einen Kick ins Gesicht und den Five-Star Frogsplash kassierte. Sieger: Rob Van Dam

Intercontinental Champion The Miz vs. Dolph Ziggler

Die WWE heizte dem Publikum in L.A. weiter kräftig ein, indem sie Miz vor dem Match auf den Lakers rumhacken ließ, Ziggler kam wenig überraschend besser an. Im Match ging es hin und her, der Awesome One achtete dabei natürlich primär darauf, den Moneymaker zu schützen. Die Fans bedachten ihn mit einem wenig schmeichelhaften "You can't wrestle"-Chant. Der Showoff zeigte seine Signature Moves, konnte den Fame Asser aber nicht durchbringen.

Stattdessen kassierte er das Skull-Crushing Finale, wehrte aber anschließend den Figure-Four Leglock ab. Als Miz versuchte abzuhauen, hämmerte Dolph ihn in die Barrikade, landete wenig später aber doch noch im Figure-Four. Er konnte sich ins unterste Seil retten. Anschließend kamen sowohl Fame Asser als auch Skull-Crushing Finale durch, jedoch ohne erfolgreiches Pin. Stattdessen duckte Ziggy sich unter einem Big Boot ab und zeigte den Zig Zag. Sieger und neuer Intercontinental Champion: Dolph Ziggler

Divas Champion AJ Lee vs. Paige

Das Match startete mit den üblichen "CM Punk"-Chants und mit AJ, die Paige einen Teil ihrer Extensions ausriss. Autsch! Sie folgte ihrem "Frenemy" nach draußen und hämmerte sie aufs Pult, nur um auf dem Weg zurück in den Ring übertölpelt zu werden. Paige war nun am Drücker und schickte die Championesse unter anderem draußen in die Barrikade. In einer spektakulären Szene stürzte AJ sich vom Top Rope nach draußen auf Paige. Als AJ die Britin im Ring, in den Black Widow nahm, konterte diese plötzlich mit einer DDT-Variante. Siegerin und neue Divas Championesse: Paige

Jack Swagger vs. Rusev (Flag Match)

Nachdem Lana ausgiebig auf Hollywood rumgehackt hatte, betraten auch Zeb Colter und sein Schützling die Halle. Rusev attackierte Swagger schon vor dem Match, zog sich dabei aber selbst eine "Beinverletzung" zu. Als die Glocke endlich geläutet wurde, nutzte Swagger unter "We the People"-Chants diesen Vorteil und dominierte das Match. Swagger Bomb-Versuch, doch der Wahl-Russe konterte mit Kniestößen und ging nun seinerseits in die Offensive.

Mit Brawling setzte er seinem Gegner zu, bis der sich mit einer saftigen Clotheline zurückmeldete. Nun kam auch die Swagger Bomb durch, doch Rusev konnte einen Patriot Lock-Ansatz blocken. Er wollte den Accolade zeigen, doch beim Stomp in den Rücken gab sein lädierter Fuß nach. Daraufhin setzte er das Move nur halbgar an und Jack kam raus, um seinerseits den Patriot Lock zu zeigen. Rusev befreite sich, traf mit einem gewaltigen Kick und setzte anschließend den Accolade an. Statt abzuklopfen, wurde Swagger ohnmächtig. Sieger: Rusev. Nach dem Match trat Rusev auch Zeb um und feierte gemeinsam mit Lana zu den Klängen der russischen Hymne.

Dean Ambrose vs. Seth Rollins (Lumberjack Match)

Wie hätte dieses Match anders starten sollen als mit Brawling? Dean prügelte wie besessen auf Seth ein und schickte ihn schnell per Clotheline nach draußen, von wo die Lumberjacks ihn mit Freuden zurück in den Ring schickten. Als Rollins sich befreien konnte und revanchierte, prügelte Ambrose auf die Lumberjacks ein - was sich wenig später bei seinem nächsten Ausflug nach draußen rächte.

Rollins war nun am Drücker, auch der Highflyer setzte voll auf Brawling und Haltegriffe. Als Dean auf dem Apron landete, schnappte er sich Seth und suplexte ihn aus dem Ring mitten in die Lumberjacks. Komplettes Chaos brach aus, beide Männer prügelten aufeinander und die übrigen Männer am Ring ein.

Nach einem hohen Back Bodydrop über die Barrikade gegen Seth wurde Dean von den Lumberjacks zurück in den Ring geschickt - doch mit einem Suicide Dive mähte er sie um, stieg aufs Kommentatorenpult und hechtete über die Barrikade auf Rollins. Während die beiden sich nun in die Oberränge prügelten, kam Kane zum Ring und schickte die übrigen Wrestler hinterher.

