Kürzlich wurde er als "Dreisitzer-Sofa" verunglimpft, hat für das Spiel von Borussia Dortmund aber einen Wert, der sich in beide Richtungen des Spielfelds bemisst: Niklas Süle ist längst Leistungsträger beim BVB geworden - und bringt offenbar hellseherische Fähigkeiten mit.
Vor der WM-Pause hatte man den Eindruck, dass Niklas Süle und Borussia Dortmund ganz gut zusammenpassen. Das lag jedoch weniger an zahlreichen besonders starken Leistungen des ablösefreien Sommer-Neuzugangs, sondern war vielmehr in der jeweiligen Ambivalenz begründet.
Auf der einen Seite der BVB, bei dem sich ein paar gute mit einigen verheerenden Auftritten abwechselten, der sich leicht übertölpeln ließ, schwer erklärbare Fehler beging und zu weich war, wenn es hart für die Borussia wurde. Und dies alles trotz der hohen individuellen Qualität im zweitteuersten Kader der Bundesliga, die immer mal wieder, aber viel zu inkonstant aufblitzte.
Und auf der anderen Seite Süle, dessen gesamte Karriere schon vom Kampf um Anerkennung und Wertschätzung begleitet wird, obwohl er auf Vereinsebene bereits 14 Titel gewann - als Stammspieler beim FC Bayern München, dem erfolgreichsten Klub des Landes. Innenverteidiger Süle brillierte dort auf dem Spielfeld bisweilen, doch was im öffentlichen Gedächtnis hängengeblieben ist, sind eher seine schwachen Spiele oder Kontroversen um eine vermeintlich zu wenig professionelle Ernährung.
Vieles davon hängt vermutlich mit Süles Physiognomie zusammen. Der 1,95 Meter-Hüne kann ganz naturgemäß staksig in seinen Bewegungen wirken und ist ein reines Kraftpaket. Kein Wunder also, dass der Instagram-Verweigerer Süle von seinem Mitspieler Marius Wolf kürzlich auf einem Foto kreativ markiert wurde: Wolf hinterlegte bei Süle den Link zu einem 799 Euro teuren Kühlschrank.