Tim Wiese hat sein erstes Wrestling-Match bei WWE live in München erfolgreich bestritten. Doch wie geht es weiter für The Machine? SPOX hat den ultimativen, augenzwinkernden Plan, wie es mit Titeln und Ruhm in kürzester Zeit klappt.
1. Mehr Training
Frank Baumann scheint begeistert. "Ich glaube, dass Wrestling gut zu Tim Wiese passt. Er muss sich relativ wenig bewegen und fliegt durch die Luft", sagte Werder Bremens Geschäftsführer. Er kann ja auch froh sein, wenn der Wiesinator sich auf der Matte rollt, statt die grün-weißen Glanzleistungen zu kommentieren.
Eins war in München zu sehen: Die Basics hat Wiese gelernt. Der krachende Big Splash als Finishing Move mit 130 Kilo Masse raubt jedem Gegner die Luft. Headlock, Whip-In, Cover - verkauft hat er die eigenen Aktionen - und die der Gegner - beinahe wie ein Profi. Doch auch wenn die Maschine betont, noch nicht sein ganzes Können gezeigt zu haben, muss er sein Repertoire aufstocken.
Dafür gibt es einen Weg: Koffer packen, Frau an die Hand nehmen, ab nach Orlando, Florida! Im WWE Performance Center hat Wiese bereits einen siebentägigen Intensivworkshop hinter sich gebracht. Für ein Singles-Match braucht er aber mehr.
90 Minuten im Tor stehen und ab und zu einen Ball zerstören? Kein Problem. Aber 2 Minuten im Seilgeviert durch die Gegend hüpfen? Uiuiui!
Mucki-Tim war ordentlich am Schnaufen, als er das 6-Man-Tag-Team-Match in der Münchner Olympiahalle für sich, Cesaro und Sheamus per Pinfall entschied. Kein Wunder. Die 25 Kilo Angus-Steak vom Frühstück machen sich auch am Abend noch bemerkbar.
Statt Eisen fressen heißt es Kondition bolzen. Und zwar massiv! Nebenbei muss Wiese sein Charisma aufpolieren. Denn auch wenn er von den Münchnern frenetisch gefeiert wurde, verglichen mit den WWE-Profis hat Wiese massives Steigerungspotenzial.
2. US-Amerikanisierung
Der Hype ist da. Aber er beschränkt sich noch auf Deutschland. Die Eier katapultierenden, Keulen schwingenden, Orangen in Körbe werfenden Burger-Fanatiker vom Über-den-Atlantik-Kontinent haben keinen Schimmer, wer da ihre Welt auf den Kopf stellen wird.
Zeit, den Hype in die Welt zu tragen! Mit "Tim Wiese" wird das nichts. Auch "The Machine" ist eher Achtziger. Weil die WWE sowieso jeden Wrestler umbenennt, um sich die Markenrechte zu sichern, braucht der beste deutsche Nationaltorwart aller Zeiten einen neuen Namen. "Mean Machine" ist immer noch zu unspektakulär.
Doch noch vor dem Namen gilt es ein viel größeres Problem zu lösen: das Ring-Outfit.
Jeans sind Raven-Style. Mit einem ausgewaschenen Tank-Top gehört das Outfit Dean Ambrose.
Um dem gemeinen US-Amerikaner mal ganz schnell klar zu machen, wer da über den Teich kommt, sollte Muskel-Tim bei Alex Wright anklopfen. Der hat bestimmt noch ein paar schwarze Mäntel und Spandex-Hosen aus seiner WCW-Zeit als Berlyn in der Schublade. Der böse Deutsche, der im Matrix-SS-Mantel mit cooler Sonnenbrille auf die Bühne tritt und sich permanent weigert, Englisch zu sprechen.
Die Frisur hat Wiese eh schon. Auch die Namensprobleme lassen sich einfach lösen. Tim Wiese wird zu "Bergisch Gladbach". Kann zwar kein Ami aussprechen, klingt aber martialisch.
Weitere Vorteile: Durch das Gimmick-Recycling braucht der beste Torwart des Jahrhunderts kein einziges Wort Englisch und Tom Gerhardt hat auch mal wieder was zu tun.
3. Der Fahrplan
Warum nicht nach den Sternen greifen? Der Main Event bei Wrestlemania 33 ist das Ziel! Das einzige, das ein Tim Wiese sich setzen darf.
Die Deutschland-Shows im Februar 2017 können nur eine Übergangsstation sein. Statt Bremen, Bergisch-Gladbach, Bottrop heißt es für Mucki schlicht und einfach München, Regensburg, Orlando.
"Ich bin heiß auf den nächsten Kampf. Als Fußballer hat mich mein Ehrgeiz bis ins Nationalteam gebracht. Diesen Ehrgeiz habe ich auch als Wrestler", betonte Muskel-Maschine nach seinem ersten Kampf: "Wenn ich was anfange, mache ich das zu 100 Prozent. Ich stecke alles rein."
Zeit, den Worten Taten folgen zu lassen! Nach dem Debüt am 3. November 2016 folgt Ende Februar in Regensburg, Hannover, Düsseldorf und Nürnberg die ultimative Generalprobe. Dann ist Wiese bereit für seine Wrestlemania-Storyline im US-TV.
Dem US-Publikum muss Breitwienie jedoch schon zuvor vorgestellt werden. Warum nicht beim Royal Rumble? Wenn Muskel-Maschine eh schon in Florida trainiert, gebt ihm doch gleich die Nummer 30 beim besten Match des Jahres!
Zwei Minuten im Ring, kurz ein paar Cruiserweights zerstört. Danach hochkant rausfliegen. Wieder abtauchen. Mystery Machine.
4. Die Gegner
Wieses Botschaft nach dem ersten Sieg war eindeutig: "Es kann kommen, wer will! Ich bin bereit für jeden! Ich brauch' Männer, keine Kinder!" Ein Tim Wiese misst sich nur mit den Besten. Das Fallobst der WWE-Houseshow in München muss gegen echte Könner getauscht werden. Erst recht, wenn dieses WrestleMania sich mit der Strahlkraft des Eraser from the Weser schmücken darf.
Wer also soll gegen die Maschine im Ring untergehen? Ein erfahrener Mann muss her. Einer, der mit allen Wassern gewaschen ist. Pausbäckchen Kevin Owens? Zu jung. AJ Styles? Zu glanzlos. Der Undertaker? Wohl schon beschäftigt.
Im aktuellen WWE-Roster gibt es nur zwei würdige Herausforderer für Bergisch-Gladbach, die Maschine: The Rock oder John Cena.
Zwei absolute Babyfaces, einer muss einfach gegen das deutsche Muskelpaket ran!
Der Vorteil: Wiese bekommt erfahrenes Material zum Vernichten vorgesetzt. Und kann dabei gar nicht schlecht aussehen. Man wird ja wohl noch träumen dürfen!
Da der Fall dann doch eher unrealistisch ist, greift Variante W: Cesaro und Sheamus sind vom neuen Ruhm des Wiesinators so angefressen, dass sie sich gegen ihn stellen. Gegenseitig können sie sich sowieso nicht ab. Also Triple Threat. Vorteil: Cesaro kann Deutsch und Wiese so die Kommandos einflüstern. Außerdem kennen sie sich schon und wissen, was Wiese (nicht) drauf hat.
WrestleMania, here we go!