Totgesagte leben länger

Maurice Kneisel
20. Juli 201510:31
Der Undertaker (r.) feierte seine Rückkehr auf die große Bühne© 2015 wwe, inc. all rights reserved
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Bei Battleground im Scottrade Center von St. Louis verteidigte Seth Rollins seine WWE World Heavyweight Championship durch No Contest gegen Brock Lesnar, als der Undertaker zurückkehrte. John Cena setzte sich gegen Kevin Owens durch und Bray Wyatt gewann mit Hilfe von Luke Harper gegen Roman Reigns.

R-Truth vs. King Barrett (Kickoff Match)

R-Truth provozierte den King oft he Ring-Sieger zu Beginn, was dieser mit einem Cheap Shot quittierte. Der Rapper kam jedoch schnell zurück und erzwang mehrere Two-Counts. Es ging hin und her zwischen den Beiden, bis Barrett mit Brawling die Oberhand gewann und seinen Gegner mit einem Headlock auf der Matte hielt.

Als Truth schließlich ein Comeback gelang und er unter anderem den Wasteland konterte, brachte er den Scissors Kick durch. Der nachfolgende Coverversuch ging bis Zweieinhalb. Anschließend kassierte er die Winds of Change, konnte jedoch einem Bullhammer-Versuch ausweichen. Nach einem saftigen rechten Schwinger sollte Little Jimmy folgen, doch stattdessen musste er doch noch den Bullhammer einstecken. Sieger: King Barrett.

Sheamus vs. Orton

Die Viper wurde vor heimischem Publikum erwartungsgemäß lautstark begrüßt. Sheamus floh gleich mal aus dem Ring, wo er sich lautstarken "You look stupid"-Chants ausgesetzt sah. Nach kurzem Hin und Her schleuderte Randy seinen Gegner draußen in die Barrikade und setzte ihm anschließend im Ring weiter zu. Ein Schlagabtausch folgte, bis Sheamus mit einem Kniestoß in die Magengegend und einer Reihe von Backbreakern das Blatt wendete.

Als Sheamus zu einer Attacke in die Ecke stürmte und Orton auswich, stürzte der Ire nach draußen und schaffte es erst bei Sieben zurück in den Ring. Die Action verlagerte sich anschließend erneut nach draußen, wo Randy seinen Gegner auf das Kommentatorenpult hämmerte. Zurück im Ring, wich die Viper einem Brogue Kick aus und brachte stattdessen seinen Powerslam durch.

Sheamus meldete sich erneut zurück und zeigte einen Rolling Senton sowie einen Powerslam, doch auch dem zweiten Brogue Kick-Versuch wich Orton aus. Der Cloverleaf sollte folgen, doch als Randy sich befreite, kassierte er stattdessen White Noise. Wieder befreite sich Randy aus einem Pinversuch und brachte anschließend einen Superplex sowie den Hangman's DDT durch.

Die Halle tobte, als er zum RKO ansetzte, doch Sheamus rollte ihn bis Zwei ein. Brogue Kick hinterher! Nun gelang es Sheamus, seinen Gegner in den Cloverleaf zu nehmen. Würde Orton tappen? Nein, er schaffte es mit scheinbar letzter Kraft in die Seile, und als Sheamus nachsetzen wollte, zeigte er plötzlich den RKO out of Nowhere. Sieger: Randy Orton.

WWE Tag Team Champions The Prime Time Players vs. The New Day

Für den New Day traten Big E und Kofi Kingston an, letzterer startete das Match gegen Darren Young. Guter Start für Young, der gleich Titus O'Neil einwechselte. Das Powerhouse der Champs bearbeitete Kingston in der Ecke mit Chops, bis der nach draußen floh und auf dem Weg zurück mit Big E taggte.

O'Neil behielt jedoch weiter die Oberhand und wechselte nach einem Scoop Slam und Leg Drop Young ein. Darren blieb am Drücker, bis E ihn in die Ecke und einen Kameramann schleuderte. Mr. No Days Off, stürzte nach draußen, The New Day war nun am Drücker und setzten ihm unter den gewohnt lautstarken Anfeuerungen von Xavier Woods zu. Nach einigen Minuten meldete Darren sich per Enzuigiri gegen Big E zurück und schaffte das Hot Tag.

Titus dominierte das Geschehen, bis Xavier sich aktiv einmischte und Kofi einen DDT durchbringen konnte. Als er vom Top Rope kommen wollte, verpasste O'Neil ihm einen saftigen Chop. Die PTP liefen nun heiß und hatten auf jede Attacke der drei New Day-Mitglieder eine Antwort. Young konterte das Big Ending, auch ein Trouble in Paradise-Versuch von Kofi ging ins Leere. Stattdessen schickte Young den Ghanaer per Gut Check aus dem Ring, während Titus Big E per Clash oft he Titus abfertigte. Sieger und weiterhin WWE Tag Team Champions: The Prime Time Players.

