Die zweite Klatsche, schon 16 Gegentore und harsche Kritik der eigenen Fans: Ein Jahr nach ihrem Silbercoup sind die deutschen Eishockey-Überflieger bei der WM in Tschechien hart auf dem Boden der Tatsachen aufgeschlagen.
Erneut ohne ihren Vorkämpfer Nico Sturm waren die Vize-Weltmeister zwei Tage nach dem 1:6 gegen die USA auch beim 1:6 (0:3, 0:2, 1:1) gegen den Goldfavoriten Schweden völlig chancenlos - dennoch haben sie gute Chancen auf das Viertelfinale.
Mit drei Punkten aus den ersten drei Vorrundenspielen steht die Mannschaft von Bundestrainer Harold Kreis zwar besser da als im Vorjahr, die gezeigten Leistungen spiegeln dies aber nicht wider. Gegen den elfmaligen Weltmeister war gar ein Klassenunterschied erkennbar. "Wir wollen euch kämpfen sehen", riefen die deutschen Anhänger, als ihr Team minutenlang regelrecht vorgeführt wurde.
Der Berliner Leo Pföderl erzielte den deutschen Ehrentreffer (48.). Erik Karlsson (3.), Marcus Pettersson (15.), Victor Olofsson (20.), Carl Grundström (25.), Andre Burakovsky (30.) und Isac Lundeström (52.) besiegelten vor 8309 Zuschauern in Ostrava die höchste deutsche WM-Niederlage gegen Tre Kronor seit 33 Jahren. Auf dem Weg zu Olympiasilber 2018 hatte Deutschland Schweden noch bezwungen. Nächster Gegner der deutschen Mannschaft ist am Mittwoch (16.20 Uhr/Pro7 und MagentaSport) der letztjährige WM-Dritte Lettland.
NHL-Stürmer Lukas Reichel, der nach dem Aus in den AHL-Play-offs nachgereist war, rückte in die Paradereihe mit Dominik Kahun und Frederik Tiffels. Für ihn musste John-Jason Peterka weichen, der Angreifer der Buffalo Sabres rutschte in die dritte Formation. Wie schon gegen die USA fehlte Sturm, der an einer Knieverletzung laboriert.