Ein bisschen Liebe für Wolfsburg
SPOX
13. Februar 201016:37
50 Spieltage sind in der DEL-Saison absolviert, Zeit für das letzte SPOX-Zwischenfazit vor den Playoffs. An der Spitze zieht Berlin einsam seine Kreise, die Mannschaft der Stunde kommt aus Wolfsburg. Ansonsten gilt: Aufgepasst auf Mannheim.
Die Dominanz der Eisbären wird immer erschreckender. Der Vorsprung auf Rang zwei ist auf stolze 20 Punkte angewachsen. Besonders beeindruckend ist die Ausgeglichenheit. Elf Spieler haben mindestens elf Tore auf dem Konto. Zum Vergleich: Straubings Topscorer wäre in Berlin auf Rang neun zu finden. Immer stärker: das torhungrige Verteidiger-Talent Constantin Braun.Von 10 auf 2: Fast niemand bekommt es mit - auch in Wolfsburg nicht -, aber die Grizzly Adams haben eine sehr gute Mannschaft. Acht Siege gab es in den letzten neun Spielen, nur Berlin war zu stark. Überragend: Kai Hospelt, der im Januar zum Spieler des Monats gewählt wurde, und Top-Torjäger Ken Magowan. In den ersten zehn Spielen traf er kein einziges Mal. Seitdem hat er 25 Mal genetzt.Von 2 auf 3: Die DEG leistet sich aktuell zum ersten Mal in dieser Saison eine größere Schwächephase. Nach vier Niederlagen in Folge ist man in der Liga und im Power Ranking Rang zwei los. Düsseldorf bleibt im Hinblick auf die Playoffs aber eine stark einzuschätzende Mannschaft. Collins ist einer der besten Playmaker der Liga, auf seine Reihe mit Kreutzer und Reimer ist immer Verlass.Von 5 auf 4: Wer mit so viel Kampfgeist und Intensität spielt, der muss zwischendurch auch mal in ein Loch fallen. So kam es zuletzt dann auch. Das Team von Andreas Brockmann war platt und ging in Köln und Wolfsburg fast ohne Gegenwehr unter. Völlig untypisch für die Ice Tigers. Mit einem wichtigen Sieg in Hannover haben Savage und Co. aber gezeigt, dass sie wieder auf dem richtigen Weg sind.Von 4 auf 5: Wie bei so vielen Teams ging es auch bei den Scorpions in den letzten Wochen auf und ab. Weiterhin frappierend: Die Heimschwäche. Auswärts ist nur Berlin stärker, aber zu Hause tun sich die Scorpions schwer. Vor allem mit dem Toreschießen klappt es oft nicht. Auch negativ: Herperger fällt mit einem Mittelfußbruch lange aus. Gut, dass Vikingstad weiter in Topform ist.Von 3 auf 6: Ingolstadt? Das stand in dieser DEL-Saison immer für Offensiv-Power. Wie es der Sturm trotz DEL-Topscorer Thomas Greilinger geschafft hat, zwischenzeitlich über 145 Minuten kein Tor zu erzielen, ist ein einziges Rätsel. Die Flaute kostete Cheftrainer Bob Manno den Job, unter der Leitung von Greg Thomson wurde der Abwärtstrend jetzt gestoppt. Die Top 6 sind mit diesem Kader Pflicht.Von 13 auf 7: Zwischenzeitlich sah es so aus, als ob sie es nicht mal in die Pre-Playoffs schaffen würden. Aber Augsburg hat sich berappelt und ist nach sechs Siegen in den letzten acht Spielen im Kampf um Rang zehn wieder voll bei der Musik. Hauptgarant für den Aufschwung ist Dennis Endras, der sich nach einem Durchhänger gesteigert hat. Weiterhin gar nicht special sind die Special Teams.Von 15 auf 8: Die Mega-Krise scheint vorbei. Zwar ist es erst ein zartes Pflänzchen, das da wächst (drei Siege in Folge), aber es steht fest, dass Mannheim in dieser Saison noch gefährlich werden kann. Plötzlich hält Brathwaite wieder wie Brathwaite, plötzlich zeigt sich Topscorer King in alter Form - und plötzlich treffen sogar die lange so enttäuschenden Deutschen. Aufgepasst auf Mannheim.Von 8 auf 9: Die Lions hätten eigentlich das Potenzial, um ein Herausforderer für Berlin zu sein, aber so recht wird man aus dem Team von Rich Chernomaz nicht schlau. Häufig folgen auf gute Spiele unerklärliche Aussetzer. Man ist zu sehr von der Genialität Jeff Ulmers abhängig. Während das Penalty Killing gut funktioniert, produziert das Power Play gemessen am Talent viel zu wenige Tore.Von 7 auf 10: Die Haie haben ein Problem: Sie können nicht alle Spiele in der Lanxess-Arena austragen. Zu Hause ist Köln eine Macht, aber in der Fremde ist die Punkteausbeute unglaublich niedrig. Aufgrund dieser Schwäche ist auch ein komplettes Verpassen der Playoffs denkbar. Eine Hoffnung heißt Marcel Müller, der eine bärenstarke Saison spielt. War früher die Defensive das Problem der Roosters, hakt es jetzt in der Offensive. Michael Wolf und Robert Hock sind völlig auf sich alleine gestellt. Mit dem Comeback-Sieg nach 0:3-Rückstand gegen Krefeld könnte aber der Knoten geplatzt sein. Ein Aufwärtstrend ist nicht zu übersehen. Die Roosters haben sich durch einige herausgefightete Siege wieder herangepirscht.Von 6 auf 12: Die Pinguine leben noch. Wer die DEG und Eisbären schlägt, der hat klar gezeigt, dass er eigentlich gut genug für die Playoffs ist. Wer sich dann aber in Kassel abschlachten lässt, ist vielleicht doch nicht gut genug. Krefeld fehlt die Konstanz - da nützt es auch nichts, dass "Herbie" Vasiljevs immer noch einer der besten Stürmer der Liga ist und der junge Pietta seinen Durchbruch erlebt.Von 9 auf 13: Der Playoff-Zug ist schon lange ohne die Tigers abgefahren, aber man muss ihnen ein Kompliment machen, dass sie sich trotz der vielen Verletzungen nicht unterkriegen lassen und zwischendurch gute Siege, wie in Nürnberg und gegen Ingolstadt, landen. Explodiert ist zuletzt Eric Meloche (3 Game-Winner, Hattrick). Ansonsten bleibt der Angriff meist ein laues Lüftchen. Zu Hause können die Huskies mithalten, dort konnten sie gegen Krefeld auch ihre letzte Niederlagenserie beenden, aber auswärts haben sie erst sieben Punkte (!) auf der Habenseite. Sleigher ist indes auf dem Weg, einen neuen Klub-Rekord aufzustellen. Bei den Strafzeiten. Sleigher (153 Strafminuten) ist Levins (161) auf den Fersen. Das ist auch schon das interessanteste an den Huskies.Von 12 auf 15: Man kann sich zwar etwas vormachen und noch von einer rechnerischen Playoff-Chance sprechen, aber für Hamburg geht es nur darum, die Spielzeit halbwegs anständig zu Ende zu spielen. Die Qualität reicht einfach nicht aus, um eine längere Siegesserie zustande zu bringen. Es geht in die andere Richtung (5 Pleiten in den letzten 6 Spielen). See you next season, Freezers!Alle Ergebnisse aus der DEL