Roman Reigns vs. Bray Wyatt

Das Match begann erwartungsgemäß mit Brawling, bis Wyatt den Ring verließ, um zu verschnaufen. Als er in den Ring zurückkehrte, überraschte er Roman mit einer gewaltigen Rechten und war kurzzeitig am Drücker, bis Reigns sich mit einer Clothesline zurück meldete. Bray verließ daraufhin erneut den Ring, wo er jedoch von seinem Gegner in die Barrikade gehämmert wurde.

Zurück im Ring ging es weiter hin und her, nach einem Samoan Drop verließ Bray erneut den Ring und der Running Dropkick auf den Apron sollte folgen; doch stattdessen segelte Roman mit der Schulter voran in die Ringtreppe. Der Eater of Worlds war nun am Drücker und provozierte die Halle dazu, ihn ausgiebig auszubuhen. Nach einem DDT auf den Apron schaffte Reigns es erst bei Acht wieder in den Ring, wo er prompt weiter bearbeitet wurde.

Als Reigns sich nach einiger Zeit aus einem Headlock befreite, gelang ihm ein Comeback - doch mit einer gewaltigen Clothesline wendete Bray schnell wieder das Blatt. Als er einen Superman Punch-Versuch in den Sister Abigail-Ansatz konterte, konnte Roman sich wiederum rauswinden und zeigte stattdessen den Drive-By. Doch auch die zweiten Superman Punch-und Sister Abigail-Versuche gelangen nicht.

Nach weiterem Hin und Her saß schließlich der Superman Punch doch noch, die Crowd war jetzt heiß gelaufen. Das Spear sollte folgen, doch stattdessen kassierte Roman einen Boot. Erneut sollte Sister Abigail folgen, doch wieder wand Reigns sich aus dem Ansatz. Weitere Offensive vom Ex-Shield-Muskel, bis Wyatt sich einmal mehr aus dem Ring rettete und ihn dort übertölpelte. Er hämmerte Reigns in die Barrikade, rollte ihn zurück in den Ring und holte zwei Stühle. Roman entwaffnete ihn und warf die beiden Stühle sowie zwei weitere in den Ring.

Als er sich umdrehte, wurde er von einem verhüllten Mann am Ring niedergestreckt. Bray nutzte die Gelegenheit, rollte ihn zurück in den Ring und machte per Sister Abigail den Sack zu. Sieger: Bray Wyatt. Sein Helfer betrat den Ring und gab sich als Luke Harper zu erkennen. Die beiden früheren Wyatt Family-Verbündeten feierten zusammen.

Sasha Banks vs. Charlotte vs. Brie Bella

Charlotte und Sasha provozierten Nikki zu Beginn, doch die Divas Championesse ließ sich darauf nicht ein und schickte ihre Zwillingsschwester vor. Einiges Hin und Her mit mehreren Rollup-Versuchen, bis Brie aus dem Ring segelte und die beiden NXT Diven aufeinander losgingen.

Brie zerrte Charlotte nach draußen und ging auf Banks los, bis der Bo$$ beide Diven unter Kontrolle brachte und in den Ecken mit ihren Running Knees bearbeitete. Während sie Charlotte dominierte, wurde sie vom Publikum mit einem "Like a Boss"-Chant gefeiert. Die NXT Women's Championesse, die ihren Titel erneut nicht mit zum Ring gebracht hatte, verhöhnte Charlotte mit einem Strut Walk, wurde dafür aber von ihr bis Zwei aufgerollt.

Sasha brachte das Match aber schnell wieder unter Kontrolle und bearbeitete Charlotte weiter mit Running Knees in die Ecke. Während sie sich ein Wortgefecht mit Brie lieferte, forderte die Halle Becky Lynch. Die musste jedoch zusehen, wie Charlotte mit einer Double Clothesline beide Gegnerinnen ummähte und nun die Kontrolle übernahm. Als Brie schließlich eine Comeback gelang, kassierte sie gewaltige Buhrufe der Crowd. Nachdem die NXT Diven Brie einmal mehr ausgeschalteten hatten, gingen sie wieder aufeinander los, doch der Bella Twin kam per Double Missile Dropkick zurück.

