Seit seinem Abschied vom FC Bayern stolpert Matthijs de Ligt von Rückschlag zu Rückschlag. Am Montag kehrt er mit der Elftal nach München zurück.
Matthijs de Ligt galt einst als vielversprechendster Innenverteidiger Europas. Golden Boy 2018, jüngster Debütant der niederländischen Nationalmannschaft seit dem Zweiten Weltkrieg, jüngster Kapitän in der Geschichte von Ajax Amsterdam. 2019 führte de Ligt seinen Heimatklub sogar ins Halbfinale der Champions League.
Fünf Jahre später ist er einer der meistkritisierten Spieler beim wohl meistkritisierten Klub Europas. Wie konnte das passieren? Bei seinen vorherigen Stationen Juventus Turin und Bayern München war de Ligt zwar jeweils Fanliebling. Beide Rekordmeister erlitten mit ihm aber das Ende ihrer ewigen Meisterserien, beide verkauften ihn billiger weiter.
Zwei Jahre nachdem der FC Bayern 67 Millionen für de Ligt gezahlt hatte, wechselte der 25-Jährige diesen Sommer für 45 Millionen Euro zu Manchester United. Gewissermaßen in Europas Fußballer-Verschlechterungszentrale. United ist aktuell im Großen das, was der Hamburger SV in Deutschland vor einigen Jahren mal im Kleinen war. Egal welcher Spieler kommt, egal wie vielversprechend er erscheint: Gefühlt wird jeder schlechter! Warum also eine Ausnahme für de Ligt machen? Eben.
Intensiv begleitet wird dieses HSV-Phänomen von den nationalen Chefkritikern, von den Didi Hamännern und Lothar Matthäussen Englands. "De Ligt wurde für viel Geld geholt und steht jedes Mal völlig falsch", bekundete Jamie Carragher neulich. "Am Ende fliegt er in die Zweikämpfe und bringt sich selbst in Situationen, in denen man eine Gelbe oder Rote Karte bekommen kann."
Chris Sutton nannte de Ligt unterdessen "klobig", woraufhin Moderator Ian Ladyman im Gespräch den Vergleich mit einem "Elefanten" zog.