Während Ambrose zurück in den Ring getragen wurde, wollte Seth abhauen - doch auch er wurde von einer Meute abgefangen. Sie stemmten ihn hoch, trugen ihn zum Ring... und Dean stürzte sich vom Top Rope mitten rein! Zurück im Ring, setzte Ambrose die Dirty Deeds an, doch Seth konterte per Enzuigiri. Dean stolperte ins Seil und traf mit seiner patentierten Clotheline zum Two-Count. Die Halle kochte nun über, ein lauter "This is awesome"-Chant brach aus. Curb Stomp - von Ambrose! Doch Kane brach das Cover auf. Nun stürmten sämtliche Lumberjacks in den Ring, Chaos pur die Zweite. Während Dean Luke Harper und Erick Rowan abfertigte, schlich Seth sich mit dem MitB-Koffer in seinem Rücken heran und streckte ihn nieder. Sieger: Seth Rollins

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Chris Jericho vs. Bray Wyatt

Zwei dicke Pops während der Entrances - wie sollte es bei diesen Männern auch anders sein? Starker Start von Bray, der sowohl Singsang-Chants als auch Buhrufe erntete, als er Y2J in die Ringtreppe und den Pfosten hämmerte. Zurück im Ring, hielt er Jericho mit Headlocks auf der Matte, während die Fans den Kanadier anfeuerten. Als Wyatt Sister Abigail ansetzte, konnte Chris ihn aufrollen und zeigte anschließend die Walls of Jericho, doch der Eater of Worlds befreite sich und die Action wurde erneut nach draußen verlagert.

Super Hurricanrana von Jericho, der am Drücker war, bis Bray sich in Spinnenhaltung zurückmeldete. Es ging weiter hin und her, bis Y2J den Codebreaker durchbrachte, das Pin endete jedoch bei Zwei. Einmal mehr verlagerte sich die Action nach draußen, bis Bray seinen Gegner per Sister Abigail in die Absperrung hämmerte. Er schickte ihn zurück in den Ring und ließ erneut seinen Finisher folgen. Sieger: Bray Wyatt

Brie Bella vs. Stephanie McMahon

Steph übernahm schnell die Kontrolle und bearbeitete Brie in der Ecke. Als sie die YES-Chants imitierte, kam die Bella zurück und wollte den YES Lock ansetzen, McMahon rettete sich jedoch nach draußen und fing einen Suicide Dive per Schlag ins Gesicht ab. Brie schaffte es bei Neun zurück in den Ring und kassierte einen DDT sowie einen Necksnap, Stephanie erntete dafür zu Recht einen "You still got it"-Chant.

Als Brie schließlich das Blatt wendete, stürmte Triple H in die Halle, Nikki folgte. Hunter lenkte den Referee ab, woraufhin Steph zum Pedigree ansetzte - und stattdessen im YES Lock landete. Daraufhin zerrte der COO den Ref aus dem Ring und kassierte von Brie einen Dropkick durch die Seile. Nikki betrat nun den Ring, Steph schien zwischen den Zwillingen gefangen. Doch plötzlich schlug Nikki ihre Schwester nieder. Stephanie brachte anschließend ohne Probleme den Pedigree durch. Siegerin: Stephanie McMahon

Roman Reigns vs. Randy Orton

Reigns hatte das Match zu Beginn klar im Griff und prügelte Orton durch den Ring. Als die Action sich nach draußen verlagerte, hämmerte die Viper ihn jedoch in die Stahltreppe und übernahm die Kontrolle. Nach einem Superplex nahm er Reigns in den Headlock, nur um anschließend seinerseits darin zu landen. Reigns kam zurück und brachte seine Running Clotheline in die Ecke sowie den Dropkick auf den Apron durch.

Einmal mehr konterte Randy und schickte seinen Gegner in den Pfosten sowie die Absperrung, bei Neun beförderte er ihn zurück in den Ring. Dort fing er sich jedoch einen Samoan Drop vom zweiten Seil ein. Superman Punch hinterher, doch Randy konterte das anschließende Spear sehenswert per Powerslam. Hangman's DDT und Orton heizte dem Publikum gewaltig ein. Der RKO sollte folgen, doch Reigns blockte und ging zum Superman Punch über - nur um im Sprung doch noch den RKO zu kassieren - was für eine Szene! Doch Reigns kam bei Zwei raus. Ein stinkwütender Orton nahm Anlauf zum Punt Kick, doch Reigns zog ihm das Bein weg, ging in die Seile und traf mit dem Spear. Sieger: Roman Reigns