Sasha schickte Brie nach draußen, schaltete Team Bella aus und zeigte einen Dive auf Brie, Paige und Becky. Charlotte segelte hinterher und knockte Team BAD um. Zurück im Ring, überraschte Sasha Charlotte mit dem Bank Statement, doch Brie brach den Submission Hold auf und schleuderte den Bo$$ in den Ringpfosten, von wo diese nach draußen stürzte. Als Brie gegen Charlotte nachsetzen wollte, gewann diese die Oberhand und zwang ihre Gegnerin per Figure Eight zur Aufgabe. Siegerin: Charlotte.

Seite 1: The Prime Time Players und Reigns vs. Wyatt

Seite 2: Cena vs. Owens und Rollins vs. Lesnar

United States Champion John Cena vs. Kevin Owens

Die Crowd war nun richtig heiß und feierte Owens lautstark ab. Der legte auch den besseren Start hin und begann nach einem Modified Neckbreaker mit seinem gewohnten Trash Talking. Einen ersten Comebackversuch Cenas würgte er prompt ab. John kam mit einem Dropkick und dem Leg Drop vom Seil zurück, einen frühen Attitude Adjustment-Ansatz konterte Kevin jedoch per DDT.

Stattdessen kassierte er Cenas Comeback-Serie, wich dem Five Knuckle Shuffle aber aus. Weiter wurde munter gekontert, John zog beim Senton die Knie an, konnte anschließend jedoch auch den zweiten AA-Ansatz nicht durchbringen. Stattdessen zeigte Owens erfolgreich den Five Knuckle Shuffle und setzte seinerseits zum AA an - ebenfalls ohne Erfolg. Nachdem er sich aus einem STF gewunden hatte, übernahm Mr. Wrestling einmal mehr kurzzeitig die Kontrolle, als er den Springboard Stunner per German konterte und den Cannonball folgen ließ.

Als auch der nachfolgende Pinversuch nur bis Zwei ging, war KO sichtlich frustriert und begann, Michael Cole anzubrüllen. Weiter ging es hin und her - Sunset Flip Powerbomb von Cena, Sitdown Powerbomb von Owens, AA von Cena, Superplex von Owens - beide Männer gaben alles. Bei letztgenanntem Move landete Cena auf dem Arm und sellte fortan eine Verletzung. Nach einigen weiteren Provokationen gegen Cole zeigte nun Kevin seinerseits den AA und nahm seinen Gegner anschließend in den STF.

Cena robbte sich aus dem Ring und brach so das Move auf, anschließend kam er mit einem Uppercut und dem Tornado DDT zurück. "This is awesome" fand die Halle einmal mehr zurecht, während Owens erneut die Kontrolle zu übernehmen schien. Seine Popup Powerbomb wurde jedoch geblockt, stattdessen setzte es erneut den AA! Eins, Zwei... Owens kam aus dem Pinversuch und revanchierte sich mit der Popup Powerbomb.

Auch Cena befreite sich auf den letzten Drücker aus dem Cover. Was nun? Cena mit dem Super AA, das musste es doch gewesen sein... oder auch nicht! Owens kam erneut aus dem Pinversuch, Wahnsinn! Der Kanadier schien nun tatsächlich K.O., rollte seinen Gegner aber plötzlich auf - wieder nur bis Zwei! Daraufhin setzte Cena den STF an. Owens rettete sich zwar in die Seile, John zerrte ihn jedoch zurück in die Ringmitte, wo er abklopfen musste. Sieger und weiterhin United States Champion: John Cena.

The Miz betrat die Halle und beschwerte sich darüber, dass man ihm die Chance genommen habe, den IC-Titel zu gewinnen. Er erklärte, Ryback schon seit ihren Tough Enough-Tagen zu kennen und der Big Guy sei immer ein großer Feigling gewesen. Im Zweifel sei er gar nicht verletzt, sondern habe nur Angst vor Miz. Big Shows Musik ertönte und Miz redete auf den Hünen ein, während der zum Ring kam, und meinte, sie sollten sich gegen Ryback zusammen tun wie in früheren Zeiten. Show knockte Miz wortlos aus und ging wieder.

WWE World Heavyweight Champion Seth Rollins vs. Brock Lesnar

"Suplex City"-Chant gleich zu Beginn, Lesnar startete mit einer Serie von Shoulderblocks in die Ecke. Der erste German sollte folgen, doch Rollins befreite sich mit Ellbogenstößen. Nachdem das Biest Seth um den Ring gejagt hatte, überraschte der ihn auf der Matte und verhinderte anschließend auch den zweiten German-Ansatz.

