Sebastian Vettel: Eben noch in der Krise, jetzt Favorit auf den Sieg in Bahrain (Rennen, So., 13.45 Uhr im LIVE-TICKER). Das Rennen wird zu einer Reifenschlacht - in der sich auch Nico Rosberg noch sehr gute Chancen ausrechnet.
Nur drei Rennen hat es gedauert, bis Sebastian Vettel an seinen Stammplatz der vergangenen Saison zurückgekehrt ist. Trotzdem scheint es nach den Startplätzen fünf, sechs und elf zum Saisonauftakt eine halbe Ewigkeit her zu sein.
Zu groß war der Rückstand auf die Spitze im Qualifying. Der Red Bull schien seine berühmter Extraklasse im Zeittraining völlig verloren zu haben. Bis jetzt.
Red Bull "jetzt dort, wo wir hinwollen"
"Ich glaube, dass wir bisher nicht das volle Potenzial des Autos abrufen konnten. Wir verstehen jetzt aber viel mehr", erklärte Red-Bull-Motorsportchef Helmut Marko die Auferstehung der Bullen. "Wir sind jetzt dort, wo wir immer hinwollten. Unser Rennspeed ist sicherlich auch sehr gut. Wir können optimistisch in das Rennen gehen."
In der Tat, denn auf den Long-Runs am Freitag, an denen sich am besten der Umgang der einzelnen Autos mit den Reifen ablesen lässt, machte Red Bull den konstantesten Eindruck. Bei Vettel und Mark Webber brachen die Rundenzeiten am wenigsten stark ein.
Sollte sich das bestätigen und der Start klappen, dann ist Vettel hoher Favorit auf den Sieg. Denn die Reifen werden wie immer in dieser Saison alles entscheiden. In Bahrain sogar noch mehr denn je.
Reifen: Rosberg fühlt sich wie in Le Mans
"Es dreht sich alles um den Umgang mit den Reifen. Es ist ein Kunststück, die Hinterreifen am Leben zu halten", sagte China-Sieger Nico Rosberg und erklärte: "Das hat mit schnellem Rennfahren nichts mehr zu tun. Es fühlt sich an, als würdest du die 24 Stunden von Le Mans fahren. Eine Kurve zu viel Schlupf, und die Reifen sind schon zu heiß."
Überhitzte Reifen waren 2011 das große Problem von Mercedes, sie sind es aber spätestens seit China nicht mehr. Das bestätigte den Silberpfeilen sogar eine unabhängige Instanz, Pirelli-Motorsportchef Paul Hembery: "Die Überhitzung der Reifen ist bei Mercedes kein größeres Problem als bei allen anderen auch. Uns war beim Studium der Daten schon von Saisonbeginn an klar, dass Mercedes sehr stark sein würde."
Rosberg hat einen Reifensatz gespart
Das wird Rosberg gerne hören, schließlich will er von Startplatz fünf aus noch aufs Podium. "Von Platz fünf aus ist ein gutes bis sehr gutes Rennergebnis möglich", sagte er "Sky Sports UK". "Das Set-Up ist jetzt besser, wir konnten es im Verlauf des Wochenendes stetig optimieren. Das Auto funktioniert im Rennen sogar besser als im Qualifying."
Rosberg hat eine zweite Chance auf einen besseren Startplatz sogar geopfert, um einen Reifensatz fürs Rennen zu sparen. "Ich bin der einzige Pilot unter den ersten Fünf, der noch einen neuen Satz weicher Reifen hat, was auf dieser Strecke von großem Vorteil sein kann", sagte Rosberg.
Hamilton schielt auf ersten Saisonsieg
Den Vorhersagen von Pirelli zufolge wird eine Dreistopp-Strategie im Rennen am schnellsten sein, aber auch zwei oder sogar vier Stopps sind nicht auszuschließen. spox
"Das wird unglaublich hart werden", sagte Lewis Hamilton. Er wird neben Vettel in der ersten Startreihe stehen und rechnet sich gute Chancen aus, den ersten Saisonsieg einzufahren: "Ich denke, wir haben in diesem Jahr bessere Chancen, Red Bull im Rennen zu bekämpfen, als im vergangenen."
Hamilton schaut eher nach vorne als nach hinten in Richtung Webber, Teamkollege Jenson Button und Rosberg, obwohl der bei eventuellen Überholmanövern vom überlegenen Top-Speed seines Silberpfeils profitieren könnte.
Schumachers Motto: Volle Attacke
Für Michael Schumacher ist von Startplatz 17 aus dieser überlegene Top-Speed die einzige Hoffnung, noch weit nach vorne zu kommen. Mercedes wird sein im Qualifying defektes DRS sicher reparieren können.
Danach kann es für Schumacher nur noch um volle Attacke gehen. "Michael hatte bei der Rennsimulation am Freitag einen guten Speed und wir haben jede Menge frischer Reifen zur Verfügung. Er sollte noch ein gutes Ergebnis erreichen können", sagte Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.
Vielleicht ja zumindest ein sauberes Rennen vom Start bis zum Ziel. Das wäre für den großen Pechvogel der Saison nämlich schon einmal ein Fortschritt.
Stand in der Fahrer- und Konstrukteurs-WM
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