WWE World Heavyweight Champion John Cena vs. Brock Lesnar

Lesnar stürmte beim Läuten des Ringgongs auf Cena los und verpasste ihm prompt den F-5 zum Two-Count, die Halle kochte komplett über. Zwei Released German Suplexe hinterher, der Conquerer dominierte gleich zu Beginn nach Belieben. Er ließ sich Zeit und bearbeitete die Rippen des Champs, würgte dabei dessen Comeback-Versuche schon im Keim ab. Eine weitere German Suplex-Serie folgte, während im Hintergrund ein einzelnes Kind mit unfassbar nervtötender Stimme gefühte zehn Minuten am Stück "Let's go Cena" quäkte.

Brock ließ sich weiterhin jede Menge Zeit und wartete, bis sein Gegner wieder halbwegs auf die Beine kam, nur um den nächsten German folgen zu lassen. Als Cena sich schließlich mit Ellbogenstößen befreien konnte, wand er sich auch aus einem F-5-Ansatz raus und brachte das Attitude Adjustment durch, doch Brock kickte schon bei Eins aus dem Cover und lachte anschließend beim Imitieren des klassischen Undertaker-Situps. Tänzelnd und unter dem Jubel der Halle forderte er John zum Weitermachen auf.

Der stürmte auf ihn los, wurde jedoch per Takedown auf die Matte geschickt und kassierte in feinster UFC-Manier das Mounted Punching. Vierer-German-Serie hinterher, was für eine dominante Vorstellung! Die nächste Serie folgte, zwischendurch fragte Referee Charles Robinson den (Noch-)Champ immer wieder, ob er noch weitermachen wolle. Als Brock mit Robinson diskutierte, zog Cena dem Biest plötzlich das Bein weg und nahm ihn in den STF. Lesnar befreite sich problemlos, ging einmal mehr zum Mounted Punching über und zeigte anschließend den F-5 zum Sieg. Sieger und neuer WWE World Heavyweight Champion: Brock Lesnar

Fazit

Dominant - anders lässt sich Brock Lesnars Darstellung, die alles andere in den Schatten stellte, wohl nicht beschreiben. Noch nie durfte ein Wrestler John Cena auf derart deutliche Weise abfertigen, nicht mal einen ernstzunehmenden Comeback-Versuch gestand man dem WWE-Aushängeschild zu. Nach dem Brechen der Streak hat man dem Part-Time-Profi somit das zweite absolute Über-Ergebnis des Jahres gewährt. Nun ist der Conquerer also Champion und es bleibt die Frage, wie die WWE damit umgehen wird.

Ein Titelträger, der kaum in den Wochenshows und selbst bei PPVs nur vereinzelt zu sehen ist, wird schnell für schlechte Stimmung bei den Fans sorgen. Hierauf müssen die Verantwortlichen reagieren und ein bestmöglicher Einsatz von Paul Heyman ist das absolute Minimum des Notwendigen. Weiterhin ist klar, dass man dieses unglaubliche Momentum, dass Brock in den letzten vier Monaten aufgebaut hat, nutzen wird, um einen neuen Über-Face zu etablieren; hierfür kommt eigentlich nur Reigns in Frage, der in einem gegen Ende überraschend unterhaltsamen Match den sehr gut aufgelegten Orton besiegen durfte.

Ob Roman aber tatsächlich schon weit genug ist, um diesen Monster-Push - ob er noch dieses Jahr erfolgt oder erst bei WrestleMania 31 - zu rechtfertigen, bleibt abzuwarten. Außer Frage steht, dass er zuvor noch an den Basics feilen muss. Ambrose und Rollins haben aus sich, der Matchart und den Lumberjacks alles herausgeholt und ein sensationelles Match mit perfektem Finish hingelegt. So wurden beide weiter in die richtige Richtung entwickelt und die Fehde steuert auf ihren nächsten Höhepunkt bei Night of Champions zu - dann hoffentlich in einem Match um den Koffer.

Auch bei Bray Wyatt und Paige hat man alles richtig gemacht, um ihr Momentum (endlich wieder) aufzubauen, zudem hat die Authority vs. Bryan & Brie-Storyline durch Nikkis Turn eine neue, interessante Wendung erhalten. Einzig die Frage, wieso ein Cesaro, der angeblich als zukünftiger Main Eventer eingeplant ist, sich für einen erneut in Pause gehenden RVD hinlegen musste, bleibt offen. Insgesamt wusste der SummerSlam jedoch voll und ganz zu überzeugen und hat einige spannende Entwicklungen für die kommenden Monate eingeleitet.

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