Formel-1-Vizeweltmeister Fernando Alonso ist bei den Freien Trainings zum Großen Preis von Kanada in 1:14,818 Minuten die Bestzeit gefahren. Der Ferrari-Pilot verwies Lewis Hamilton im Mercedes um 0,012 Sekunden auf den zweiten Platz. Weltmeister Sebastian Vettel wurde Siebter.
Nach dem enttäuschenden Abschneiden in Monaco hat Fernando Alonso sich in Montreal eindrucksvoll zurückgemeldet. Im 2. Freien Training sicherte sich der Asturier erstmals seit dem Europa-GP 2011 in Valencia die Tagesbestzeit am Freitag.
Alle Zeiten des 2. Freien Trainings in der Übersicht
"Wir müssen ruhig bleiben. Es war ein Freitag mit untypischen Wetterbedingungen, durch die der Zustand der Strecke sich dauerhaft veränderte", schraubte Alonso nach dem Training die Erwartungen herunter: "Wir müssen bis morgen warten, um das zu verstehen. Wir haben etwas Neues bei diesem GP dabei und jetzt müssen wir die positiven Einflüsse bewerten." Gemeint war der Frontflügel, den der 31-Jährige während der Trainings testete.
Hamilton ohne Reifenprobleme
Während sich Alonso mit seiner Freude zurückhielt, schien der zweite Platz für Lewis Hamilton eine kleine Erlösung zu sein. "Wenn es trocken bleibt, sind wir wirklich wettbewerbsfähig", sagte der 28-Jährige nach dem Training. Das Auto fühle sich gut an, auch mit den Reifen habe er keine Probleme gehabt. "Das Team sagte mir, ich solle in den letzten Runden pushen, was ich machen konnte, weil ich Grip hatte." Zuletzt hatte sich der Engländer immer wieder hinter Nico Rosberg einreihen müssen.
Hinter Hamilton platzierte sich Romain Grosjean im Lotus mit 0,265 Sekunden Rückstand auf Platz drei. Mark Webber wurde im Red Bull Vierter. Erst als Fünfter reihte sich Nico Rosberg ein. Der 27-jährige Mercedes-Pilot hatte Probleme seine Reifen ins richtige Arbeitsfenster zu bekommen. Während die Temperatur vorne zu niedrig war, wurden die hinteren Slicks zu heiß.
"Glücklicherweise fühle ich mich im Auto im Regen und im Trockenen gut", sagte Rosberg, der bei nasser Strecke am Morgen deutlich schneller war als die Konkurrenz: "Vielleicht bringt diese Strecke alles näher zusammen, weil sie wegen des geringen Abtriebs anders ist."
Vettel wird nur Siebter
Trotzdem war Rosberg immer noch schneller als Weltmeister Sebastian Vettel. "Wenn man sich das Tableau anguckt, war Mercedes auf einer Runde wieder sehr, sehr schnell", sagte der 25-jährige Heppenheimer: "Auf dem kurzen Run haben wir noch Luft nach oben." Vettel fuhr nur die siebtschnellste Rundenzeit und landete damit im Zeitentableau noch hinter Felipe Massa im zweiten Ferrari.
Die Scuderia hat Vettel im Blick auf den Sieg im Rennen am Sonntag deshalb als Hauptkonkurrenten ausgemacht. "Ferrari scheint auf dem kurzen und langen Run konkurrenzfähig zu sein." Dagegen erwartet er seinen ersten Verfolger in der Fahrer-WM nur auf den vordersten Plätzen, wenn es ihm gelingt, einen Stopp weniger zu machen. Am Freitag kam Kimi Räikkönen über Platz elf nicht hinaus. "Das Problem ist, dass wir daran scheitern, die Reifen auf Temperatur zu bekommen", erklärte der Iceman.
Hinter Vettel platzierte sich Adrian Sutil im Force India als Achter. Sein Teamkollege Paul di Resta hatte im 1. Freien Training noch die Bestzeit aufgestellt, kam am Nachmittag mit Elektronikproblemen aber über Rang 13 nicht hinaus. Noch schlechter lief es für den vierten Deutschen Nico Hülkenberg. Der Sauber-Pilot wurde nur 18. und ließ dabei Jules Bianchi im unterlegenen Marussia nur knapp hinter sich.
Piloten testen neue Pirelli-Reifen
Zu Beginn des 2. Trainings waren die meisten Piloten mit den Experimentalreifen von Pirelli auf die Strecke gegangen. Der italienische Produzent stellte auf dem Circuit Gilles Villeneuve erstmals einen Slick mit der mittelharten Gummimischung zur Verfügung, dessen Konstruktion verändert wurde.
BLOG Die gefräßige Mauer
Im 1. Freien Training war der Test größtenteils ausgefallen, weil die Strecke nur langsam abtrocknete. Trotzdem ließ Sebastian Vettel auch während der Nachmittagssession die Gelegenheit zum Testen aus. Er war deshalb der Fahrer mit den wenigsten Runden während der zweiten Session. Sein Dauerrivale Fernando Alonso spulte für Ferrari die meisten Umläufe ab.
Der WM-Stand in der Fahrerwertung
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