Erschreckende Zahlen und ein Total-Ausfall: Drei BVB-Stars auf der Suche nach der "Medizin des Siegens"

Marko Brkic
05. März 202510:22
BVB LilleImago
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Würde man dieser Tage ein Buch über den BVB schreiben, oder gar einen Film drehen, er trüge wohl den Titel: "In Dortmund nichts Neues". Denn: Es bleibt alles beim Alten bei Borussia Dortmund.

Nachdem die Schwarzgelben in der Bundesliga zuletzt zum ersten Mal in dieser Saison zwei Siege in Folge verbuchen konnten, ist die Mini-Serie mit dem 1:1-Unentschieden im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League gegen den OSC Lille schon wieder gerissen. Das eigentlich akzeptable Ergebnis gegen einen zunächst eher harmlosen Gegner gibt zwar Grund zur Hoffnung, mit Blick auf die schwache Auswärtsbilanz des BVB kann einem aber auch durchaus Angst und Bange werden. Womöglich auch deshalb schob Nico Schlotterbeck die Favoritenrolle für das Duell in der kommenden Woche lieber nach Frankreich ab. "Lille ist jetzt vielleicht ein bisschen der Favorit, weil sie nächste Woche zu Hause spielen", sagte er.

Dabei hatte zumindest die erste Halbzeit eigentlich keinen Anlass zu derart pessimistischen Aussagen geboten. Der BVB stand gut organisiert, ließ defensiv nichts zu und hatte in Karim Adeyemi, neben Schlotterbeck bester Dortmunder, im ersten Spielabschnitt einen sogenannten X-Faktor. Der Flügelspieler, der sich seit der Ankunft von Niko Kovac überraschend formstark präsentiert, glänzte mit Tempo-Dribblings und engagierter Defensiv-Arbeit und mit einem starken Volley-Tor, das in der 22. Minute eigentlich den Weg zum dritten BVB-Sieg in Folge ebnen sollte.

Alles lief nach Plan, bis sich diese wankelmütige BVB-Mannschaft doch wieder dazu entschloss, den Faden zu verlieren und sich selbst um den Lohn einer bis dahin im besten Sinne souveränen Vorstellung zu bringen. "Wir sind einfach nicht mehr in die Zweikämpfe gekommen", kritisierte Kovac und verwies auf "Ballbesitzphasen", die man unbedingt hatte haben wollen, aber im zweiten Durchgang nicht mehr hatte. Lille wurde mutiger, kreierte mehr Chancen und glich durch Hákon Arnar Haraldsson aus - der BVB kassierte wettbewerbsübergreifend nach 392 Spielminuten wieder ein Gegentor.

Grundsätzlich ein Ausdruck der neu gewonnenen defensiven Stabilität, doch es schwebt ein großes Aber über dem Borsigplatz. Denn: Nur ein ansatzweise gut aufgelegter Adeyemi und ein solides Defensiv-Zentrum mit Schlotterbeck und dem widererstarkten Emre Can reichen eben nicht aus, um in der Champions League selbst gegen Lille zu bestehen, wenn andere Spieler nicht zumindest Normalform erreichen. Und genau das passiert beim BVB im Moment viel zu selten. Die meisten Spieler in Schwarzgelb wären mit ihren Formschwankungen der feuchte Traum eines jeden Mathematikers, dessen Fachgebiet die Kurvendiskussion ist. Hier mal ein Hochpunkt, da mal ein Tiefpunkt. Vielleicht auch mal ein Wendepunkt. Aber grundsätzlich schwankend.

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