Stattdessen ging der WWE Champ auf die Knie seines Gegners los, wurde anschließend bei einer Sprungattacke jedoch in der Luft abgefangen. Brock setzte zum F5 an, doch Seth floh. Erneut kam er vom Seil, sprang aber direkt in einen German. Ein weiterer folgte. Mit erneuten Attacken auf die Knie kam Seth zurück und setzte mit Kicks an den Kopf nach, doch Brock kam immer wieder auf die Beine.

Der Pedigree sollte folgen, doch Lesnar konterte auch diesen in einen F5-Ansatz, aus dem Rollins sich wieder herauswand. Nach weiteren Attacken auf die Knie schickte er das Biest aus dem Ring und segelte hinterher, wobei er Brock in die Barrikade schickte. Zurück im Ring, übernahm Lesnar mit einem Belly-to-Belly Suplex die Kontrolle. Eine Serie weiterer Suplexe folgte. Schließlich brachte Brock den F5 durch - und plötzlich ertönte der legendäre Gongschlag!

Das Licht in der Halle erlosch und als es wieder anging, stand der Undertaker im Ring. Schlagabtausch, dann brachte der Deadman nacheinander den Chokeslam und Tombstone durch. Die Halle skandierte seinen Namen, während er sich anschickte, die Halle wieder zu verlassen. Der Taker überlegte es sich jedoch noch mal anders und zeigte einen weiteren Tombstone. Nach seiner legendären Pose verließ er die Halle unter dem lautstarken Jubel der Fans.

No Contest.

Fazit

Über allem schwebt bei Battleground natürlich das Comeback des Undertaker. Klar war, dass die WWE den Titel bei Seth Rollins lassen würde und mit dem Auftritt des Deadman hat man die perfekte Wahl getroffen, um Brock aus dem Titelrennen zu nehmen. Damit ist klar, dass wir beim SummerSlam das Re-Match zu WrestleMania 30 erleben werden.

Lesnar wurde dabei keineswegs schwach dargestellt, sondern dominierte den Champ gerade in den letzten Minuten deutlich. Anders sieht es beim Champ aus: Rollins verkam hier zur absoluten Randfigur, die schon beim ersten Glockenschlag komplett vergessen war. Natürlich war bei dieser Ansetzung nichts anders zu erwarten, doch Fakt ist: auch vier Monate nach seinem Titelgewinn hat man Rollins kaum mal souverän dargestellt.

Einen Gegner für den SummerSlam hat er bislang auch noch nicht, obgleich die Gerüchte einer Shield-Reunion weiter durch das Internet geistern. Diese würde sich nach der vergangenen Nacht wohl am ehesten gegen die reformierte Wyatt Family, im Zweifel mit Bray Wyatts Bruder Bo Dallas als drittem Mitglied, anbieten. Dem Champ würde dies aber im Zweifel auch nicht wirklich weiter helfen, ein Match gegen den siegreichen Randy Orton wäre sinnvoller.

Cena durfte wenig überraschend das Rubber Match gegen Kevin Owens gewinnen, den man dabei immerhin erneut sehr stark darstellte und ihn sogar nach dem Super AA noch aus dem Cover auskicken ließ. Dennoch muss man sich fragen, wann die WWE mal einen aufstrebenden Heel konsequent gegen Cena zum 2-1 pusht - wenn nicht Owens, wen dann? Die Fehde sollte nun jedenfalls beendet sein und KO braucht dringend eine attraktive Anschluss-Storyline.

Dean Ambrose, den man traurigerweise ebenso nicht auf die Card gepackt hat wie Cesaro und Rusev, würde sich hier wohl anbieten. Alternativ könnte man Owens auch zu einem Teil der Authority machen, wo er auf lange Sicht Rollins ersetzt, doch das ist reine Spekulation. Fakt ist hingegen, dass man den NXT-Diven bei Battleground eine große Bühne bot und Banks und Charlotte die Chance prompt ergriffen haben. Auch die Reaktionen der Crowd zu beiden sowie Lynch zeigen deutlich, dass die Fans die neuen Diven voll annehmen und starken Frauenwrestling sehen wollen - hier hat man, wie schon letzten Montag, alles richtig gemacht.

Insgesamt war Battleground ein Übergangs-PPV, dessen primäre Rolle darin bestand, den zweitwichtigsten PPV des Jahres aufzubauen. Dabei lieferte man aber im Ring stark ab, nicht nur die beiden Main Events und das Diven-Match, sondern auch Reigns vs. Wyatt wussten dabei voll zu überzeugen.

Seite 1: The Prime Time Players und Reigns vs. Wyatt

Seite 2: Cena vs. Owens und Rollins vs. Lesnar

Alle WWE-Champions der Geschichte im Überblick