Williams setzt Mitarbeiterin vor die Tür

SPOX
16. April 201213:30
Das Rennen in Bahrain gilt nicht nur unter der dortigen Bevölkerung als extrem umstritten Getty
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Die Startampel steht auf Grün, dennoch reist der Formel-1-Tross mit einem mulmigen Gefühl nach Bahrain. Die Organisatoren des umstrittenen Rennens in dem Wüstenstaat wollen die Zweifel aber mit aller Macht ausräumen und betonen, dass es keine Sicherheitsbedenken gäbe.

"Manche sind skeptisch, aber sehen ist glauben. Wenn sie hierher kommen, werden sie es anders sehen", sagte der Geschäftsführer des Bahrain International Circuit, Zayed Al Zayani, dem britischen Fachmagazin "Autosport". Es gäbe einen großen Rückhalt aus dem Land für das Rennen, bestätigte Al Zayani.

Nach teilweise gewalttätigen Auseinandersetzungen zwischen der Polizei und Demonstranten gab es lange Zweifel an der Austragung des Grand Prix am kommenden Sonntag (Start: 14.00 Uhr MESZ). Am Freitag hatte der Automobil-Weltverband FIA in Shanghai endgültig grünes Licht für das Rennen gegeben. Teams und Fahrer hatten stets betont, auf die FIA-Entscheidung zu vertrauen.

"Alles läuft normal"

Al Zayani hat laut eigener Aussage am Rande des Großen Preises von China dann auch alle Teams besucht. Offenbar gab es von deren Seite keine großen Sicherheitsbedenken. "Ich habe mit Red-Bull-Teamchef Christian Horner gesprochen.

Sie haben schon ein Team vor Ort und alles läuft normal", sagte Al Zayani und betonte, sein Team sei es gewesen, das die Absage im vergangenen Jahr forciert habe. "Wir spielen kein Spiel. Es ist eine kalkulierte und keine emotionale Entscheidung", sagte er.

Es gäbe zwar Krawalle auf den Straßen, doch die seien von einer kleinen Zahl an Demonstranten initiiert worden. Die Situation sei aber keinesfalls so schlimm, wie berichtet werde. "Die Zahl der Demonstranten ist nicht groß. Und die, die zählen, haben nicht gesagt, dass sie das Rennen zerstören wollen", sagte Al Zayani.

Williams setzt Mitarbeiterin vor die Tür

Diese Meinung teilen aber offenbar immer noch nicht alle. Neben zahlreichen Medienvertretern wird nun auch ein erstes Teammitglied dem Rennen fernbleiben.

Wie die englischen Zeitungen "The Times" und "Telegraph" berichten, haben sich das Williams-Team und eine Catering-Managerin angeblich in beiderseitigem Einvernehmen getrennt, da die Mitarbeiterin das Rennen boykottieren wollte. Von Williams gab es dazu keine Stellungnahme.

Dafür aber von McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. Der bestätigte, dass die meisten Mitarbeiter sich dazu verpflichtet haben, bei allen 20 Rennen dabei zu sein. "Vergesst mal Bahrain, aber wenn ein Mitarbeiter zu mir kommen und sagen würde, er will nicht nach China oder wohin auch immer fliegen, dann geht das einfach nicht", sagte Whitmarsh.

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