Red Bull dominiert: Vettel am Freitag ganz vorn

Alexander Maack
26. Juli 201318:25
Sebastian Vettel ließ auf dem Hungaroring bei Budapest am Freitag alle Konkurrenten hinter sichgetty
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Die Red-Bull-Dominanz geht weiter: Formel-1-Pilot Sebastian Vettel ist bei den Freitagstrainings zum Großen Preis von Ungarn in 1:21,264 Minuten die Bestzeit gefahren. Am Freitag konnte in Budapest nur Teamkollege Mark Webber das Tempo dauerhaft mitgehen und wurde mit 0,044 Sekunden Rückstand auf Vettel Zweiter.

"Ich denke, es war ganz Okay. Es war viel los auf der Strecke und ziemlich warm", erklärte der Heppenheimer direkt nach dem Training: "Wir sind nicht ganz so sauber durch das Programm gekommen wie wir wollten." Eine überhitzende Bremse hatte den Heppenheimer zwischenzeitlich gezwungen, einen Longrun abzubrechen.

Das gesamte Klassement des 2. Freien Trainings in der Übersicht

Die Pace seines Autos stimmte aber. Besonders auf den härteren und haltbareren Reifen hatte er zuvor die Konkurrenz deklassiert. Vom eigenen Teamkollegen trennten ihn fast vier Hundertstelsekunden, bevor die Teams ihre Fahrer mit den schnelleren weichen Slicks auf die Strecke schickten. "Unter normalen Umständen sollten wir vorne stehen. Und wenn wir vorne stehen, ist das Rennen meist auch viel einfacher", bilanzierte Motorsportberater Helmut Marko.

Der Vorsprung auf die übrigen Fahrer war noch größer. Die WM-Konkurrenten Fernando Alonso und Kimi Räikkönen hatten teils deutlichen Rückstand. Vizeweltmeister Alonso belegte im Ferrari mit zwei Zehntelsekunden Rückstand am Ende immerhin noch Rang vier vor seinem Teamkollegen Felipe Massa, der Fünfter wurde.

"Hier ist es noch wichtiger vorne zu starten als auf anderen Strecken", erklärte Alonso anschließend: "Deshalb glaube ich, dass alle ihre Autos fürs Qualifying optimieren, auch wenn das bedeutet, etwas fürs Rennen zu opfern." Durch die kurzen Geraden auf dem Hungaroring ist überholen äußerst schwer.

Räikkönen wird von Button aufgehalten

Lotus-Pilot Räikkönen trennten dagegen sogar 0,747 Sekunden von der Zeit des Deutschen. Der Iceman wurde damit nur Achter, während sein Teamkollege Romain Grosjean die drittschnellste Zeit fuhr. Allerdings wurde Räikkönen mehrmals von McLaren-Pilot Jenson Button aufgehalten, als er versuchte, eine schnelle Runde auf dem nur 4,381 Kilometer langen Hungaroring zu absolvieren.

"Dazu müssen wir uns auch beim Setup noch verbessern", erklärte Räikkönen. Er gilt wegen der reifenschonenden Fahrweise neben Vettel als Favorit für das Rennen am Sonntag. Noch schraubt der Iceman die Erwartungen jedoch zurück: "Es ist zu früh zu sagen, ob uns die Hitze mit den neuen Reifen in die Karten spielt."

Das Pech des Finnen nutzten die Silberpfeile. Lewis Hamilton (6.) und Nico Rosberg (7.) klassierten sich vor dem WM-Dritten. Beide Mercedes-Piloten hatten bei über 30 Grad Lufttemperatur allerdings mehr als eine halbe Sekunde Rückstand auf die Bestzeit, dabei liegen die Stärken des Autos auf einer schnellen Runde. "Im Moment sieht es nicht danach aus, als könnten wir um den Sieg mitkämpfen", sagte Rosberg deshalb.

Mercedes sammelt Reifendaten

Allerdings konzentrierte sich das Team an diesem Freitag darauf, die neuen Reifen zu verstehen, weil Mercedes vom Young Driver Test in Silverstone wegen der illegalen Fahrten mit Pirelli im Mai ausgeschlossen worden war. Dort konnten die Rennställe erstmals die neuen Slicks testen, bei denen der Hersteller die Konstruktion des Vorjahres mit den Reifenmischungen der Saison 2013 verbunden hat.

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Hamilton war in beiden Sessions der Pilot mit den meisten absolvierten Runden. Im Nachmittagstraining hatte Mercedes beide Piloten mit gegensätzlichen Testprogrammen ausgestattet, um möglichst viele Daten über beide Reifenmischungen zu sammeln.

"Die Balance ist mit diesen Reifen eine andere", erklärte Hamilton. Der Weltmeister von 2008 geht wie sein Teamkollege nicht davon aus, am Sonntag um den Sieg zu fahren: "Der Red Bull ist wie ein Geschoss. Mark Webber war auf einem Longrun zu einem vergleichbaren Zeitpunkt acht Zehntelsekunden schneller."

Adrian Sutil, der am Sonntag sein 100. Formel-1-Rennen absolvieren wird, konzentrierte sich dagegen mit Force India mehr auf die Zeitenjagd. Der Gräfelfinger wurde schließlich Zehnter. Nico Hülkenberg kam als vierter Deutscher mit seinem Sauber nicht über Platz 15 hinaus.

Der Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM

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