Lettland richtet die Eishockey-Weltmeisterschaft (21. Mai bis 6. Juni) nach dem Aus für den umstrittenen Co-Gastgeber Belarus allein aus. Das gab der Weltverband IIHF nach der Entscheidung gegen einen Ersatzspielort am Dienstag bekannt. Alle Spiele werden in zwei Hallen in Riga ausgetragen.
"Letztlich war nach den Evaluierungsergebnissen, bei allen Bemühungen der Slowakei und auch von Dänemark, gar keine andere Entscheidung möglich", sagte Franz Reindl, Präsident des Deutschen Eishockey-Bundes (DEB). Für das deutsche Team ändere sich aber ohnehin nichts. "Spielort, Vorrunde, Gegner, Zeitplan, alles bleibt", so Reindl.
Belarus mit dem vorgesehenen Spielort Minsk war Mitte Januar von der IIHF die Co-Gastgeberrolle "aufgrund von Sicherheitsaspekten" entzogen worden. Kurz zuvor hatten Hauptsponsor Skoda und Liqui Moly ihren Rückzug angekündigt, sollte das Land des umstrittenen Diktators Alexander Lukaschenko Ausrichter bleiben.
Die Gruppe B, in der unter anderem Deutschland spielt, wird ihre Vorrundenpartien wie vorgesehen in der Arena Riga austragen. Die Begegnungen der Gruppe A finden direkt daneben im Olympic Sports Centre statt. Als Trainingshalle dient der Daugava Ice Rink mit zwei Eisflächen.
Alle 16 Teilnehmer wohnen in einem Hotel. Eine geschlossene "Bubble" wäre laut IIHF unter diesen Bedingungen möglich. IIHF-Präsident Rene Fasel dankte Dänemark und der Slowakei für das Angebot, als Co-Ausrichter einzuspringen. Auch Litauen hatte sich ins Gespräch gebracht.
"Es wäre möglich, 16 Teams in ein Hotel zu nehmen und eine riesige Bubble zu organisieren", sagte Reindl. "Egal, wie sich die Situation entwickelt, man kann die Teams und Athleten separieren und auch von den Zuschauern trennen, falls es überhaupt welche geben sollte."