Webber vergleicht Silverstone mit Indianapolis

Martin Grabmann
05. Juli 201316:21
Mark Webber hat den Silverstone-GP mit Indianapolis 2005 verglichengetty
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Red-Bull-Pilot Mark Webber hat am Rande des Großen Preis von Deutschland erklärt, dass in Silverstone am vergangenen Sonntag auch eine Wiederholung des Skandalrennens Indianapolis 2005 denkbar gewesen wäre. Dafür hätten die Teams die Reifenprobleme nur früher erkennen müssen.

"Wenn wir die Probleme, die wir am Sonntag hatten, am Freitag gehabt hätten, hätte das vielleicht die gleiche Folge gehabt", sagte Webber bei "Autosport". Durch das schlechte Wetter im Freien Training zeigten sich die Reifenprobleme in Silverstone erstmals am Samstag bei Sergio Perez. Im Rennen am Sonntag wurde die volle Gefahr durch Reifenplatzer von Lewis Hamilton, Felipe Massa, Jean-Eric Vergne und erneut Perez offensichtlich.

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Webber verglich die Ereignisse deshalb mit dem US-Grand-Prix in Indianapolis 2005 als nur sechs Fahrzeuge das Rennen aufnahmen: "Wir hatten Glück, dass wir in Indy das Problem im Training entdeckt haben. Die Reifen haben bei hoher Geschwindigkeit in einer gefährlichen Ecke versagt, also konnte das Rennen nicht stattfinden."

Damals führte ein Reifenschaden von Toyota-Pilot Ralf Schumacher im Training dazu, dass Reifenhersteller Michelin seinen Teams aus Sicherheitsgründen von einer Teilnahme am Rennen abriet. Alle von den Franzosen ausgestatteten Autos fuhren deshalb am Sonntagnach der Einführungsrunde wieder in die Box, nur die von Bridgestone ausgestatteten Teams Ferrari, Jordan und Minardi nahmen am Rennen teil.

Abbruch bei trockenem Training am Freitag?

Wären die Probleme also früher aufgetaucht, hätte das Rennen wahrscheinlich nicht stattgefunden. "Vielleicht war es deshalb Glück, dass in Silverstone am Freitag nichts passiert ist. Das war der große Unterschied", so Webber.

In der Kürze eines Rennwochenendes hätte Reifenhersteller Pirelli Möglichkeit, auf solche Probleme zwischen Training und Rennen zu reagieren. "Du kannst nicht einfach durch Magie über Nacht einen neuen Reifen auftauchen lassen und hundert Reifensets über die Boxengasse verteilen", erklärte Webber.

Eine Wiederholung des Skandals von Indianapolis ist aktuell nicht ausgeschlossen. Die Fahrergewerkschaft GPDA hat für den Fall erneuter Probleme beim Großen Preis von Deutschland am Nürburgring einen Boykott angekündigt. Alle aktuellen F1-Fahrer außer Kimi Räikkönen, Valtteri Bottas und Adrian Sutil gehören der Vereinigung an. Pirelli hat die Reifen allerdings bereits überarbeitet, um Zwischenfälle wie in Silverstone zu vermeiden.

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