Ferrari-Motorchef: Zuverlässigkeit für Erfolg

Martin Grabmann
03. Juli 201312:17
Luca Marmorini rechnet mit großen Problemen in der zweiten Saisonhälftegetty
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Ferrari-Motorchef Luca Marmorini sieht die Zuverlässigkeit der neuen Motoren als als entscheidendes Kriterium für den Erfolg des Teams in der kommenden Saison an. Mit dem Wechsel zu V6-Turbomotoren müssten sich alle Beteiligten umstellen.

"Im nächsten Jahr wird der, der mit dem Motor umgehen kann und zuverlässig ist, am Ende der Saison ein gutes Ergebnis haben", sagte Marmorini gegenüber "Autosport": "Ich denke, dass jeder in der zweiten Saisonhälfte ein großes Problem haben wird, denn es wird sehr schwierig, die Saison ohne Zwischenfälle zu beenden."

Neben dem Wechsel von den seit 2006 verwendeten 2,4-Liter-V8-Motoren zu 1,6-Liter-V6-Turbomotoren wird im kommenden Jahr auch der Motorenaustausch weiter beschränkt. Statt wie bisher acht Motoren in der Saison verwenden zu dürfen, hat jeder Fahrer nur fünf Exemplare jedes der sechs Module der neuen Motoren zur Verfügung. Diese dürfen allerdings frei miteinander kombiniert werden.

Strafen schließen Manipulationen aus

"Die Idee ist, den Motor in sechs Einheiten zu teilen. Also hast du fünf Turbokompressoren, fünf Verbrennungsmotoren, fünf Leistungselektroniken und du kannst sie austauschen", erklärte Marmorini. Insgesamt gebe es aber eine deutliche Mehrbelastung für die Teile: "Wir sprechen dabei über 4000 bis 5000 Kilometer pro Antriebseinheit, das ist ungefähr doppelt so viel, wie im Moment."

Sobald ein sechstes Exemplar eines Moduls verwendet wird, wird der betroffene Fahrer um zehn Plätze strafversetzt. Kommt sogar ein komplett neuer Motor zum Einsatz, muss das Auto aus der Boxengasse starten. Taktische Manipulationen schließen die Regeln dabei aus. "Um strategische Wechsel der kompletten Antriebseinheit zu verhindern, wird die Strafe auf das nächste Rennen übertragen, wenn die Summe der Strafen über die letzte Position hinausgeht", so Marmorini.

"Ziel ist es, vier Antriebseinheiten pro Saison zu haben"

In Zukunft sollen die Regeln sogar noch weiter verschärft werden: "Das Ziel ist es, vier Antriebseinheiten pro Fahrer pro Saison zu haben. Die fünf Antriebseinheiten wurden für die erste Saison festgesetzt, um einen Spielraum für Probleme zu schaffen."

Der Motorenwechsel ist die Größte der vielen bisher für die Saison 2014 angekündigten Regeländerungen in der Formel 1. Cosworth verzichtete als einziger aktueller Motorenlieferant auf die Umstellung und zieht sich mit Ablauf des Jahres aus der Königsklasse des Motorsports zurück. Toro Rosso wechselt für die neuen Motoren von Ferrari zu Renault, Williams von Renault zu Mercedes.

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