WWE Champion Bray Wyatt vs. Randy Orton
Sieger und neuer WWE Champion: Randy Orton nach einem RKO out of nowhere. So sehr man das Booking beim vorherigen Match loben muss, so scharf muss man es hier kritisieren. Wyatts Run endet bereits nach nur knapp einem Monat. Während des Matches ließ Bray immer wieder per Videoeinspieler Maden und Käfer auf der Ringmatte erscheinen, womit er Randy zusetzte. Das Publikum blieb über lange Phasen ruhig, wofür JBL Brays Dominanz verantwortlich machte. Dazu kann man sich wohl jeden weiteren Kommentar sparen. Fakt ist, Orton braucht den Titel nicht, bzw. Bray hätte einen weiteren Sieg gegen einen Veteranen um Längen dringender gebraucht.
Doch nun steht einer der schwächsten World-Title-Runs der Geschichte auf seinem Konto, der selbst Jack Swagger seinerzeit dominant erscheinen ließ. Die Fehde wird weitergehen und es bleibt für den Eater of Worlds zu hoffen, dass man ihn nun an der Herausforderung wachsen und sich den Gürtel zurückholen lässt - einzig der Glaube fehlt nach seinem jahrelangen katastrophalen Booking, das bei WrestleMania einen weiteren Tiefpunkt erlebte.
Universal Champion Goldberg vs. Brock Lesnar
Sieger und neuer Universal Champion: Brock Lesnar nach dem F-5. Sensationelle knapp sechs Minuten dauerte das Match dieses Mal und Brock schaffte es in der Zeit, Goldberg mit zehn Germans nach Suplex City zu schicken. Begonnen hatte das Match mit zwei Spears von Goldberg, das zweite draußen durch die Barrikade. Mehr gibt es hierzu nicht zu sagen. Da es das letzte Aufeinandertreffen der beiden gewesen sein soll, wird es (voraussichtlich) nicht zum Re-Match kommen. Lesnar ist somit erneut, wenn auch mit weniger Momentum, World Champ und wird sich nun endlich wieder den regulären Raw-Superstars stellen.
SmackDown Women's Championship Match (Kickoff Match)
Siegerin und neuer SmackDown Women's Champion: Naomi, indem sie Alexa Bliss in der Slay Mission zur Aufgabe zwang. Schon nach Naomis Verletzung war offensichtlich, dass Bliss lediglich als Übergangschampion ihren zweiten Run bestreiten durfte. So schenkte man Naomi ihren zweiten Titelgewinn vor heimischem Publikum und die enorme Popularität, die sie aktuell genießt, gibt dieser Entscheidung auch absolut recht. Die Fehde gegen Alexa wird definitiv weitergehen.
The Undertaker vs. Roman Reigns
Sieger: Roman Reigns nach einem Spear. Jim Ross' Comeback am Kommentatorenpult und der vermutliche Undertaker-Abschied nach Match-Ende - es war ein würdiger Main Event für WrestleMania 33. Reigns wurde stark dargestellt, aber der Undertaker ließ sich nicht unterkriegen, forderte selbst nach diversen Stuhlschlägen, Superman Punches und Spears noch mehr.
Zum endgültigen Reigns-Turn kam es trotz der gewohnten "Mixed Reactions" nicht, der Sieg war dennoch die absolut richtige Entscheidung, da man weiterhin mit dem Big Dog als Franchise Player plant und der finale Sieg dem Deadman nichts gebracht hätte. Nach Reigns' Abgang mit großem Feuerwerk richtete sich der Fokus komplett auf den Undertaker im Ring, der sich unter "Thank you Taker"-Chants aufrichtete, anschließend noch einmal in voller Montur unter tosendem Applaus zu seinem Theme posierte und dann nacheinander seine Handschuhe, den Mantel und Hut ablegte.
Anschließend verließ er den Ring, ging kurz zu seiner Familie und küsste seine Frau Michelle McCool, bevor er zum voraussichtlich letzten Mal die Rampe hinaufschritt. Zwischendurch wurden im Publikum diverse Fans gezeigt, die den Tränen nahe waren. Es war ein würdiger, über zehn Minuten langer Abschied für eine der größten Legenden der Wrestling-Geschichte.
Fazit:
Kein Rock, kein Stone Cold - dieser Abend gehörte ganz dem bewegenden Abschied des Undertaker sowie Hall of Famer Kurt Angle, der sich zwischendurch von den Fans in Orlando abfeiern lassen durfte. So überwiegen letztlich auch klar die positiven Aspekte bei WrestleMania: Ein würdiger Main Event statt Lesnar vs. Goldberg, ein - wenn er auch vielen nicht schmecken wird - berechtigter Sieg für Roman Reigns, wichtige Siege als Krönungen fantastischer Storylines für Seth Rollins und Kevin Owens.
Dazu das sensationelle Hardyz-Comeback inklusive Titelgewinn, das fast alles andere in den Schatten stellte, Cenas Heiratsantrag, Styles' Sieg über den SmackDown-Boss, der Universal-Titel-Wechsel hin zu einem Mann, der auch mal zehn Minuten und mehr in einem Match gehen kann sowie ein weiteres bockstarkes Cruiserweight-Match.
Dem entgegen stehen lediglich ein paar fragwürdige Booking-Entscheidungen (Rawley als Battle-Royal-Sieger, Ambrose gibt den IC-Titel nicht an Corbin weiter) mit dem absoluten Lowlight in Form von Bray Wyatts nächster Pleite. Vielleicht kann man letzteres in den kommenden Wochen und Monaten noch rumreißen, aber wie schon erwähnt: nach Jahren katastrophaler Wyatt-Darstellung fehlt daran schlicht der Glaube.
Dies soll aber keineswegs einen ansonsten durchaus positiven Gesamteindruck trüben. WrestleMania brillierte mit intensiven Matches, handfesten Überraschungen und großen Momenten. Letzten Endes bleibt nur noch zu sagen: Thank you Taker! Für 25 große WrestleMania-Momente und eine der eindrucksvollsten und unterhaltsamsten Karrieren in der Historie des Business. Wir sehen uns spätestens bei deiner Hall of Fame-Einführung wieder.