Ex-Nationalspieler Oliver Sorg im Interview über das Handwerken mit Holz: "Ich bin jeden zweiten Tag im Baumarkt"

Jochen Tittmar
14. Juni 202311:16
Oliver Sorg ist aktuell Spielertrainer beim FC Radolfzell in der Landesliga - und verdingt sich als Handwerker.imago images
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166 Bundesligapartien für den SC Freiburg und Hannover 96 sowie ein Länderspiel für die deutsche Nationalelf absolvierte Oliver Sorg in seiner Karriere als Profi, die er 2021 beim 1. FC Nürnberg beendete. Heute ist der 33-Jährige Spielertrainer beim FC Radolfzell in der Landesliga - und verdingt sich als Handwerker.

Im Interview mit SPOX und GOAL spricht Sorg über sein langjähriges Hobby und die Gründe für die Leidenschaft, unterschiedlichste Werke aus Holz zu gestalten. Unter "Ollis Holzerei" auf Instagram ist eine Vielzahl von Sorgs Exponaten zu sehen.

Der fünfmalige U21-Nationalspieler erzählt zudem von regelmäßigen Baumarkt-Besuchen, einer "stürmischen" Erfahrung als Aussteller auf dem Ostermarkt und erklärt, wie es zu seinem Engagement in der 7. Liga kam.

Herr Sorg, Sie haben 2021 Ihre Karriere als Profifußballer beendet. Seitdem haben Sie mehr Zeit für "Olli's Holzerei" und Ihr großes Hobby Handwerken. Das hatte seinen Ursprung bereits in Ihrer Kindheit. Erzählen Sie!

Oliver Sorg: Mein Vater ist Klempnermeister und lief meist mit einem Werkzeuggürtel herum. So einen wollte ich dann auch bald haben. Ich war nach der Schule oft mit ihm in seiner Werkstatt. Ich weiß noch, wie ich eine Seifenkiste bauen wollte und meinen Vater genervt habe, in den Baumarkt zu gehen. Als wir alles besorgt hatten, wollte er mit mir nach seinem Feierabend loslegen. Ich habe aber so darauf gebrannt, dass ich nach den Hausaufgaben sofort selbst in die Werkstatt gegangen und angefangen habe.

Wie kam es dann Jahre später als Fußballer dazu, dass Sie Betten oder Küchen für Kinder gebaut haben?

Sorg: Als meine Tochter 2018 drei Jahre alt war, haben wir damals in Hannover ein Bett für sie gesucht. Ich habe aber nichts Passendes gefunden. Daher habe ich mich selbst versucht und ein Bett mit Himmel und Gitter gebaut, in dem am Ende sogar auch Platz für die Eltern war. Und dann kam mein Nachbar Martin Harnik vorbei, der dasselbe Bett für seine Tochter haben wollte. Auch Samuel Radlinger wohnte bei mir ums Eck. Mit ihm zusammen habe ich ein Piratenbett gebaut. Sobald meine erste Kinderküche fertig war, wollte das auch mein ganzer Freundeskreis haben. So hat sich das ergeben und herumgesprochen. Ich hatte dann ständig ein Projekt neben meiner Karriere.

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