Alle neun in der FOTA zusammengeschlossenen Rennställe haben sich am Freitag für die nächste Saison eingeschrieben. Hinter den Kulissen geht der Streit aber weiter.
Die Einschreibung von Ferrari und Co. für die Saison 2010 hat der Formel 1 im Regelstreit eine Atempause beschert, im Hintergrund geht das Ringen um die Zukunft der Königsklasse aber weiter.
Zumindest Formel-1-Boss Bernie Ecclestone ist aber zuversichtlich, dass es eine Lösung geben wird. "Ich denke, das ist der Beginn von etwas Positivem", sagte der Brite der "Times".
Die derzeit noch neun in der Formel-1-Teamvereinigung FOTA zusammengeschlossenen Rennställe - Williams ist nach dem Vorpreschen am Montag vorübergehend suspendiert - hatten sich am Freitag fristgerecht beim Automobil-Weltverband FIA eingeschrieben - allerdings nur unter bestimmten Bedingungen.
Teams warten auf Reaktion von Mosley
"Ferrari schreibt sich für die WM 2010 ein, doch der Krieg mit Mosley geht weiter. Jeder Vermittlungsversuch ist gescheitert", brachte die italienische Zeitung "Tuttosport" die Situation auf den Punkt.
"Das Duell zwischen FIA und den Rennställen ist zu einem Positionskrieg geworden. Jetzt muss man auf Mosleys Reaktion warten und sehen, ob er diese Bedingungen akzeptiert oder nicht."
Eine offizielle Reaktion der FIA um ihren Präsidenten Max Mosley gibt es bislang nicht, es ist aber zumindest fraglich, dass er sich auf die von der FOTA diktierten Bedingungen komplett einlässt.
Werde in Empire of Sports zum Champion und gewinne tolle Preise!
Die Teams hatten gefordert, dass bis zum 12. Juni ein neues Concorde Agreement - die Verfassung der Formel 1 - unterschrieben sein müsse. Zudem sollen 2010 die Regeln von 2009 gelten.
Kein Einvernehmen über Budgetgrenze
Einvernehmen über einen Budgetgrenze, die es nach Meinung von Ecclestone "sicher geben wird", besteht offenbar aber noch nicht.
Mosley hatte eine solche Grenze gefordert und zuletzt eine schrittweise Einführung angeboten. In einem Kompromissvorschlag war zuletzt von angeblich 100 Millionen Euro für 2010 die Rede.
2011 sollten dann die von dem Briten ursprünglich geplanten 45 Millionen Euro eingeführt werden. Die FOTA favorisiert offenbar einen Drei-Jahres-Plan.
FOTA-Vizepräsident John Howett sagte, dass sich die Teams zwar auf einen Weg geeinigt hätten, Kosten zu reduzieren, aber es derzeit "keinerlei Diskussion über ein Budgetlimit gibt".
Ausstieg immer noch Thema für Rennställe
Zudem drohte der Toyota-Motorsportpräsident beim britischen Fachmagazin "Autosport" erneut mit dem Ausstieg von Teams, falls sich die FIA nicht auf die FOTA-Bedingungen einlassen sollte: "Wenn die Bedingungen nicht stimmen, müssen wir ernsthaft über Alternativen nachdenken."
Das Tauziehen zwischen FOTA und FIA geht also weiter, von einer Einigung bis hin zum Ausstieg von Herstellern wie Ferrari, BMW, Renault oder Toyota ist weiter alles möglich.
Die italienische Zeitung "Corriere della Sera" kommentierte: "Die Teams versuchen, Mosley außer Gefecht zu setzen. Der Ausgang dieses Kriegs ist noch ungewiss. Der Fall ist keineswegs abgeschlossen, die Schlacht ist nur verschoben worden."
Formel: Der Rennkalender der Saison 2009