Ross Brawn hat die Fortschritte bei Mercedes in der aktuellen Saison gelobt. Gleichzeitig ist der Teamchef aber enttäuscht, dass die positive Entwicklung für Michael Schumacher zu spät kommt. Mit einem besseren Auto hätte der Deutsche nach seinem Comeback erfolgreicher sein können.
"Michael ist ein Freund von mir, wir haben uns zuletzt immer wieder ausgetauscht. Er ist stolz auf das Team und unsere Entwicklung. Aber natürlich bin ich enttäuscht darüber, dass er der Welt nie richtig zeigen konnte, wozu er auch im Alter noch in der Lage war", erklärte Brawn im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
Das Comeback des Rekordweltmeisters, der 2010 bis 2012 im Cockpit der Silberpfeile saß, hätte besser laufen können: "Es wäre schön gewesen, wenn wir für ihn ein besseres Auto gebaut hätten. Viele haben geglaubt, dass Michael seinen Speed verloren hat, weil Nico oft schneller war als er. Aber da wussten die Leute außerhalb des Teams noch nicht, wie gut Nico wirklich ist."
"Auch Michael hat den neuen Silberpfeil geprägt"
Trotz der fehlenden Ergebnisse auf der Strecke habe Schumacher einen Anteil an der positiven Entwicklung in diesem Jahr. "Michael hat uns permanent mit Gedanken und Ideen versorgt. Es war nicht so, dass Michael gesagt hat: Ihr müsst das Auto so oder so bauen. Aber natürlich wurde dieser neue Silberpfeil auch von ihm geprägt", betonte Brawn.
Mit den aktuellen Erfolgen habe er selbst noch nicht gerechnet: "Bevor Lewis zu uns kam, habe ich ihm von unserem sogenannten Masterplan erzählt. Ich habe ihm versprochen, dass wir von 2014 an um Siege kämpfen werden, aber das machen wir schon in diesem Jahr."
Brawn: 2014 Titel gewinnen
Deshalb kann der 58-Jährige sich sogar vorstellen, bereits im nächsten Jahr den Titel zu holen. "Ich will, dass Mercedes die Konstrukteurs-Wertung gewinnt, und ich will, dass einer unserer Fahrer Weltmeister wird - und beides so schnell wie möglich. Ob am Ende Nico oder Lewis den Titel gewinnt, ist mir egal, aber ich will einen von ihnen ganz oben sehen", sagte der Brite.
Seine Laufbahn in der Formel 1 will Brawn erst beenden, wenn ihm dieser Schritt gelungen ist: "Eines Tages muss ich meine Karriere beenden, aber ich will erst aufhören, wenn wir an der Spitze stehen. Dann wird es den Tag geben, an dem ich feststelle, dass ich dem Team weniger geben kann, weil die Gruppe weiter wächst."
Brawn ist bereits seit 1976 in der Formel 1 tätig und war zunächst Mechaniker bei Williams und March aktiv, bevor er zunächst als Designer für verschiedene Teams und ab 1991 als technischer Direktor und Teamchef für Benetton, Ferrari, Honda, Brawn GP und Mercedes arbeitete. Insgesamt war der Brite an acht Fahrer- und acht Konstrukteurs-Weltmeistertiteln beteiligt.
Der Grand Prix-Kalender 2013 im Überblick
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