Nach Protesten en masse in Australien steht der Formel 1 beim Malaysia-GP schon wieder ein Chaos-Rennen bevor. Diesmal sorgt das Wetter rund um die Strecke in Sepang für tiefe Sorgenfalten. Die Meteorologen rechnen das ganze Wochenende über mit heftigen Gewittern in den Nachmittagsstunden, genau zu der Zeit, in der das Rennen gestartet werden soll.
Das Wetter im tropischen Malaysia ist unberechenbar. Wie unberechenbar, hat SPOX am Donnerstag selbst durch zwei Telefonate mit Premiere-Experte Jacques Schulz vor Ort erfahren.
Telefonat Nummer eins um 14.30 Uhr Ortszeit Sepang. Schulz: "Hier hat es noch keine Sekunde geregnet. Die Meldungen über Unwetter am Wochenende kann ich zu diesem Zeitpunkt nicht bestätigen. Hier ist es heiß."
Telefonat Nummer zwei um 16 Uhr Ortszeit Sepang. Schulz: "Jetzt regnet es gerade sintflutartig. Wenn es am Sonntag zum Rennstart so schüttet wie im Moment, dann ist an einen Rennstart nicht zu denken, nicht einmal hinter dem Safety-Car."
Späte Startzeit ein großes Risiko
Das Problem: Genau so wird es Vorhersagen zufolge kommen. Das ganze Wochenende über sind für den späten Nachmittag schwere Gewitter mit monsunartigem Regen angesagt. Da der Rennstart auf 17 Uhr verlegt wurde, könnte ein Unwetter die Fahrer voll erwischen.
Kein Wunder also, dass die Piloten offensichtlich extrem genervt von der Tatsache sind, dass sie nur wegen besserer TV-Übertragungszeiten in Europa so spät starten müssen. Denn selbst wenn man ein Rennen austragen kann, besteht die Gefahr, dass die Dunkelheit zu einem vorzeitigen Abbruch führt, gerade wenn es stark bewölkt ist.
Streckenchef freut sich auf Regen-Spektakel
Während sich von den direkt Betroffenen so gut wie niemand ein derartiges Szenario mit starkem Regen wünscht, kann Sepang-Streckenchef Razlan Razali dem bevorstehenden Chaos auch Gutes abgewinnen. "Was das Wetter betrifft, werden wir ganz andere Verhältnisse haben als in den zehn Jahren zuvor. Das wird es nur noch interessanter machen. Die Teams werden sich im Nassen umstellen müssen", sagte er.
Natürlich wünscht sich der Streckenbetreiber ein möglichst großes Spektakel. Sollte es aber allzu schlimm kommen und das Rennen nicht stattfinden können, dann hätte er sich mit seiner Vorfreude auf Regen ein Eigentor geschossen.
Das will er selbstverständlich nicht. Deshalb entwirft er schon mal ein Szenario, das ihm am liebsten wäre: "Hoffentlich regnet es vor dem Rennen. Dann haben wir Spektakel, und die Fans können später trockenen Fußes das Jamiroquai-Konzert besuchen."
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