Borussia Dortmund verliert 1:2 im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League bei Atletico Madrid - und darf dennoch auf ein Weiterkommen hoffen.
Julian Brandt raufte sich die Haare, als der Ball von der Latte zurück ins Feld sprang. In allerletzter Sekunde hatte der Nationalspieler von Borussia Dortmund den Ausgleich verpasst. Doch auch so bleibt die Hoffnung: Ein spätes Tor des eingewechselten Sebastien Haller lässt für den BVB trotz eines lange ängstlichen Auftritts die Tür zum Halbfinale der Champions League offen. Trotz mehrerer fataler Abwehrfehler verlor der BVB das Viertelfinal-Hinspiel bei Atletico Madrid am Mittwoch nur mit 1:2 (0:2).
"Ich finde, es ist noch alles offen. Das Tor war sehr, sehr wichtig für uns", sagte Kapitän Emre Can nach dem 1:2 (0:2) im Viertelfinal-Hinspiel bei Atletico Madrid, in dem die Dortmunder nach mehreren fatalen Abwehrfehlern lange auf verlorenen Posten gestanden hatten, bei DAZN: "Du kannst in der ersten Halbzeit hier auch untergehen. Aber vielleicht hätten wir in der letzten Minute noch das 2:2 erzielen können. Das ist uns leider nicht gelungen. Wir werden nächste Woche alles versuchen. Ich glaube, dass wir es schaffen können."
Nach einer 45 Minuten lang furchtbar schwachen Leistung ist der erste Halbfinal-Einzug seit elf Jahren noch möglich, weil Haller mit seinem ersten Tor seit der ersten Pokalrunde in der 81. Minute verkürzte. Zuvor hatten Torhüter Gregor Kobel, Ian Maatsen, Mats Hummels in seinem Jubiläumsspiel und Nico Schlotterbeck den furiosen Gegner zu Toren eingeladen. Der argentinische Weltmeister Rodrigo De Paul (4.) und Samuel Lino (32.) brachten den spanischen Finalisten von 2014 und 2016 vor 70.000 Zuschauern in Führung.
Die brodelnde Schüssel Estadio Metropolitano, ganz anders als das fünfstöckige Show-Theater des Stadtrivalen Real, stand unter Feuer. Zumindest Hummels hätte das eigentlich nicht beeindrucken sollen, der Routinier in der Innenverteidigung machte sein 500. Pflichtspiel für den BVB. Es kam anders. Kapitän Emre Can war zudem nach leichter Krankheit einsatzbereit, Felix Nmecha spielte überraschend für Julian Brandt: Die Dortmunder fühlten sich bereit.