Rosberg mit Bestzeit am Freitag - Vettel Dritter

Alexander Maack
28. Juni 201321:18
Nico Rosberg war am Freitag in Silverstone ohne den englischen Regen der schnellste Fahrergetty
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Nico Rosberg ist beim Großen Preis von Großbritannien im Mercedes die Bestzeit am Freitag gefahren. Im 2. Freien Training absolvierte der 28-Jährige seine schnellste Runde in 1:32,248 Minuten und war damit 0,299 Sekunden schneller als Mark Webber im Red Bull. Teamkollege Sebastian Vettel wurde in Silverstone Dritter.

"Es ist eine Strecke, die mir Spaß macht, auf der ich gerne fahre. Umso mehr, wenn das Auto dazu passt", erklärte der 25-jährige Heppenheimer: "Wo wir im Moment stehen, ist schwer zu sagen. Wir schauen jetzt erst mal auf uns. Ich denke, wir müssen noch einen Schritt nach vorne machen. Dann schaut's ganz gut aus."

Mit nur einer Zehntelsekunde Abstand zum Dreifachweltmeister fuhr Force-India-Pilot Paul di Resta auf Platz vier. Dahinter reihte sich Lewis Hamilton im zweiten Mercedes als Fünfter ein. Die Silberpfeile hatten trotz der schnellen Rundenzeiten Probleme mit einigen Streckenabschnitten in Silverstone.

Alle Zeiten des 2. Freien Trainings in der Übersicht

Rosberg sieht Schritt zurück

Hamilton konnte sich anschließend nicht erinnern, sich jemals unwohler mit einem Setup gefühlt zu haben. "Wir haben uns in den High-Speed-Kurven zurückentwickelt. Wir müssen das Abstellen", forderte Rosberg trotz seiner Bestzeit und tippte auf Probleme mit dem Diffusor.

Neben di Resta sorgten auch die beiden Red-Bull-Junioren für eine kleine Überraschung. Daniel Ricciardo belegte im Toro Rosso Rang sechs. "Ich hatte gehofft, dass unser Longrun besser sein würde. Wir haben also über Nacht definitiv noch etwas mehr Arbeit zu erledigen, aber generell war es ein positiver Tag", sagte der 23-jährige Australier anschließend. Sein Teamkollege Jean-Eric Vergne wurde Siebter und landete so einen Platz vor Adrian Sutil im zweiten Force India.

Alonso erwartet vollkommen andere Bedingungen

Vizeweltmeister Fernando Alonso kam dagegen nicht über den zehnten Platz hinaus und hatte über eine Sekunde Rückstand auf Rosberg. Enttäuscht war er trotzdem nicht. "Um die richtige Wahl für das Rennen zu treffen, müssen wir beachten, dass wir am Sonntag vollkommen andere Bedingungen erwarten", erklärte der Asturier: "Die Strecke wird definitiv trockener und die Temperaturen höher sein."

Unzufriedener als Alonso war Nico Hülkenberg, der die zwölftschnellste Zeit des Tages fuhr. "Selbst mit DRS komme ich nicht am Marussia vorbei", beklagte sich der Emmericher bei seinem Sauber-Team via Funk. Hülkenberg war so aber immer noch besser als der WM-Dritte Kimi Räikkönen (13.).

Lotus erstmals in dieser Saison mit DRD

"Wenn wir schneller gewollt hätten, hätten wir die weicheren Reifen aufgezogen und wären ziemlich gut gewesen", sagte der Iceman anschließend: "Wir haben die zweite Session genutzt, um unser Device zum Funktionieren zu bringen." Gemeint ist das Drag Reduction Device (DRD) seines Lotus, das Räikkönen erstmals in der Saison 2013 einsetzte.

Das passive System funktioniert ähnlich wie das seit diesem Jahr verbotene Doppel-DRS. Weil es jedoch zur Aktivierung keiner Aktion von Fahrer oder eines anderen Systems am Auto bedarf, ist es legal.

Die Luft wird dabei durch einen Kanal unter der Motorabdeckung zum unteren Heckflügelelement geleitet, um dort mehr Abtrieb zu generieren. Bei steigender Geschwindigkeit und mehr Druck führt die Technik die Luft dagegen durch einen L-förmigen zweiten Kanal unter das obere Heckflügelelement, was zu einem Strömungsabriss und einer gesteigerten Höchstgeschwindigkeit führt. Durch diesen Effekt kann Lotus die Heckflügel der Autos deutlich steiler anstellen und mehr Anpressdruck generieren.

Allerdings ist die Technik schwer abzustimmen, weil das passive System durch die erhöhte Geschwindigkeit automatisch ausgelöst wird. In schnellen Kurven könnte daher ebenfalls die Strömung abreißen und das Auto eingebremst werden. Räikkönen investierte deshalb neben einem harten Reifensatz auch den Experimentalreifen von Pirelli in die Setuparbeit.

Reger Betrieb nach Regen

Für Felipe Massa war der Arbeitstag schon nach 24 Minuten und sieben Runden vorbei. Der Ferrari-Pilot verlor ausgangs der Stoke-Kurve die Kontrolle über seinen Boliden und flog mit Übersteuern ab. Beim Einschlag in die Mauer brach die rechte Vorderradaufhängung.

Nico Hülkenberg im Exklusiv-Interview: "Dir wird nichts geschenkt"

Es war der vierte Unfall des Brasilianers an den letzten vier Rennwochenenden. Eine Reparatur war bis zum Ende der Session nicht mehr möglich. " Ich bin sehr enttäuscht darüber, was heute passiert ist", sagte Massa: "Der Unfall kostete mich wertvolle Zeit." Schon am Morgen hatte er nur sechs Runden absolviert, weil Dauerregen echte Testarbeit unmöglich machte.

Der aktuelle WM-Stand in der Übersicht